Soziales Engagement ist freiwillige, gemeinnützige und ehrenamtliche Arbeit in verschiedenen Tätigkeitsbereichen. Mit gemeinnütziger Arbeit kannst du deinen Lebenslauf abrunden und dich von anderen Bewerbern hervorheben. Soziales Engagement ist in der Bewerbung optional – Arbeitgeber sehen sie in der Bewerbung aber sehr gern.
Nennst du Ehrenamtliche Arbeit im Lebenslauf, zeigt das dich als gemeinschaftsorientiert, verantwortungsbewusst und sozial. Auch beweist du Belastbarkeit, Ausdauer und Hingabe, wenn du neben deiner Hauptbeschäftigung Zeit findest, dich zu engagieren. Zudem kann soziales Engagement in der Bewerbung berufsrelevante Kompetenzen vermitteln. Nenne Engagement entweder in einem eigenen Abschnitt oder unter Interessen im Lebenslauf.
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist ehrenamtliches Engagement? Beispiele für Engagement mit Liste von Tätigkeiten
- Wirkung von sozialem Engagement: Was vermittelt Ehrenamt in der Bewerbung?
- Darstellung im Lebenslauf: Wie beschreibe ich soziales Engagement in der Bewerrbung?
- Muster und Vorlagen: Bewerbungsvorlagen zum Download für deinen Lebenslauf
Was ist ehrenamtliches Engagement?
Grundsätzlich zählen alle freiwilligen unvergüteten Tätigkeiten für einen guten Zweck als soziales Engagement. Meist dient ehrenamtliches Engagement der Hilfe für andere Menschen, aber auch Tier- oder Umweltschutz sowie das Übernehmen von ehrenamtlichen Stellen in Vereinen zählen als Engagement.
Soziales Engagement kannst du im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres (FSJ) oder eines ehrenamtlichen Praktikums leisten. Unabhängig davon kannst du in Organisationen, Vereinen, religiösen Einrichtungen oder politischen Parteien ehrenamtlich tätig sein. Nicht zuletzt kannst du dich auch selbstständig sozial engagieren, indem du zum Beispiel in deiner Nachbarschaft hilfst.
Die Möglichkeit, sich sozial zu engagieren, gibt es praktisch an jedem Ort. Ein paar Beispiele für soziales Engagement:
- Freiwilliges soziales Jahr (FSJ)
- Freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ)
- Bundesfreiwilligendienst (BFD)
- Ehrenamtliches Praktikum in einer sozialen Einrichtung (z. B. im Kinderheim, Altersheim, Pflegeheim, Krankenhaus)
- Mitgliedschaft in öffentlichen Organisationen (z. B. UNICEF, WWF)
- Ehrenamtliche Arbeit in gemeinnützigen Vereinen (z. B. für Flüchtlingshilfe, Tierschutz, Suchthilfe, Obdachlosenhilfe)
- Mitarbeit in Suppenküchen, bei der Tafel
- Mitarbeit bei der Telefonseelsorge
- Freiwilliger Helfer im Tierheim
- Kostenlose Nachhilfe oder Tutorium
- Gemeinderatsmitglied
- Schülerlotse
- Mitarbeit in Schul- oder Universitätsclubs (z. B. als Klassensprecher, im Hochschulrat)
- Mithilfe bei Schul- oder Uni-Veranstaltungen (z. B. bei Schulfesten, Infoveranstaltungen)
- Ehrenamtlicher Teamleiter oder Organisator in Vereinen (z. B. Trainer des Hockey-Teams)
- Spenden sammeln und Fundraising für gemeinnützige Zwecke
Wenn du Geld oder Gegenstände an gemeinnützige Organisationen spendest, kann das ebenfalls als soziales Engagement gelten. Jedoch ersetzen Spenden nicht deine aktive Mitarbeit und persönliche Zeit, die du in das Engagement investieren würdest.
Sinn für die Gemeinschaft zeigen
Mit sozialem Engagement zeigst du, dass du deine Zeit und Energie nicht nur in dich selbst investierst. Es beweist, dass dir auch andere Menschen wichtig sind, sowie die Gemeinschaft.
Stipendien legen besonderen Wert auf soziales Engagement. Zähle ruhig mehr Tätigkeiten auf und erläutere sie genauer. Betone dein Engagement auch im Anschreiben.
Bewerber mit wenig Berufserfahrung profitieren zusätzlich von sozialem Engagement, denn ein relevantes Ehrenamt kann fehlende praktische Erfahrung etwas ausgleichen.
Selbst berufsrelevante ehrenamtliche Tätigkeiten ersetzen nicht deine Ausbildung, Erfahrung und berufsrelevante Kenntnisse. Daher sollte soziales Engagement nicht zu sehr im Fokus deiner Bewerbung stehen.
Welches Ehrenamt nennen?
Um mit sozialem Engagement einen positiven Eindruck zu hinterlassen, ist es wichtig, die ehrenamtlichen Tätigkeiten richtig auszuwählen.
Bevor du eine ehrenamtliche Tätigkeit in deiner Bewerbung erwähnst, überlege dir, welche Rückschlüsse es auf dich zulässt. Idealerweise ist dein Engagement:
- Stellenrelevant: Die moralischen Werte und Ideale deines Engagements passen zum Unternehmen. Die erworbenen Kompetenzen und Soft Skills helfen dir bei deiner Arbeit.
- Sozial: Engagement, bei dem du anderen Menschen direkt hilfst (z. B. Pfleger im Altersheim), ist lieber gesehen als z. B. eine Vorstandsmitgliedschaft in einem Angelverein.
- Ungefährlich: Besteht Verletzungsgefahr (wie z. B. bei der freiwilligen Feuerwehr), können Arbeitgeber schlussfolgern, dass du möglicherweise für längere Zeit ausfällst.
- Nicht zu zeitintensiv: Der Fokus sollte dein Beruf sein und du solltest stets ausreichend Zeit und Energie für die Arbeit haben.
- Langfristig und regelmäßig: Charakterentwicklung benötigt Zeit. Ehrenamtliche Tätigkeiten, die nur über ein paar Tage gehen oder nur einmalig sind, bringen in dieser Hinsicht wenig.
Wenn du die politische Einstellung von deinen zukünftigen Arbeitgebern nicht kennst, nenne deine Mitgliedschaften in politischen Organisationen wie Parteien oder Gewerkschaften nicht.
Wenn du sie dennoch erwähnen möchtest, betone Kompetenzen und Soft Skills, die du durch deinen Einsatz erlernt hast.
Wann besser weglassen?
Da Engagement im Lebenslauf ein großer Pluspunkt ist, engagieren sich manche Menschen nur, um ihren Lebenslauf zu verschönern. Personaler sind sich dessen bewusst und können anhand von Zeitpunkt und Dauer – oder spätestens beim persönlichen Gespräch – erkennen, wenn eine selbstsüchtige Motivation dahintersteckt. Das kann den anfänglich guten Eindruck zunichtemachen und zu einer Absage führen.
Hast du dich kurz vor deiner Bewerbung ein paar Tage ehrenamtlich engagiert, so könnte es wirken, als hättest du es nur für deinen Lebenslauf getan.
Lass es dann besser weg und binde nur soziales Engagement ein, das du über längere Zeit (idealerweise über mehrere Monate oder Jahre) regelmäßig gemacht hast.
Auch, wer zu viel soziales Engagement im Lebenslauf nennt, kann einen negativen Eindruck hinterlassen. Möglicherweise entsteht der Eindruck, dein Engagement sei dir wichtiger als dein Beruf. Ist soziales Engagement keine Voraussetzung (wie z. B. bei Stipendien), fokussiere dich nur auf ein bis zwei stellenrelevante Tätigkeiten.
Stelle dich darauf ein, dass Personaler beim Bewerbungsgespräch mehr zu deinem Engagement wissen wollen. Mögliche Fragen sind zum Beispiel:
- „Warum haben Sie sich für diese ehrenamtliche Tätigkeit entschieden?”
- „Welche Situationen waren eine besondere Herausforderung für Sie?”
- „Was können Sie aus Ihrem Engagement für die angestrebte Stelle mitbringen?”
Kannst du kein soziales Engagement vorweisen, lass den gesamten Abschnitt einfach weg. Engagement bereichert zwar den Lebenslauf, ist aber nur selten ausschlaggebend für den Erfolg der Bewerbung.
Engagement richtig darstellen
Um mit sozialem Engagement in der Bewerbung zu punkten, ist es nicht nur wichtig, die passenden Tätigkeiten auszuwählen. Ebenso wichtig ist, es im tabellarischen Lebenslauf richtig darzustellen.
Bei der Darstellung kannst du dein soziales Engagement:
- Besonders hervorheben:
Möchtest du dein Engagement hervorheben, führe es in einem eigenen Abschnitt im tabellarischen Lebenslauf auf. Baue es nach deinen berufsrelevanten Kenntnissen wie Berufserfahrung und Bildungsweg, aber vor dem Abschnitt Hobbys und Interessen ein. - Im Abschnitt Hobbys und Interessen nennen:
Ehrenamt, das nicht berufsrelevant ist, oder nicht hervorgehoben werden soll, kannst du im Bereich Hobbys und Interessen auflisten. Die meisten Bewerber nutzen diese Möglichkeit. - Im Abschnitt Berufserfahrung auflisten:
Wenn du dir berufsrelevante Kompetenzen angeeignet hast, dann kannst du soziales Engagement direkt im Bereich Berufserfahrung einbinden. In dem Fall sollte dir eine schriftliche Bestätigung für eine langfristige, regelmäßige Tätigkeit vorliegen. - Weglassen:
Soziales Engagement ist in der Bewerbung optional. Wenn du also keine freiwilligen sozialen Aktivitäten gemacht hast, oder sie nicht nennen willst, ist das auch in Ordnung.
So könnte eine Station sozialen Engagements im Lebenslauf aussehen:
Die Darstellung erfolgt als Stichpunkt, ähnlich wie bei der Berufserfahrung. Halte dich kurz und vermittle auf einen Blick, was du wann und wo gemacht hast.
Möchtest du dein Engagement unbedingt genauer ausführen, kannst du, wenn es stellenrelevant ist, im Bewerbungsschreiben, Motivationsschreiben oder beim Bewerbungsgespräch mehr ins Detail gehen.
Die Mindestangaben zu deinem freiwilligen Engagement sind:
- Deine Position oder Beschäftigungsart
- Name von Organisation oder Verein
- Art der Einrichtung
- Aufgabenbereiche und Tätigkeiten
- Datum (Zeitraum)
- Ort
Deine Position oder Beschäftigungsart ist die Überschrift. Hebe sie für einen besseren Überblick visuell hervor. Gleich unter die Überschrift kommt der Name und die Art der Einrichtung, bei der du dich engagierst.
Stelle das Datum im gleichen Format wie auch im restlichen Lebenslauf dar. Vergiss nicht, den Ort zu nennen. Warst du im Ausland, nenne nicht nur die Stadt, sondern auch das Land.
Beschreibe deine Aufgaben in kurzen Stichpunkten. Ebenso kannst du berufsrelevante Soft Skills und Kompetenzen, die du dir angeeignet hast, stichpunktartig aufführen.
Nennst du Kompetenzen oder persönliche Stärken, belege sie stets mit passenden Beispielen aus der Praxis. Zum Beispiel:
- Eigenverantwortung: Stadtrundgänge mit Flüchtlingen durchgeführt
- Teamfähigkeit: Abschlussfest organisiert
- Kommunikationsfähigkeit: Spenden gesammelt
- Bürowesen und Buchhaltung: Im Sekretariat assistiert
Mögliche Überschriften für diesen Abschnitt
Hier sind Vorschläge samt ihrer Wirkung beim Leser:
- „Soziales Engagement“ (professionell, dynamisch)
- „Ehrenamtliche Arbeit“ (praxisorientiert, konventionell)
- „Ehrenamt“ (schlicht)
- „Gemeinnützige Tätigkeiten“ (klassisch)
Muster und Vorlagen
Muster und Vorlagen für den Lebenslauf geben dir einen Schnellstart in die Bewerbung. Damit dir ein optimaler Lebenslauf schnell und einfach gelingt, findest du hier Muster für Lebensläufe. Jeder Lebenslauf enthält alle Abschnitte eines tabellarischen Lebenslaufs, sowie Beispiele für Formulierungen, die dir als Inspiration dienen. Du kannst alle Vorlagen einfach mit MS Word bearbeiten und individuell anpassen.
Für einen guten ersten Eindruck ist zudem das Design des Lebenslaufs wichtig. Wähle am besten ein Design, das zu deiner angestrebten Stelle passt.
Das Design der Bewerbung bestimmt den wichtigen ersten Eindruck, zeigen Studien. Daher sollte sowohl der Inhalt als auch die Form überzeugen.