Das Anschreiben stellt dich auf einer DIN-A4-Seite als perfekten Kandidaten fĂĽr eine Position vor. Durch Beispiele und Argumente stellst du einen Bezug zwischen deiner Motivation, Qualifikation und der Stellenanzeige her. So machst du deinen Mehrwert fĂĽr das Unternehmen deutlich und weckst den Wunsch, dich kennenzulernen.
Das Anschreiben (auch Bewerbungsschreiben genannt) ist zusammen mit dem Lebenslauf das Herzstück der Bewerbung. Ein professionelles Anschreiben bietet dir die Möglichkeit, neben den fachlichen Qualifikationen auch Persönlichkeit zu zeigen. Es erlaubt dir, einen roten Faden durch deinen Werdegang zu ziehen und schlüssig zu erklären, warum du der Richtige für die Position bist.Vermeide Floskeln, um nicht als Massenanschreiben abgestempelt zu werden.
Inhaltsverzeichnis:
Wie schreibt man ein Anschreiben?
Das Format des Anschreibens orientiert sich an der Struktur für Geschäftsbriefe. Es enthält Briefkopf, Anschrift, Betreff, Datum und wird zum Schluss handschriftlich unterschrieben. Lade dir am besten eine professionelle Bewerbungsvorlage herunter, damit du sofort mit dem Schreiben beginnen kannst.
Tippe das Anschreiben auf dem Computer mit MS Word oder einem anderen Textbearbeitungsprogramm.
- Nenne im Betreff des Briefkopfes die Positionsbezeichnung der Stelle, auf die du dich bewirbst, und sage, ab wann du verfĂĽgbar bist.
- Beginne mit einer persönlichen Anrede „Sehr geehrte Frau/Herr…“ und vermeide „Sehr geehrte Damen und Herren“ – recherchiere den passenden Ansprechpartner, wenn nötig.
- Steige in der Einleitung mit dem ersten Satz knackig und persönlich ein, indem du deine Begeisterung für die Tätigkeit und das Unternehmen (Produkt, Branche, Vision, Mission) nennst. Kannst du mit mehrjähriger Berufserfahrung beeindrucken, dann fasse dein Profil zusammen „Fünf Jahre Erfahrung in…“, um das Interesse des Lesers weiter zu verstärken.
- Beschreibe im Hauptteil deine Erfahrungen, Tätigkeiten und Erfolge – gehe hier besonders auf das Anforderungsprofil der Stellenbeschreibung ein. Es muss klar werden, dass deine Qualifikationen und Kenntnisse zum Job passen. Nenne auch Soft Skills anhand von Beispielen, wo du diese unter Beweis gestellt hast.
- Sage zum Schluss, was du für das Unternehmen tun kannst, anstatt wie das Unternehmen dir helfen kann. Stelle also deinen Wert für das Unternehmen heraus, und schließe selbstbewusst ab mit „Ich freue mich auf ein persönliches Kennenlernen.“.
- ĂśberprĂĽfe das Design des Anschreibens und ob es auf eine DIN-A4 Seite passt.
- Lass dein Anschreiben gegenlesen, um sicherzugehen, dass es frei von Rechtschreibfehlern ist.
Anschreiben: Muster fĂĽr alle Karrierelevel
Hier findest du 387 Musteranschreiben als Beispiele für deine Bewerbung. Die Formulierungen dienen als Inspiration und sollten nicht 1:1 kopiert werden. Füge deinen persönlichen Text einfach in unsere Vorlage ein. Neben einem überzeugenden Inhalt verleiht ein professionelles Design deinem Anschreiben eine persönliche Note. Lade dein gewünschtes Anschreiben-Muster hier kostenlos im Word-Format herunter:
Aufbau und Inhalt des Anschreibens
Damit das Anschreiben dich als perfekten Kandidaten darstellt, muss der Inhalt überzeugen. Durch den richtigen Aufbau des Anschreibens schaffst du einen Spannungsbogen, der beim Leser zuerst Interesse weckt und dann das Verlangen, dich persönlich kennenzulernen.
Stelle daher sicher, dass dein Bewerbungsanschreiben:
- die richtigen Inhalte enthält (beantworte die vier Kernfragen des Anschreibens)
- die formalen Anforderungen erfĂĽllt (Kopfzeile, Adresse, Datum/Ort, Betreff, Anrede)
- in die korrekte Struktur gegliedert ist (Einleitung, Hauptteil, Schluss)
- eine fehlerfreie Rechtschreibung und Grammatik hat
Der Aufbau des Bewerbungsschreibens gliedert sich auf max. einer DIN A4–Seite in folgende Abschnitte:
- Briefkopf (persönliche Anrede, formaler DIN 5008-Aufbau)
- Einleitung (Motivation darstellen und Erfahrungen zusammenfassen)
- Hauptteil (persönliche Stärken, Qualifikationen und Erfolge nennen)
- Schluss (als Fazit deinen Mehrwert fĂĽr das Unternehmen herausstellen)
Inhaltlich folgt das Anschreiben einem „Du-ich-wir-Schema“. Während du zunächst erklärst, warum das Unternehmen und die Aufgabe für dich interessant sind, erläuterst du anschließend deine Stärken und schließlich, was ihr in der Zukunft gemeinsam erreichen könnt.
Im Folgenden erläutern wir Schritt für Schritt, wie man ein Anschreiben verfasst. Außerdem stellen wir einige Musterformulierungen zur Verfügung, sodass dir das Schreiben leichter fällt.
Wichtige Fragen im Anschreiben
Ăśberzeuge, indem du diese vier Kernfragen im Anschreiben beantwortest:
- Warum bewirbst du dich auf diese Stellenangebot (Motivation)
Begeisterung für die Aufgabe, Interesse für das Unternehmen/die Branche, Förderung eigener Karriereziele - Welche Kenntnisse und Erfolge qualifizieren dich? (Qualifikation)
Erfolge, Projekte, Ausbildung, Praxiserfahrungen, Weiterbildungen, Branchenkenntnisse, Fachwissen, EDV-Kenntnisse, Fremdsprachen - Welche persönlichen Stärken bringst du mit? (Soft Skills)
Soziale Kompetenzen, emotionale Kompetenzen, guter Arbeitsstil - Was kannst du fĂĽr das Unternehmen tun? (Nutzen fĂĽr das Unternehmen)
Erreichen der Abteilungs-/Unternehmensziele, der Unternehmensmission und -vision
Unterschied zu Lebenslauf & Motivationsschreiben
Der tabellarische Lebenslauf stellt in chronologischer Reihenfolge die Fakten deines beruflichen und schulischen Werdegangs dar – also Qualifikationen, Fachkenntnisse und Erfolge.
Dagegen zeigt das Motivationsschreiben deine persönlichen Beweggründe für wichtige berufliche Entscheidungen und deine Motivation für die beworbene Stelle und das Unternehmen.
Das Anschreiben fasst die wesentlichen Punkte aus beiden zusammen. Es kombiniert Qualifikationen und persönliche Motivation und stellt die Vorteile für das Unternehmen heraus, die du mit deiner Arbeitskraft einbringen kannst.
Bei einigen Unternehmen ist das Anschreiben bei der Bewerbung keine Pflicht mehr. Das klingt für viele Bewerber verlockend, denn es bedeutet weniger Arbeit. Jedoch solltest du das Anschreiben nicht auslassen: Es bietet Raum für Erklärungen, die Höhepunkte aus Lebenslauf und Motivationsschreiben kombinieren – und vor allem deine Persönlichkeit zeigen. Nutze die Chance, dich mit einem überzeugenden Anschreiben von Mitbewerbern abzuheben.
Besonderheiten bei der Initiativbewerbung
Anschreiben auf eine Stellenanzeige und für eine Initiativbewerbung sind grundsätzlich gleich aufgebaut und beantworten inhaltlich die gleichen Kernfragen. Die Unterschiede sind:
Bei einer Bewerbung auf eine Stellenausschreibung steht dir ein Anforderungsprofil zu VerfĂĽgung, das dir genau sagt, welche Person das Unternehmen sucht. Daher kannst du dein Anschreiben und deinen Lebenslauf perfekt darauf abstimmen und nur stellenrelevante Informationen einfĂĽgen. Auf der anderen Seite hast du hier viele Mitbewerber.
Bei einer Initiativbewerbung bewirbst du dich auf eine Stelle, die es (noch) nicht gibt, oder die nicht öffentlich ausgeschrieben ist. Daher kennst du die Anforderungen nicht genau. Umso wichtiger ist es, sich eingehend mit dem Unternehmen zu beschäftigen und im Anschreiben deine starke Motivation zu zeigen. Wenn du deinen Nutzen gut präsentierst, erhältst du eine Einladung zu einem Gespräch – ohne große Konkurrenz.
Um dich nicht ganz blind zu bewerben, rufe kurz im Unternehmen an und frage, ob Interesse an einer Initiativbewerbung in deinem Bereich besteht.
So bekommst du gleich ein Gefühl von der Unternehmenskultur und kannst direkt sehen, ob es für dich passt. Frage nach dem richtigen Ansprechpartner und adressiere deine Bewerbung so viel persönlicher.
Kündige deine Bewerbung im Telefonat an und schicke sie, wie versprochen, einige Tage später. So zeigst du Verlässlichkeit.
Briefkopf im Anschreiben
Das Anschreiben beginnt mit dem Briefkopf. Der Briefkopf gehört zum formalen Aufbau. Da ein klassisches Anschreiben ein Geschäftsbrief ist, solltest du die DIN 5008-Norm berücksichtigen – diese stellt sicher, dass das Format des Bewerbungsschreibens übersichtlich und leserfreundlich ist. Solange die Bewerbung leserfreundlich bleibt, kannst du von der DIN 5008-Norm abweichen.
Ein vollständiger Briefkopf enthält folgende Informationen:
- deine Kontaktdaten
- Anschrift des Unternehmens
- Ort und Datum des Versands
- aussagekräftige Betreffzeile
- persönliche Anrede
Kontaktdaten
Deine Kontaktdaten ermöglichen dem Unternehmen, dich bei Interesse zu kontaktieren und zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen. Die Kontaktdaten fügst du ganz oben rechtsbündig ein. Zu deinen Kontaktdaten gehören:
- Vor- und Nachname
- E-Mail-Adresse
- Telefonnummer mit Ländervorwahl (+49 89 1234567)
- vollständige Adresse (Straße, Nummer, Ort, PLZ)
PrĂĽfe besonders deine E-Mail-Adresse und Telefonnummer doppelt und dreifach, damit sich keine Zahlen- oder Buchstabendreher einschleichen! Falls du eine Website hast, fĂĽge den Link gerne hinzu, damit das Unternehmen noch mehr ĂĽber dich erfahren kann.
FĂĽge deine Kontaktdaten in die Kopfzeile oder FuĂźzeile ein. Dadurch gewinnst du wertvollen Platz auf der Seite fĂĽr den Anschreibentext.
Anschrift des Unternehmens
Füge die vollständige Empfängeradresse linksbündig am oberen Seitenrand ein. Dazu gehören:
- Name des Ansprechpartners
- Firmenname (mit Endung GmbH/AG/e.V. etc.)
- Adresse des Unternehmens
Informiere dich unbedingt, ob du den richtigen Ansprechpartner in der Stellenausschreibung ausfindig machen kannst! Nennst du den Ansprechpartner schon im Anschriftenfeld, dann wirkt dein Anschreiben besonders persönlich.
Hier passieren viele Fehler! Buchstabendreher in der Adresse sind unprofessionell und nicht gern gesehen. PrĂĽfe lieber doppelt, wie der Ansprechpartner und das Unternehmen buchstabiert werden.
Ort und Datum
Entsprechend der DIN 5008-Norm fügst du Ort und Datum rechtsbündig, unterhalb der Empfängerdaten, ein. Achte hierbei darauf, dass das Datum aktuell ist. Am besten wählst du das Datum des geplanten Briefversands, dann bist du auf der sicheren Seite.
Beispiele:
„Berlin, den 19.07.2021“
„Hamburg, 19. Juli 2021“
Betreffzeile
Unter Ort und Datum folgt linksbündig die Betreffzeile. Der Betreff wird fett gedruckt, damit der Grund deines Anschreibens sofort ins Auge springt. Er sagt dem Leser kurz und knapp, worum es in dem Schreiben geht. Der Betreff wird häufig zuerst gelesen und sollte daher wichtige Informationen enthalten. Mache dir vorher klar:
- worauf du dich bewirbst
- dein frĂĽhestes Eintrittsdatum
- ggf. die Referenznummer der Stelle
Beispiele:
„Initiativbewerbung für ein Praktikum im Bereich Online-Marketing ab dem 02.01.2022“
„Bewerbung für eine Ausbildung als Einzelhandelskauffrau ab dem 01.06.2022“
„Bewerbung als Verkäufer ab dem 01.03.2022“
Die Betreffzeile sollte niemals länger als eine Zeile sein. Schreibe nicht das Wort „Betreff“ an den Anfang der Zeile!
Falls in der Stellenanzeige eine Referenznummer angegeben ist, kannst du sie unterhalb der Betreffzeile – in die sogenannte Bezugszeile – einfügen. Die Referenznummer enthält keine Informationen, die dich als Bewerber positiv hervorheben, sondern ist nur für die interne Zuordnung deiner Bewerbung wichtig. Deshalb stellst du sie nicht so prominent wie den Betreff dar.
„Bewerbung als Verkäuferin ab dem 01.06.2020
Referenznummer ___________“
Verschickst du deine Bewerbung per E-Mail, nenne die Referenznummer im Betreff der E-Mail und nicht im Anschreiben. So sparst du Platz, um den Betreff im Anschreiben auf eine Zeile zu beschränken.
Anrede
Nach der Betreffzeile folgt am Ende des Briefkopfs die persönliche Anrede – und damit der Start in deinen Fließtext. Halte dich dabei an folgende Regeln:
- Wähle eine klassische Anrede
- Nenne unbedingt den Namen deines Ansprechpartners.
- Sieze deinen Ansprechpartner (es sei denn, das Unternehmen duzt dich in der Stellenanzeige, dann beginne auch du mit „Liebe/r Vorname“).
- SchlieĂźe die Anrede mit einem Komma ab.
Vermeide dafĂĽr:
- Rechtschreibfehler im Namen des Ansprechpartners
- eine allgemeine Anrede: „Sehr geehrte Damen und Herren,“
Beispiel
„Sehr geehrter Herr X,“
„Sehr geehrte Frau Y,“
Der Ansprechpartner steht nicht in der Stellenausschreibung? Klasse! Jetzt kannst du durch besonderen Eifer glänzen. Finde den Namen heraus, indem du:
- im Unternehmen anrufst und nach der zuständigen Person fragst
- auf der Website des Unternehmens recherchierst
(z. B. auf den Seiten „Unser Team“ oder „Jobs“) - auf Karrierenetzwerken (z. B. Xing, LinkedIn) die Mitarbeiter der Personalabteilung findest
Falls du nur einen Namen aus dem Recruiting-Team finden kannst, ist das auch okay. Damit zeigst du zumindest, dass du dir Gedanken gemacht hast.
Einleitung im Anschreiben
Nach der persönlichen Anrede kommt der Einleitungssatz des Anschreibens. Und der muss sitzen. Der erste Satz ist der Wichtigste – was ihn leider auch so schwer macht. Aber das muss er gar nicht sein, denn im ersten Satz hast du die Möglichkeit, du zu sein.
Eine gute Einleitung macht neugierig, weckt Interesse und kann gerne überraschen. Sie macht Lust zum Weiterlesen. Du darfst deine Persönlichkeit zeigen, z. B. mit einer Prise Humor, Originalität oder Kreativität. Besonders junge, moderne Unternehmen freuen sich über Individualität. Und auch Schüler, Studenten oder Berufsanfänger können damit punkten, da sie noch nicht viele Erfahrungen vorzuweisen haben. Berufserfahrene oder Führungskräfte sollten hingegen direkt mit ihren Fähigkeiten einsteigen – und durch Professionalität glänzen.
Habe keine Angst, dein bestes Argument direkt zu Beginn zu „verpulvern“. Denn das garantiert dir, dass der Arbeitgeber dein Anschreiben weiterliest – und das ist schließlich das Ziel der Einleitung.
FĂĽr einen gelungenen Einstieg ins Anschreiben kannst du inhaltlich:
- deine Motivation darstellen
- dich kurz vorstellen und mit deiner fachlichen Kompetenz punkten
- einen Bezug zum Unternehmen herstellen
Gehe direkt in der Einleitung auf das Unternehmen oder die Stellenbeschreibung ein. So zeigst du sofort, dass es sich nicht um ein Massenanschreiben handelt.
Beim Formulieren der Einleitung verwende:
- kurze und prägnante Sätze
- eine Länge von vier bis fünf Zeilen
- positiv besetzte Adjektive und Aktionsverben
Folgende Strategien kannst du auĂźerdem beim Einleitungssatz verfolgen:
- auf persönliche Begegnungen eingehen
- aktuelle Geschehnisse ansprechen, die zum Unternehmen oder der Stelle passen
- einen humorvollen Einstieg wagen, wenn das zu dir, dem Unternehmen und der Position passt
Stelle dir die Frage: An wen schreibst du? Bewirbst du dich auf eine Stelle im Finanzsektor oder aber in einer hippen Agentur? Im ersten Fall darf dein Ton ruhig formeller sein, bei der Agentur hingegen wĂĽrde das etwas steif rĂĽberkommen.
Motivation darstellen
Nenne in der Einleitung deine Motivation kurz und prägnant. Die Motivation ist das, was dich antreibt. Sie ist der Grund für deine Bewerbung. Arbeitgeber interessiert, warum du dich gerade auf diese Position bewirbst. Zeige Enthusiasmus! Arbeitgeber wollen nicht nur einen fleißigen Mitarbeiter einstellen, sondern auch eine langfristige Zusammenarbeit aufbauen. Das funktioniert nur, wenn der Bewerber wirklich motiviert ist – und bleibt.
Deine Motivation könnte zum Beispiel sein:
- Interesse am Unternehmen (z. B. Identifikation mit der Mission oder Vision des Unternehmens, der Kultur, langjähriger Kunde, Fan der Produkte/Dienstleistungen, ähnliche Werte, tolles Team, Karrieremöglichkeiten, Marktführer, Philosophie, Zukunftsbranche)
- Faszination für die Aufgabe (z. B. spannende Tätigkeiten, Teil eines erfolgreichen Teams sein, Möglichkeit einen Beitrag zu leisten, Team führen, sinnvolle Tätigkeit, positiver gesellschaftlicher Einfluss)
- Persönliche Ziele (z. B. Wachstumspotenzial und Entwicklungsmöglichkeiten, neue Herausforderungen, Branchenkenntnis erweitern, berufliche Neuorientierung, nach Elternzeit in Teilzeit arbeiten, Karriere machen)
Deine persönlichen Ziele sind wichtig – nenne sie deshalb: Sie machen dich glaubhaft. Das Unternehmen weiß, dass auch du dir einen Mehrwert von der Zusammenarbeit erhoffst. Passe aber auf, dass das nicht deine einzige Motivation ist – denn das wirkt wiederum egoistisch. Das Interesse des Unternehmens steht immer im Vordergrund!
Der Grund, warum du deinen letzten Job nicht mehr ausüben kannst oder willst, gehört nicht ins Anschreiben. Der Arbeitgeber hinterfragt viel mehr, warum du an der neuen Stelle interessiert bist und wie du das Unternehmen wertvoll ergänzen kannst.
Wenn du deinen Job wechselst, um ein höheres Gehalt zu bekommen, ist das legitim, erwähne es aber trotzdem nicht. Denn ein höheres Gehalt für dich bringt dem Unternehmen keinen Mehrwert – ein schwaches Argument.
Da du noch nicht viel relevante Berufserfahrungen besitzt, ist es umso wichtiger, dass du deine Motivation nennst – die Motivation ist das Kernargument.
Beispiele – Interesse am Unternehmen
„An Unternehmen XY gefallen mir die starke globale Ausrichtung und die Werte, wie gemeinsam mutig die Zukunft zu gestalten.“
„Die offene Unternehmenskultur, für die Ihr Haus bekannt ist, passt sehr gut zu meiner selbstständigen und teamorientierten Arbeitsweise.“
„Ihr Unternehmen ist mir aufgrund der einzigartigen Weise aufgefallen, mit der es soziales Engagement mit technischer Innovation verknüpft.“
„Ihr Veranstaltungskonzept spricht mich sehr an und passt sehr gut zu meinem professionellen Anspruch.“
„Als Erfolg versprechendes und sympathisches Internet Start-up in einem Markt mit großer Zukunft möchte ich bei Unternehmen XY eine langfristige Karriere als Programmierer starten.“
Beispiele – Persönliche Ziele
„Ich brenne darauf, bei Unternehmen XY von den Besten zu lernen und mein theoretisches Wissen aus dem Studium zu Erfahrungen und Erfolgen zu formen.“
„Das Betriebspraktikum im Kindergarten XY ist die perfekte Möglichkeit für mich, pädagogische Ansätze für Gruppen in der Praxis zu erleben. Außerdem möchte ich überprüfen, ob der Beruf des Erziehers das Richtige für mich ist.“
„Als führendes Beratungsunternehmen bietet mir Unternehmen XY die gesuchte Herausforderung, um in einem internationalen Umfeld an spannenden Projekten weltweit mitzuwirken.“
„Bei meiner aktuellen Tätigkeit in der praktischen Jugendhilfe habe ich bemerkt, dass nicht nur die Einzelfallhilfe mir am Herzen liegt, sondern dass ich aktiv die übergeordneten Aufgaben in der Verwaltung übernehmen möchte.“
Anstatt allgemein „in Ihrem/Ihr Unternehmen“ zu schreiben, setze immer den speziellen Unternehmensnamen ein. So wirkt dein Anschreiben persönlicher und individueller auf den Empfänger zugeschnitten.
Intrinsische Motivation ist besonders wertvoll
Besonders wirkungsvoll ist die intrinsische Motivation. Im Gegensatz zu extrinsischen Antrieben, wie Anerkennung und Bezahlung, entsteht sie aus der Freude an der Aufgabe und der Erfüllung, etwas zu tun – nicht um damit etwas zu erreichen, sondern als Selbstzweck. Liebst du z. B. das Verkaufen oder den Kontakt mit Menschen, dann ist das eine starke intrinsische Motivation. Für ein Unternehmen zu arbeiten, mit dem du dich besonders identifizierst, kann auch intrinsisch motivieren.
Schaue dir die Position und das Unternehmen an und beantworte dir folgende Fragen:
- Welche Bereiche des Jobs wĂĽrden dich besonders interessieren?
- Was an der Aufgabe wĂĽrde dir SpaĂź machen?
- Worin liegt die besondere Herausforderung, die du gerne annehmen wĂĽrdest?
- Welchen Sinn erkennst du in der Arbeit des Unternehmens? Wie passt das zu deinen Werten und Idealen?
Beispiele – Faszination für die Aufgabe
„Seit Jahren interessiere ich mich sehr für den Beruf des Arztes. Sehr gerne würde ich Einblick in den praktischen Berufsalltag bekommen, weil mir die Gesundheit der Menschen sehr am Herzen liegt.“
„Seit Beginn meines Studiums begeistert mich die Personal- und Führungskräfteentwicklung, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie wichtig Persönlichkeitsentwicklung für ein erfolgreiches Leben ist.“
„An der Aufgabe reizt mich vor allem, Innovationen der nachhaltigen Landwirtschaft kennenzulernen. Weil es mein Ziel ist, Umweltprobleme zu lösen, bietet mir ein Praktikum bei Organisation XY einen idealen Startpunkt, um den technischen Fortschritt dafür richtig zu nutzen.“
„Besonders die Möglichkeit, ein starkes Team aufzubauen und zu leiten, fasziniert mich, weil…“
Die intrinsische Motivation ist sehr kraftvoll: Sie garantiert, dass du langfristig dabei bleibst. Für Arbeitgeber ist sie deshalb besonders wichtig. Erwähne sie unbedingt in deinem Anschreiben.
Motivation bei der Initiativbewerbung
Bei einer Initiativbewerbung punktest du vor allem mit einem Bezug zum Unternehmen. Da dein Ansprechpartner nicht um deine Bewerbung gebeten hat, ist es noch wichtiger, sein Interesse zu wecken und ihn zum Weiterlesen zu animieren. Wenn du besonders groĂźes Interesse fĂĽr das Unternehmen zeigst, ergibt es Sinn, dass du dich initiativ bewirbst.
Erfahrungen zusammenfassen
Besonders Berufserfahrene können in der Einleitung mit einer kurzen Zusammenfassung ihrer fachlichen Qualifikationen punkten. Langjährige Kompetenzen sind ein starkes Argument. Nenne hier Jahre deiner Erfahrung oder entscheidende Kenntnisse. Stelle einen fachlichen Bezug her. Formuliere aber unbedingt kurz und knapp, denn das Ziel des Einleitungssatzes ist es, Lust zum Weiterlesen zu machen. Ausführungen folgen im Hauptteil.
Womöglich ist deine aktuelle Situation besonders relevant für deinen zukünftigen Arbeitgeber. Dann kannst du das direkt sagen. Beispiele für typische Situationen sind:
- Du hast gerade deinen Schulabschluss gemacht und möchtest nun eine Ausbildung beginnen.
- Du hast bereits ein Praktikum im Unternehmen absolviert und bewirbst dich nun auf eine Vollzeitstelle.
- Als Student möchtest du vielleicht hervorheben, dass du bald dein Studium abschließt und darauf brennst, als Absolvent dein theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen.
- Nach der Elternzeit kannst du direkt sagen, welche Art von Beschäftigung du dir wünschst.
Ziehe einen Bogen zwischen deiner aktuellen Situation und deiner Motivation, in Zukunft für das Unternehmen zu arbeiten – so wirkt es plausibel, dass du dich auf diese Stelle bewirbst. Du beantwortest damit die zentrale Frage des Personalverantwortlichen “Warum möchte dieser Bewerber bei uns arbeiten?“
Das ist besonders wichtig für Schüler und Berufseinsteiger. Nenne den Grund, warum du diesen Bereich als Berufseinstieg gewählt hast. Da du nicht mit jahrelanger Erfahrung beeindrucken kannst, tue es stattdessen mit deiner Leidenschaft.
Beispiele fĂĽr SchĂĽler
„Ich stehe jetzt kurz vor meinem Schulabschluss und möchte mich zukünftig in ein Unternehmen einbringen, das Nachhaltigkeit großschreibt und auch jungen Menschen Verantwortung überträgt – so wie Unternehmen XY.“
„Neben der Vorbereitung auf das Abitur möchte ich erste Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln und unabhängiger werden. Daher bewerbe ich mich voller Enthusiasmus für einen Aushilfsjob im Supermarkt XY. “
„Ich habe mich schon immer für den Beruf der Industriekauffrau interessiert. Erste Erfahrungen habe ich während eines Praktikums im kaufmännischen Bereich gesammelt. Der Schulabschluss steckt jetzt in meiner Tasche und freue mich, die Ausbildung endlich in Angriff zu nehmen.“
„Nach meinem Schülerpraktikum in Ihrem Unternehmen hat Frau Sowieso mich darin bestärkt, mich für Ihr Traineeprogramm im Vertrieb zu bewerben.“
Beispiele fĂĽr Studenten und Berufseinsteiger
„Seit Jahren interessiere ich mich sehr für Unternehmensrecht und studiere nun im 3. Semester Jura. Bei meinem ersten Praktikum im Gesellschaftsrecht/M&A habe ich meine Leidenschaft für diesen Bereich entdeckt und bewerbe mich nun mit viel Enthusiasmus bei Ihnen.“
„Nach drei Jahren Studium der Mechatronik bin ich endlich bereit, mein theoretisches Wissen praktisch bei Ihnen anzuwenden! Unternehmen XY ist meine erste Wahl, weil…“
„Nach erfolgreichem Bachelorstudium in International Business und einem Master in Digitaler Ökonomie brenne ich nun darauf, mein Wissen und meinen Tatendrang bei Ihnen zu Ergebnissen und Erfolgen zu formen.“
Beispiele fĂĽr Berufserfahrene
„Mit drei Jahren Vertriebserfahrung und einer Leidenschaft für authentische Produkte bin ich überzeugt, Ihr Team sehr gut zu ergänzen.“
„Durch die langjährige Tätigkeit als Mediengestalter und meine tiefen Kenntnisse in Bildbearbeitung, Pre-Press und der Erstellung von Werbemitteln kann ich Ihr Team hervorragend ergänzen.“
„Mit 6 Jahren kanalübergreifender B2C Marketingerfahrung als Teamleiter im strategischen und operativen Bereich mit nachweisbaren Erfolgen möchte nun Unternehmen XY zum Marktführer im Bereich X machen.“
„Sie brauchen einen Filialleiter, der gewissenhaft und vorausschauend Ihre neue Geschäftsstelle leitet? Wunderbar, denn nach 12 Jahren als Leiter in der Unternehmensfiliale XY bin ich bereit, mein entsprechend fundiertes – und komplexes – Wissen mit Ihnen zu teilen.“
Bezug auf Kontakt nehmen
Erwähne direkt am Anfang, wenn du bereits einen ersten Kontakt zu einem Ansprechpartner hattest – etwa durch ein Telefonat, eine Messe oder gar über einen Dritten.
Jemanden im Unternehmen persönlich zu kennen, deutet auf Kommunikationsstärke hin und schafft eine direkte Verbindung. Du weckst beim Leser deiner Bewerbung sofort Emotionen und Vertrauen – und damit zusätzliches Interesse.
Beispiele: Persönlicher Erstkontakt
„Vielen Dank für das freundliche Telefonat am heutigen Tag. Ich bin nun umso mehr darin bestärkt, meine langjährigen Erfahrungen und Branchenkenntnisse bei Ihnen einzubringen, um gemeinsam Großes zu schaffen.“
„Dank des freundlichen Telefonats mit Ihrem Kollegen Herr XY lasse ich Ihnen gerne meine Initiativbewerbung als Erzieher in Ihrem Kindergarten zukommen.“
„Es hat mich sehr gefreut, Sie persönlich auf der Jobmesse XY vergangene Woche kennenzulernen. Ich möchte einen Teil zur großartigen Zukunft von Unternehmen X beitragen, indem ich…“
Fehler in der Einleitung: Was vermeiden?
Floskeln sind ein absolutes No-Go. Floskeln sind abgedroschene Formulierungen, die jeder Personaler schon tausendfach gelesen hat. Sie wecken weder Neugier noch sind sie kreativ oder sagen etwas ĂĽber dich aus. Vermeide also Floskeln jeder Art!
Beispiele fĂĽr Floskeln:
„Hiermit bewerbe ich mich auf …“
„Mit großem Interesse habe ich gelesen, dass …“
„In Bezug auf Ihre Stellenanzeige in …“
Vermeide im ersten Satz auch Offensichtliches. Dass es sich um eine Bewerbung handelt, weiß der Leser schon längst. Du musst also nicht wiederholen, dass du dich hiermit bewerben möchtest. Auch die Referenznummer der Stellenanzeige wird im Betreff genannt, nicht in der Einleitung.
Ein weiterer schwerer Fehler ist es, zu viel von deinen eigenen Karrierezielen zu sprechen, ohne die Perspektive des Unternehmens einzunehmen:
- Warum sollte dich das Unternehmen einstellen?
- Was ist fĂĽr das Unternehmen interessant?
- Was kannst du beitragen?
Du wirst nicht eingestellt, um deine eigenen WĂĽnsche zu erfĂĽllen, sondern um dem Unternehmen einen Nutzen zu bringen.
Hauptteil im Bewerbungsschreiben
Im Hauptteil der Bewerbung zeigst du klar und deutlich, dass du die Anforderungen des Unternehmens erfüllst. Präsentiere deine relevanten Erfahrungen, Qualifikationen und Kenntnisse aus deinem Lebenslauf und persönliche Stärken, die du dabei unter Beweis gestellt hast. Nenne dabei möglichst konkrete Erfolge, die mit Zahlen belegbar sind. Damit unterstreichst du deine Eignung für die Stelle.
In diesem Teil entsteht beim Unternehmen der Wunsch, dich kennenzulernen.
Es geht nicht darum, alle deine Stärken und Erfolge aufzuzählen, sondern nur das, was relevant ist. Aus dem Anforderungsprofil kannst du herauslesen, was für die Position wichtig ist – prüfe es also gut! Zähle nicht einfach auf, sondern zeige an konkreten Beispielen und Argumenten, was du erreicht hast und welche Stärken und Fähigkeiten du dadurch erwerben konntest.
Ein guter Hauptteil soll:
- Höhepunkte deines Werdegangs nennen und persönliche Stärken daraus ableiten
- deine Fähigkeiten zeigen, um die beworbene Stelle erfolgreich zu meistern
- den Wunsch beim Arbeitgeber wecken, dich persönlich kennenzulernen
Bewirbst du dich auf eine Ausbildung, ein Praktikum oder den ersten Job, dann fallen dir möglicherweise nicht viele einschlägige Erfahrungen ein. Aber auch Erfahrungen aus Studium, der Schule oder sogar dem Privatleben zählen, solange sie relevante Fähigkeiten und Eigenschaften zeigen. Nenne sie daher unbedingt.
Qualifikationen und Erfolge nennen
Obwohl dein Lebenslauf alle relevanten Erfahrungen sowie Kenntnisse und Fähigkeiten enthält, dürfen die Höhepunkte deines Werdegangs nicht im Anschreiben fehlen. Deine Qualifikationen und Erfolge sind die Kernargumente deiner Bewerbung – sie müssen klar für die Position, auf die du dich bewirbst, herausgestellt werden. Sie zeigen deutlich, dass du der perfekte Kandidat für die ausgeschriebene Position bist.
Das Anforderungsprofil der Stelle bildet die Basis für deine Argumente. Was wünscht sich das Unternehmen von dir? Welche Qualifikationen und Erfahrungen solltest du mitbringen? Über welche Fähigkeiten und Kenntnisse solltest du verfügen?
Gleiche diese Anforderungen mit deinen Erfahrungen ab. Wobei hast du diese Anforderungen unter Beweis gestellt? Kopiere dabei nicht nur die Tätigkeitsbeschreibungen aus deinem Lebenslauf. Nenne auch Erfolge und Maßnahmen und wie du sie erreicht hast. Belege das, wenn möglich mit konkreten Zahlen – so hebst du dich schon von 90% deiner Mitbewerber ab.
Ziehe einen roten Faden durch deine Erfahrungen und stelle deine Entwicklung dar. Das Anschreiben bietet dir die Möglichkeit, deine Stationen miteinander zu verknüpfen und einen logischen Kontext zu schaffen.
Beim Beschreiben deiner Qualifikation nenne möglichst immer:
- Was hast du gemacht?
- Was hast du dabei erreicht?
- Wie hast du das erreicht?
- Welche Zahlen belegen das?
In Zahlen kannst du zum Beispiel ausdrĂĽcken:
- wie viele Mitarbeiter du gefĂĽhrt hast
- um wie viel Prozent du X steigern/senken konntest
- wie viele Kunden du neu gewonnen hast
- in welchem Zeitraum du etwas geschafft hast
Beispiele fĂĽr SchĂĽler
„Während meines Praktikums bei Unternehmen XY konnte ich wertvolle Einblicke in den Verkaufsprozess vor Ort und in direktem Kontakt zum Kunden bekommen und habe dabei meine Begeisterung fürs Verkaufen zum ersten Mal richtig erleben können.“
„Ich durfte dabei häufig dem Chef über die Schulter schauen, habe den effektiven Aufbau von Excel-Tabellen erlernt und war in der Datenverarbeitung eine zuverlässige und detailorientierte Hilfe.“
„Als Klassensprecher habe ich mich 3 Jahre voller Herzblut der Schülerschaft gewidmet und Klassenwünsche mit Lehrern besprochen. Dabei habe ich meine Kommunikationsfähigkeit enorm ausgebaut.“
Beispiele fĂĽr Studenten und Berufseinsteiger
„In meiner Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten habe ich bei der Behandlung von über 100 Prophylaxe-Patienten assistiert.“
„In meinem Bachelorstudium International Business habe ich Marketingpläne für TUI erstellt und gelernt, internationale Marktanalysen durchzuführen.“
„Während meiner Werkstudentenstelle bei Unternehmen XY habe ich das Online-Marketing-Team mit PPC-Kampagnenanalysen und Onpage-SEO-Optimierung unterstützt. Gemeinsam konnten wir die ACS innerhalb von 6 Monaten um 28% senken.“
„Dort habe ich einen Fusionsprozess vollständig begleitet und durfte auch die Prozessführung und Argumentation für zwei komplexe Fälle zum Gesellschaftsrecht vorbereiten.“
Beispiele fĂĽr Berufserfahrene
„In meiner letzten Tätigkeit als Ingenieur für Lean Management habe ich innerhalb von 3 Monaten 33 % Kosteneinsparungen im Produktionsprozess erreicht, indem ich unsere Prozesse analysiert und optimiert habe.“
„In dieser Zeit formte ich interdisziplinäre und multikulturelle Marketing-Teams und bildete 12 Marketingfachkräfte und -führungskräfte aus.“
„Außerdem war ich verantwortlich für eine TV-Kampagne mit einem Budget von 3 Millionen Euro. Innerhalb von 18 Monaten konnte ich die Markenbekanntheit um über 100% steigern.“
„Als Director of Marketing bei XY habe ich in 4 Jahren die Kanäle CRM, SEO, Display, Remarketing und TV und Radio auf- und ausgebaut. Mit einem Umsatzwachstum von 22 Millionen Euro und einer CAGR von 76% seit 2016 konnte ich meine Ziele kontinuierlich übertreffen.“
„Darüber hinaus habe ich im letzten Jahr eine Weiterbildung im Bereich Verwaltung und Recht erfolgreich abgeschlossen. Hier habe ich meine Kenntnisse in den Bereichen IT-Anwendungen, speziell in der Datenanalyse und -bereitstellung ausgebaut.“
Persönliche Stärken hervorheben
Das Anschreiben bietet dir die einzigartige Chance, persönlichen Stärken glaubhaft hervorzuheben. Eine reine Aufzählung von Soft Skills im Lebenslauf wirkt nicht überzeugend, denn jeder kann behaupten, dass er teamfähig oder kommunikationsstark ist. Was wirklich zählt, ist, diese Soft Skills anhand deiner einschlägigen Erfahrungen zu belegen.
So findest du relevante Soft Skills:
- Lies die Anforderungen der Stelle gründlich und notiere dir, welche persönlichen Stärken gefragt sind.
- Gehe deinen Lebenslauf durch und überlege dir: Bei welchen Erfahrungen, habe ich diese persönlichen Stärken gezeigt?
- Wähle deine eindrucksvollsten Beispiele aus und nenne sie in deinem Anschreiben.
Durch das Beschreiben einer konkreten Erfahrung oder Situation werden deine Soft Skills implizit sichtbar. Beispiele:
- Du warst ein halbes Jahr im Ausland.
Impliziert: gute Fremdsprachenkenntnisse, Eigenständigkeit, Durchhaltevermögen, Fähigkeit, sich neuen Situationen anzupassen, neuen Herausforderungen gewachsen zu sein - Du hast ein Projekt geleitet.
Impliziert: Gewissenhaftigkeit, Organisationsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Belastbarkeit - Du hast ein Team-Event organisiert.
Impliziert: Empathie, Freude am Arbeitsplatz, Engagement, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit
Idealerweise sind deine Beispiele so gewählt, dass sie frühere Tätigkeiten beschreiben, die auch für die neue Position wertvoll sind. So zeigst du, dass du neben wichtigen Soft Skills auch über die nötigen Fachkenntnisse verfügst.
Eine Liste von Soft Skills findest du hier:
- Soziale Kompetenzen (z. B. kooperativ, kommunikativ, empathisch, durchsetzungsfähig, motivierend)
- Emotionale Kompetenzen (z. B. belastbar, flexibel, optimistisch, empathisch, begeisterungsfähig)
- Guter Arbeitsstil (z. B. eigenständig, zuverlässig, gewissenhaft, organisiert, strukturiert, lösungsorientiert, selbstmotiviert, kreativ, neugierig)
Je mehr Erfahrung du hast, desto weniger musst du dir Gedanken über die Darstellung deiner persönlichen Stärken machen. Deine Angaben in Lebenslauf und Arbeitszeugnissen liefern genügend Informationen, um entsprechende Rückschlüsse zu ziehen.
Beispiele fĂĽr SchĂĽler
„Ich lerne schnell, bin gewissenhaft und belastbar. Das wurde mir auch bei meinem Schülerpraktikum bei XY bestätigt.“
„Außerdem habe ich bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Sportverein ständig mit Menschen zu tun. Dadurch bin ich geübt darin, immer freundlich zu bleiben und auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren.“
„Ich bin ein humorvoller, mitfühlender und kreativer Mensch, was ich bereits oft als Babysitter für Kleinkinder aus dem Familien- und Bekanntenkreis unter Beweis stellen konnte.“
„Darüber hinaus konnte ich im Rahmen von Gruppenarbeiten und Projektwochen in der Schule zeigen, dass ich mich sehr gut in Teams integriere und Teamarbeit sehr gut organisieren kann.“
Beispiele fĂĽr Studenten und Berufseinsteiger
„Neben der Konzeptentwicklung habe ich bei Kundenpräsentationen assistiert. Für mein überzeugendes und professionelles Auftreten und meinen Blick fürs Detail in Power-Point-Präsentationen habe ich stets sehr gutes Feedback bekommen.“
„Meine Professoren schätzen mich aufgrund meines reflektierten und eigenständigen Vorgehens sowie meiner strukturierten Arbeitsweise.“
„Bei meinem letzten Praktikum im Bereich Customer Success war ich zunächst für die Betreuung einzelner Kundengespräche zuständig. Nach 4 Wochen hatte ich einen festen Kundenstamm, da sich die Kunden wiederkehrend an mich wandten. Ich wurde vor allem für meine Gewissenhaftigkeit und Freundlichkeit geschätzt.“
„Hier wirkte ich an einem Veröffentlichungsprojekt zum Thema Umwandlungsrecht mit. Besonderes Lob bekam ich für meine tiefgreifende Recherche, meine Fähigkeit zum präzisen Formulieren und meine Teamfähigkeit.“
“Außerdem konnte ich während meines Auslandsjahres mein Wirtschaftsenglisch auf ein fließendes Niveau heben und wertvolle interkulturelle Kompetenzen erlernen.“
Beispiele fĂĽr Berufserfahrene
„Als Projektleiter bei XY war ich für die Umstrukturierung von Z verantwortlich. Dabei habe ich Teams und Abteilungen zusammengeführt und die Einhaltung von Timings koordiniert und sichergestellt. Durch meine ausgeprägte Organisationsfähigkeit und Stressresistenz habe ich die Ziele sogar zeitlich übertroffen.“
„Im Anschluss verlagerte sich mein Schwerpunkt auf die Betreuung der Bestandskunden und den Ausbau der Kundenbeziehungen. Hier konnte ich maßgeblich dazu beitragen, durch eine serviceorientierte und transparente Kommunikation langfristige Partnerschaften aufzubauen.“
„Gleichzeitig habe ich als Bindeglied zwischen der Verwaltung und mehr als 200 Kindern und Jugendlichen eine Vielzahl von Vorgängen vermittelt und koordiniert. Hierbei konnte ich immer wieder meine Kommunikationsstärke in den unterschiedlichsten Gesprächssituationen sowie meine Konfliktfähigkeit unter Beweis stellen.“
Schlussteil des Anschreibens
Im Schlusssatz des Anschreibens ziehst du dein Fazit: Du bringst deine Motivation (Einleitung) mit deinen Fähigkeiten (Hauptteil) zusammen und kannst daher eine valide Aussage darüber treffen, dass du der perfekte Kandidat für die Stelle bist.
So wie der Einleitungssatz muss auch der letzte Satz des Bewerbungsschreibens sitzen, denn du möchtest in Erinnerung bleiben. Beende das Anschreiben also mit einem Knall!
Beginne den Schlusssatz mit deinem Mehrwert, den du für das Unternehmen einbringen kannst. Nenne anschließend – falls gefordert – deine Gehaltsvorstellungen und schließe das Anschreiben mit einem Hinweis auf das Vorstellungsgespräch und der Grußformel ab.
Zum Schluss schreibst du, was ihr gemeinsam erreichen könnt und hebst so deinen Nutzen für das Unternehmen noch mal deutlich hervor. Was kannst du für das Unternehmen tun? Was macht dich einzigartig?
Recherchiere vorab ausführlich im Internet und informiere dich über das Unternehmen und dessen Ziele. Anhand deiner bisherigen Darstellungen im Anschreiben ist es dir nun möglich, deinen Mehrwert abschließend klar zu formulieren. Wähle dabei eine zukunftsorientierte Perspektive: Welche Ziele werden mit dir erreicht?
Hast du in der Einleitung noch nicht erwähnt, weshalb du den Arbeitgeber besonders interessant findest, solltest du das spätestens jetzt tun.
Beispiele fĂĽr SchĂĽler
„Mein Ziel ist es, meine Erfahrungen mit Kleinkindern und Gruppen in den Kindergarten XY einzubringen. Ich möchte dadurch einen Beitrag dazu leisten, dass die Kinder sich in einem sicheren Umfeld entwickeln und entfalten können.“
„Ich freue mich darauf, Ihr Team als zuverlässige und motivierte Aushilfe zu unterstützen. Mein Ziel ist es, Supermarkt XY gegenüber Kunden serviceorientiert und kundenfreundlich zu repräsentieren.“
“Mein Ziel ist es, aus meinem Engagement und dem Interesse für die unterschiedlichen Aufgaben echte Fachkompetenz zu entwickeln. Ich möchte langfristig Verantwortung übernehmen und mit innovativen Ideen die führende Rolle von Unternehmen XY sichern und weiterentwickeln.“
Beispiele fĂĽr Studenten und Berufseinsteiger
„Mein Ziel ist es, den Enthusiasmus und die Ambitionen, die ich mitbringe, in einem förderlichen Umfeld zu Leistung und Erfahrung zu formen und zu einem wichtigen Leistungsträger zu werden.“
„Daher sehe ich mich in Ihrem Umfeld als treibende Kraft auf dem Weg, vielversprechende Geschäftsmodelle erfolgreich am Markt zu etablieren.“
„Mit dem gleichen Fleiß und der Determination wie während meines Studiums möchte ich nun bei Ihnen durchstarten. Ich bin sicher, dass meine Ambitionen und Fähigkeiten in einem großartigen Unternehmen wie XY zu eindrucksvollen Ergebnissen führen werden.“
„Ich möchte mit kreativen Ideen, Leidenschaft und Fachwissen einen wichtigen Beitrag zum Zukunftsunternehmen XY leisten. Mein Ziel ist es, als wertvolles Teammitglied noch mehr Menschen für die Marke XY zu begeistern und dadurch den Unternehmenserfolg voranzutreiben.“
Beispiele fĂĽr Berufserfahrene
„Daher sehe ich mich auch bei Unternehmen XY als treibende Kraft, um vielversprechende B2B-Kunden für das Unternehmen zu gewinnen und zu langfristigen Partnern auszubauen.“
„Ich freue mich, meine kaufmännischen Fähigkeiten in Ihrem Unternehmen einzubringen und mit viel Know-how als treibende Kraft bei der Entwicklung von Unternehmen X mitzuwirken.“
„Mit meiner langjährigen Führungserfahrung multikultureller, leistungsstarker Marketingteams verschiedener Kanäle bin ich bereit, Ihre Unternehmensstrategie weiter auszubauen und in handfeste Erfolge umzusetzen.“
Optional: Gehaltsvorstellungen nennen
Sollst du laut Ausschreibung deine Gehaltsvorstellungen nennen, nenne sie direkt nach der Zusammenfassung des vorigen Satzes. Falls dein Wunschgehalt jedoch nicht ausdrücklich gefordert ist, verzichte besser auf diese Angabe. Das Vorstellungsgespräch bietet dir dann den Raum, dein Gehalt persönlich zu verhandeln.
Das Gehalt wird immer als Bruttojahresgehalt angegeben. Obwohl du auch eine Gehaltsspanne nennen kannst, gib lieber eine feste Summe an. Denn eine Gehaltsspanne schwächt deine Ausgangsposition in den Gehaltsverhandlungen. Außerdem verlierst du dadurch an Selbstsicherheit und Aussagekraft. Beispiel:
„Meine Gehaltsvorstellung liegt bei einem Bruttojahresgehalt von XX.XXX Euro.“
Solltest du deinen frühestmöglichen Eintrittstermin noch nicht im Betreff erwähnt haben, dann nenne ihn hier. Dein Eintrittsdatum impliziert übrigens bereits deine Kündigungsfrist – du brauchst sie daher nicht nochmal extra zu erwähnen.
Wenn du z. B. als Werkstudent oder nach der Elternzeit in Teilzeit arbeiten möchtest, dann kannst du deine maximal verfügbare Zeit angeben. So weiß der Arbeitgeber direkt, wie viel Arbeit er für dich einplanen kann.
Beispiel: „Gerne tue ich das in einem Rahmen von 30 Stunden pro Woche.“
Auf das Vorstellungsgespräch hinwirken
Sage im allerletzten Satz selbstbewusst, wie es weitergeht und zeige Entschlossenheit für ein Kennenlernen. Sei besser etwas überoptimistisch als zu zögerlich und unsicher. Das zeigt eine positive Erwartungshaltung – und positive Mitarbeiter sind gerne gesehen!
Beispiele fĂĽr Formulierungen:
„Auf ein persönliches Kennenlerngespräch freue ich mich.“
„Ich freue mich auf ein persönliches Gespräch.“
„Ich freue mich auf eine positive Rückmeldung.“
„Gerne stelle ich mich Ihnen in einem persönlichen Gespräch vor.“
„Ich freue mich darauf, Sie persönlich von meinen Ambitionen und Fähigkeiten zu überzeugen.“
„Ich glaube, dass wir zusammen viel erreichen können und freue mich daher auf ein näheres persönliches Gespräch.“
GruĂźformel, Unterschrift, Anlagen
Nach dem gelungenen Ende folgt nun zuletzt die Grußformel, die am besten klassisch ausfällt, wie in etwa:
„Mit freundlichen Grüßen“
Nach der GruĂźformel kommt kein Komma.
Unterschrift und Namen
Darunter lässt du ein wenig Abstand und nennst deinen vollen Namen. Zwischen deinem Namen und der Grußformel hast du genug Platz, deine handschriftliche Unterschrift zu hinterlassen, die entweder in blau oder schwarz getätigt wird. Wenn du deine Bewerbung online verschickst, dann scanne deine Unterschrift und füge sie in das Dokument ein.
Anlagen zum Anschreiben
Wenn du magst, kannst du in der letzten Zeile deines Anschreibens dein Anlagenverzeichnis erwähnen. Das ist nicht zwingend notwendig, weist aber noch einmal darauf hin, dass weitere Dokumente dem Anschreiben beiliegen.
Wir empfehlen die Angabe der Anlagen dann, wenn es sich um eine konservative Bewerbung handelt. Wenn du dich also beispielsweise in einem klassischen Unternehmen oder auf eine traditionelle Position bewirbst. Die Angabe ist Teil der Vorgaben der DIN 5008-Norm.
Entscheidest du dich hingegen für einen modernen Auftritt, kannst du das Anlagenverzeichnis weglassen. Der praktische Nutzen ist im Endeffekt nämlich gering – dem Unternehmen liegen schließlich alle Dokumente der Bewerbung unmittelbar vor.
Fehler im Schlussteil: Was vermeiden?
Ganz wichtig im Schlussteil: Vermeide den Konjunktiv! Auch, wenn es schwerfällt.
Schreibe also nicht:
„Ich würde mich auf ein Gespräch freuen.“
„Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich einladen.“
Und schreibe stattdessen:
„Ich freue mich auf das Gespräch mit Ihnen.“
„Vielen Dank im Voraus für Ihre Einladung zu einem persönlichen Gespräch.“
Es erfordert eine Portion Selbstbewusstsein, eine Einladung zum Vorstellungsgespräch von vornherein zu erwarten. Aber sei ruhig mutig: Du bewirbst dich, weil du glaubst, der perfekte Kandidat zu sein – dann schreibe das auch so.
Das PS: Nicht zu unterschätzen
Ein PS ist unheimlich wirkungsvoll – und wird fast immer gelesen. Selbst, wenn der Rest uninteressant ist. Deshalb eignet es sich äußerst gut für wichtige Details, die in Erinnerung bleiben sollen. Gerne kannst du dort auch noch einmal dein Kernargument hervorheben.
Es ist aber auch denkbar, einen Sperrvermerk darin festzuhalten, also eine Notiz darüber, dass du dich noch in einem Arbeitsverhältnis befindest. In diesem Fall unterliegt die Bewerbung der Geheimhaltung. Der aktuelle Chef darf noch nichts von deinem potenziellen Weggang erfahren – und wird es dank des Sperrvermerks auch nicht.
Dieser Hinweis kann sehr wichtig sein, hat aber nichts mit dir und deinen Qualifikationen zu tun. Deshalb ist das PS ein geeigneter Ort, damit diese wichtige Information nicht verloren geht.
Anschreiben: Layout und Design
Das Design des Anschreibens dient dem Zweck, den Inhalt so zu gestalten, dass der Arbeitgeber ihn leicht erfassen kann. Das richtige Design ist daher in erster Linie ĂĽbersichtlich und leserfreundlich. Dein Anschreiben kannst du richtig strukturieren und formatieren, indem du:
- in kurzen Absätzen schreibst (jeweils maximal sieben Zeilen)
- eine professionelle und lesbare Schriftart und -größe verwendest
- gängige Normen, wie die DIN 5008, beachtest
Darüber hinaus kannst du deinem Anschreiben eine zusätzliche persönliche Note verleihen, indem du visuelle Akzente setzt – etwa durch Schriftarten und Farben. Das Design sollte aber niemals vom Inhalt ablenken.
Das Design steht nicht im Vordergrund, damit es nicht vom Inhalt ablenkt – denn das kann schnell unprofessionell wirken. Wenn du dich nicht auf einen Job als Grafikdesigner bewirbst, dann sollte der Schwerpunkt der Bewerbung auf dem Inhalt liegen, nicht auf dem Design.
Daher verzichte auf:
- Hintergrundbilder
- Layouts, die stark von der Norm abweichen
- die Verwendung von mehr als zwei Farben
- Schriftarten, die nicht sehr gut lesbar sind oder wenig professionell wirken
DIN 5008-Norm
Zweck der DIN 5008-Norm ist es, den geschäftlichen Briefverkehr zu vereinheitlichen und die Lesefreundlichkeit von Dokumenten sicherzustellen.
Die DIN 5008 in der Bewerbung sorgt auch dafür, dass bei postalischen Bewerbungen die Empfängeradresse im Sichtfenster eines Briefumschlags zu sehen ist. Da die meisten Bewerbungsprozesse heutzutage online ablaufen, muss die DIN 5008-Norm nicht blind befolgt werden. Wichtig ist, dass das Anschreiben übersichtlich, lesefreundlich und klar strukturiert bleibt.
Die wichtigsten Normen nach DIN 5008 (Stand 2020) im Ăśberblick:
- Die Schriftgröße beträgt zwischen 10–12 Punkt (je nach Schriftart kann die Darstellung unterschiedlich groß ausfallen – wichtig ist, dass die Schrift lesbar bleibt).
- Du solltest eine gängige Schriftart wie Times New Roman oder Arial wählen, oder eine andere Schriftart, die professionell wirkt und gut lesbar ist.
- Füge rechtsbündig oder in der Kopfzeile untereinander die Kontaktdaten des Absenders eint und linksbündig die Adresse des Empfängers.
- Füge rechtsbündig Ort und Datum ein (z. B. „Berlin, den 28.08.2018“, oder „Berlin, den 28. August 2018“).
- Den Betreff (kann fett gedruckt sein) trägst du zwei Zeilen unter Ort und Datum ein.
- Zwischen Betreff und Anrede fĂĽgst du zwei Leerzeilen ein.
- Nach dem Anschreiben-Text folgt eine Leerzeile und dann die GruĂźformel.
- Nach der GruĂźformel werden drei Leerzeilen eingefĂĽgt, um Platz fĂĽr die Unterschrift zu schaffen.
Die Normen für Seitenränder betragen oben 4,5 cm. Der Abstand zum linken Rand beträgt 2,5 cm und rechts sind es 1,0 cm Minimum, empfohlen 2,0 cm. Der untere Seitenrand ist nicht festgelegt. Diesen solltest du so wählen, dass das Erscheinungsbild des Anschreibens nicht leidet.
Die DIN 5008-Norm ist ein Richtwert fĂĽr das Anschreiben, aber nicht obligatorisch. Folgende Anpassungen bei der Online-Bewerbung kannst du ohne Bedenken vornehmen:
- Verwende eine modernere Schriftart als Times New Roman, Arial oder Calibri – es gibt viele Alternativen, die deiner Bewerbung eine frische Note verleihen.
- Nenne deine Kontaktdaten nebeneinander in der Kopfzeile oder FuĂźzeile, um mehr Platz fĂĽr den Anschreiben-Text zu haben. Kopfzeilen wirken auĂźerdem moderner.
- Falls du noch mehr Platz für den Text benötigst, kannst du die Seitenränder verkleinern: links und rechts auf 2,0 cm statt 2,5 cm und oben von 4,5 cm auf 2,0 cm. Sind die Seitenränder noch schmaler, wirkt der Text auf der Seite sehr gequetscht.
- Füge eine zweite Schriftart, hinzu, z. B. für den Betreff oder die Kopfzeile, um deinem Anschreiben eine zusätzliche individuelle Note zu verleihen.
Ausformuliertes Beispiel-Anschreiben im DIN 5008-Format:
Beispiel-Anschreiben im DIN 5008-Format herunterladen
Passe das Layout deines Anschreibens unbedingt an das Design deines Lebenslaufs an. Ein einheitliches Bewerbungslayout und Design in allen deinen Bewerbungsunterlagen lässt deine Bewerbung insgesamt stimmig wirken.
Schriftarten und Farben im Anschreiben
Durch eine geschickte Auswahl an abgestimmten Farben und Schriftarten kannst du deinen Bewerbungsunterlagen eine individuelle Note verleihen und auf den ersten Blick überzeugen. Am besten wählst du Farben und Schriftarten so, dass sie zum Unternehmen und zur Stelle passen.
Wichtig bei der Wahl der Schriftart ist, dass sie:
- gut lesbar ist (ohne Lupe)
- professionell und funktional wirkt
- Ähnlichkeit zu gängigen Schriftarten in der Bewerbung hat
Verwende daher keine zu auffälligen Schriftarten. Diese wirken schnell unprofessionell und vermitteln eher den Eindruck, dass du über fachliche Schwächen hinwegtäuschen willst.
Traditionell am häufigsten verwendet sind die Schriftarten Times New Roman, Arial oder Calibri. Diese Schriftarten werden leider so häufig benutzt, dass alle Bewerbungen gleich aussehen. Daher empfehlen wir moderne Alternativen wie Arimo oder Roboto.
Bewerber in Arial oder Times New Roman sagen von sich: „Ich folge Konventionen.“
Weiche bei der Schrift- und Farbwahl und allgemein bei der äußerlichen Gestaltung deiner Bewerbung nicht zu stark vom üblichen Design ab. Schon kleine Unterschiede wie ein modernerer Schriftschnitt oder eine farbige Kopfzeile reichen aus, um nicht auf den Stapel der ewig eintönigen Bewerbungen geworfen zu werden.
Hier findest du eine Ăśbersicht ĂĽber kostenlose Schriftarten fĂĽr die Bewerbung und ihre Eignung fĂĽr verschiedene Berufsgruppen:
Hier findest du eine vollständige Übersicht über Schriftarten für die Bewerbung.
Stimme die Farben in der Bewerbung auf Position und Unternehmen ab. Verwende idealerweise die Unternehmensfarben – so passt dein Auftritt optimal zum Corporate Design. Auch bei der Farbwahl gilt: Halte es schlicht und verwende nicht mehr als zwei Farben. Hier findest du mehr zu Wirkungen von Farben in der Bewerbung.
Bewerbungsdesigns zum Download
Möchtest du auf Nummer sicher gehen und das Design den Profis überlassen, dann findest du hier professionelle Bewerbungsvorlagen für Lebenslauf und Anschreiben.
Anschreiben per E-Mail
In der Stellenausschreibung steht, wie du deine Bewerbung einreichst: Auf dem Postweg oder online – was mittlerweile bei über 90 % der Bewerbungen der Fall ist. Die beliebteste Art der Online-Bewerbung ist die Bewerbung per E-Mail, gefolgt vom Online-Formular auf der Unternehmensseite.
Das Anschreiben in einer Online-Bewerbung kann auf zwei Arten eingefĂĽgt werden:
- Klassisches Anschreiben im Anhang mit kurzem E-Mail-Text
- Kurzanschreiben im Text der E-Mail/des Formulars selbst
Wenn ein Anschreiben gefordert ist, dann verschicke dein Anschreiben immer als Anhang. Das Kurzanschreiben ist ein freiwilliges Anschreiben. Es ist kĂĽrzer und etwas informeller.
Beim Online-Versand beachte die folgenden Grundlagen:
- Verwende eine professionelle E-Mail-Adresse.
- Verschicke das Anschreiben an eine persönliche E-Mail-Adresse.
- Schicke dein Anschreiben zur richtigen Tageszeit.
E-Mail-Adresse
Verschicke deine Online-Bewerbung unbedingt mit einer professionellen E-Mail-Adresse – denn diese ist der erste Eindruck, den das Unternehmen von dir bekommt.
Eine seriöse E-Mail-Adresse beinhaltet Vor- und Nachnamen oder kleine Variationen daraus, wie z. B. Abkürzungen. Auch Zahlen (z. B. dein Geburtsjahr) sind okay.
Beispiele für eine seriöse E-Mail-Adresse:
lara.muster@gmail.com
l.muster@yahoo.com
laramuster99@mail.de
Vermeide unseriöse E-Mail-Adressen wie zum Beispiel:
schnuffelmaus99@gmail.com
Hasi111@web.de
travelaround4ever@freenet.de
Solche E-Mail-Adressen wirken sehr unprofessionell. Diese kannst du für deine persönlichen Mails verwenden, aber nicht für eine Bewerbung.
Persönlicher Ansprechpartner
Schreibe immer an einen konkreten Ansprechpartner. Das gilt für dein Anschreiben – aber auch deinen E-Mail-Adressaten. Verschicke deine Bewerbung daher nicht an allgemeine E-Mail-Adressen, wie z. B. info@, online@ oder service@.
Finde stattdessen eine persönliche E-Mail-Adresse heraus, an die du deine Bewerbung sendest.
Wenn in der Stellenausschreibung keine persönliche Adresse genannt ist, rufe im Unternehmen an. Alternativ kannst du auch auf der Website des Unternehmens oder in Karrierenetzwerken nach einer passenden E-Mail-Adresse recherchieren.
Stelle sicher, dass alle Namen ĂĽbereinstimmen. Das gilt sowohl fĂĽr die Anrede in der E-Mail als auch fĂĽr die Anrede und Anschrift im PDF-Anschreiben. Vor allem, wenn das Anschreiben separat als Anhang eingefĂĽgt wird, passieren oft Fehler.
E-Mail-Text
Wenn du dein Anschreiben separat als Anschreiben im Anhang versendest, brauchst du einen knackigen E-Mail-Text, der deine Bewerbung vorstellt.
Halte den Text kurz, aber decke folgende Inhalte ab:
- BegrĂĽĂźung/Anrede
- Grund deiner E-Mail (mit Verweis auf den Anhang)
- Schlusssatz
Verwende immer eine professionelle Sprache. Vermeide Umgangssprache oder die Verwendung von Emoticons, selbst wenn das Unternehmen einen lockeren Eindruck macht.
Beispiele fĂĽr Formulierungen
„Sehr geehrter Herr__________,
im Anhang finden Sie meine Bewerbung fĂĽr die Position als __________.
Ich freue mich auf ein persönliches Gespräch mit Ihnen.
Mit freundlichen GrĂĽĂźen
Lara Muster“
„Sehr geehrte Frau __________,
anbei finden Sie meine vollständigen Bewerbungsunterlagen für Ihre ausgeschriebene Stelle als __________. Da ich mich in Ihrem Anforderungsprofil wiederfinde, möchte ich Ihnen sehr gerne meine Motivation und bisherigen Erfahrungen vorstellen.
Ich freue mich auf Ihre RĂĽckmeldung!
Mit freundlichen GrĂĽĂźen
Max Mustermann“
Anhang: Formale Anforderungen
Der Anhang beinhaltet deine gesamte Bewerbung: Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, Zertifikate, Arbeitsproben, etc. Sobald deine Bewerbungsunterlagen im E-Mail-Postfach landen, werden sie unternehmensintern weiterverarbeitet. Damit das leicht passieren kann, muss der Anhang formale Anforderungen erfĂĽllen:
- Fasse alle Unterlagen zu einer PDF-Datei zusammen.
- Die Größe des gesamten Dokuments sollte 2 MB nicht überschreiten.
- Wähle einen eindeutigen Dateinamen.
Kryptische Dateinamen können z. B. „Dok-1“ oder „Entwurf-v1“ sein. Präsentiere in deiner E-Mail aber eine Datei, das sich eindeutig zuordnen lässt.
Beispiele: Alles in einem PDF:
Bewerbung – Lara Muster
Bewerbung als __________ – Lara Muster
Beispiele: Anschreiben in einem separaten PDF
Anschreiben – Lara Muster
Um sicherzugehen, dass die Datei nicht über 2 MB ist, gibt es zwei Möglichkeiten, wie du die Größe deines Dokuments prüfen kannst:
- Rechtsklick auf deine Datei → „Eigenschaften“ → „Größe“
- Wenn du dein Dokument als Anhang in die E-Mail einfügst, wird dir die Größe im offenen E-Mail-Fenster angezeigt.
Programme wie PDF24 können dein Dokument verkleinern. Du kannst dein Dokument einfach online hochladen – und das verkleinerte Dokument wieder herunterladen. Außerdem kannst du dort PDF-Dokumente zusammenführen. Damit lassen sich Anschreiben, Lebenslauf und Referenzen zu einem Dokument zusammenfassen.
Betreff der E-Mail
Der Betreff deiner E-Mail enthält kurz und knapp die wichtigsten Infos. Diese sind:
- Grund deines Schreibens
- auf welche Position du dich bewirbst
- ggf. Kennzeichen der Stellenausschreibung (zur leichten internen Zuordnung)
Beispiele:
Bewerbung als __________ / Kennziffer:
Bewerbung fĂĽr die Position als __________ Nr. __________
Zeitpunkt des Versands
Seriosität lässt sich auch am Zeitpunkt des Versands ablesen. Je nachdem, wann du deine Bewerbung abschickst, sendest du automatisch auch ein Bild über dich mit.
Beispiele:
- Versand um 0:30 Uhr
Mögliche Interpretation: Nachteule, jemand, der alles auf den letzten Drücker erledigt - Versand um 7.30 Uhr
Mögliche Interpretation: Frühaufsteher
Mache am besten so früh wie möglich auf dich aufmerksam. Das stellt dich in einem guten Licht dar und außerdem ist die Aufnahmefähigkeit der Menschen morgens höher. Auch der Versand während des Wochenendes ist okay. Aber verschicke grundsätzlich nicht nach 21 Uhr – das wirkt wenig professionell.
Gmail bietet die Möglichkeit, deinen Versand zu planen. Du kannst festlegen, wann deine Mail versendet wird, und damit den perfekten Zeitpunkt wählen. Prüfe ggf. auch bei deinem Provider, ob eine Versandplanung möglich ist.
Kurzanschreiben
Wenn kein Anschreiben gefordert ist, empfehlen wir als moderne Alternative ein Kurzanschreiben. Es ist eine kurze Version des normalen Anschreibens, unterscheidet sich davon aber wie folgt:
- Der Text kommt direkt in die E-Mail oder in das Online-Formular, nicht als separates PDF-Dokument in den Anhang.
- Der Hauptteil ist kürzer – Ausführungen zu Qualifikationen sind weniger detailliert. Stattdessen verweist du auf deine Qualifikationen im Lebenslauf.
- Du brauchst keinen Briefkopf – Du startest direkt mit der Anrede „Sehr geehrte(r) Frau / Herr X,“.
- Die Betreffzeile kommt in den Betreff der E-Mail oder der Nachricht.
- Die Unterschrift ist ohne Ort und Datum und nicht eingescannt.
- Es wirkt moderner und jĂĽnger als ein klassisches Anschreiben.
Der Fokus des Kurzanschreibens liegt mehr auf der Motivation und dem Unternehmensbezug. Trotzdem empfehlen wir es nur dann, wenn in der Stellenausschreibung kein Anschreiben gefordert ist.
Häufige Fehler im Anschreiben und Tipps
Beim Anschreiben passieren oft typische Fehler. Diese führen dazu, dass deine Bewerbung häufiger aussortiert wird. Um deine Bewerbungschancen zu maximieren, findest du hier die acht häufigsten Fehler im Anschreiben und anschließend dazugehörige Tipps, wie du diese umgehen kannst:
- Fehlerhafte Rechtschreibung und Grammatik
- Bezug zum Unternehmen oder zur Stellenanzeige fehlt
- Fehlende Individualität und Persönlichkeit
- Reine Aufzählung der eigenen Fähigkeiten
- Eigene Vorteile im Anschreiben zu stark hervorheben
- Schwache Sprache und Wortwahl
- Ein zu langes Anschreiben
- Formale Fehler
1. Rechtschreibung und Grammatik
Deine Rechtschreibung und Grammatik sind deine Visitenkarte. Bereits ein Rechtschreibfehler kann dich die Einladung zum Bewerbungsgespräch kosten – spätestens ab zwei Fehlern wirst du meistens gnadenlos aussortiert. Falsche Rechtschreibung und Grammatik zeugen von fehlender Sorgfalt und werden als Fahrlässigkeit interpretiert.
Achte daher unbedingt auf eine einwandfreie Rechtschreibung in:
- dem Anschreibentext
- deinen Kontaktdaten (besonders deiner Telefonnummer und E-Mail-Adresse)
- den Adressdaten des Unternehmens
- dem Namen des Ansprechpartners
- der Höflichkeitsform (z. B. „Sie“, „Ihr“ und „Ihnen“ immer großschreiben)
Lasse dein Anschreiben unbedingt von mindestens drei anderen Personen korrekturlesen. Das können Freunde, Familienmitglieder oder andere Bekannte sein. Vier oder sechs Augen sehen immer mehr als zwei!
Falls dir gerade niemand persönlich beim Korrigieren helfen kann, dann hilft der Computer. Doch Vorsicht! Stilistische oder inhaltliche Fehler werden von automatischen Prüfungen nicht gefunde
Programme wie MS Office können deinen Text automatisch auf Rechtschreibung und Grammatik überprüfen. Dafür musst die Funktion allerdings aktivieren. Das machst du so:
Öffne dein Anschreiben in MS Word > klicke auf „Datei“ > „Optionen“ > „Dokumentprüfung“, aktiviere „Rechtschreibung während der Eingabe überprüfen“ und „Grammatikfehler während der Eingabe markieren“, und klicke auf OK.
Achtung: Stilistische oder inhaltliche Fehler findet MS Word nicht.
Daneben machen die Anwendung von Umgangssprache oder eine unprofessionelle Wortwahl in der Bewerbung einen schlechten ersten Eindruck.
Wenn du dir nicht sicher bist, wie ein Wort geschrieben wird, kannst du online nachschlagen, z. B. auf duden.de. Dort findest du auch Anwendungshilfen, grammatikalische Wendungen und Synonyme.
Ein grober Fehler ist es, Namen falsch zu schreiben. Häufig vergessen Bewerber im Briefkopf die Adressdaten des Unternehmens und des Ansprechpartners anzupassen, wenn sie ein Anschreiben für eine neue Stellenausschreibung verfassen.
ĂśberprĂĽfe alle Namen und Mehrfachnennungen in deinem Anschreiben! Der Name des Ansprechpartners wird mindestens zweimal genannt: In der Adresszeile und in der Anrede. Auch der Unternehmensname wird mehrfach genannt.
Stimmen die Namen in Briefkopf und Anschreibentext ĂĽberein und sind sie richtig geschrieben? Gehe sie einzeln durch und gleiche sie ab.
2. Bezug zu Unternehmen oder Stellenanzeige fehlt
Vermeide es unbedingt, ein Massenanschreiben zu verfassen. Also ein Anschreiben, dass du allgemein verfasst und anschließend an diverse Unternehmen unverändert verschickst. Stelle immer einen konkreten Bezug zum Unternehmen und der Stellenanzeige her.
Behandle jede Bewerbung so, als wäre dies die einzige Stelle, auf die du dich bewirbst. Denn dann gibst du dir mehr Mühe, dein Anschreiben individuell und auf das Unternehmen und die Stellenanzeige zugeschnitten zu verfassen.
Häufig lassen Bewerber die Motivation im Anschreiben komplett weg – ein grober Fehler, der dich das Vorstellungsgespräch kosten kann. Genauso falsch ist es aber eine allgemeine Motivation in jedem Anschreiben zu nennen, ohne individuellen Bezug zum jeweiligen Unternehmen aufzubauen.
Wenn du dich auf ähnliche Stellen bewirbst, ist es okay, wenn sich der Inhalt deiner Anschreiben ähnelt. Passe aber unbedingt immer deine Motivation für das Unternehmen individuell an – denn das macht dein Anschreiben einzigartig und authentisch.
Unternehmen beklagen häufig bei Bewerbungen, dass Bewerber im Anschreiben keinen Bezug zum Unternehmen herstellen. So wirkt das Bewerbungsschreiben schnell wie ein Massenanschreiben.
Auf der Unternehmenswebsite findest du oft eine „Über uns“-Seite, auf der du wichtige Informationen bekommst, wie z. B.:
- Unternehmensphilosophie
- GrĂĽndungs- und Entwicklungsgeschichte
- Vision, Mission und Ziele des Unternehmens
Nutze diese Infos, um zu zeigen, dass du dich mit dem Unternehmen beschäftigt hast und um dein Interesse hervorzuheben.
Ein weiterer Fehler ist, keinen Ansprechpartner zu erwähnen und stattdessen die allgemeine Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ zu benutzen. Auch das grobe Überfliegen der Stellenanzeige könnte dir zum Verhängnis werden! Denn um einen persönlichen Bezug herstellen zu können, musst du die Wünsche und Anforderungen des Unternehmens gut kennen.
Notiere dir am besten die wichtigen Informationen aus der Stellenausschreibung auf einem Extrablatt Papier. Dazu gehören:
- wichtige Anforderungen
- Ziele und WĂĽnsche des Unternehmens
- was für dich persönlich besonders wichtig ist
Diese Stichpunkte kannst du anschlieĂźend mit deinen Qualifikationen und deiner Motivation kombinieren.
3. Fehlende Individualität und Persönlichkeit
Du kannst kein Interesse beim Arbeitgeber wecken, wenn du dein Anschreiben langweilig und uninspiriert verfasst. Vor allem Standardfloskeln führen dazu, dass das Schreiben direkt aus der Hand gelegt wird. Zeige vielmehr deine Persönlichkeit und bleibe authentisch.
Du solltest immer selbstbewusst formulieren, dennoch kann der Ton unterschiedlich ausfallen. Dieser ist Ausdruck deiner Persönlichkeit.
Beispiele:
1. Du bewirbst dich auf einen sozialen Beruf und bist besonders empathisch.
Formuliere ruhig mit einer Prise Herz – denn das geht auch selbstbewusst!
„Ich bin begeistert davon, dass Empathie bei Ihnen großgeschrieben wird. Denn ich möchte in einem Team arbeiten, das meine Werte teilt, und gemeinsam Großes bewegen.“
2. Du bewirbst dich im Finanzsektor und deine Stärke ist eine schnelle Auffassungsgabe.
Verschwende keine Worte: Wähle einen Einstieg, der überrascht und es auf den Punkt bringt.
„Als führendes Finanzunternehmen bieten Sie mir die gesuchte Herausforderung, weiterzuwachsen und mein Potenzial zu entfalten, komplexe Probleme zu verstehen – und anschließend anzupacken.“
Muster und Vorlagen sind super, um dir beim Einstieg in das Anschreiben zu helfen – sie können dich aber auch deine Individualität kosten, wenn du die Texte einfach übernimmst.
Nutze Bewerbungsvorlagen als GrundgerĂĽst und passe sie anschlieĂźend an dich und deine Situation an. Wenn du dich beim Formulieren schwer tust, widerstehe der Versuchung Beispiele 1:1 zu kopieren. Selbst kleine Anpassungen von Standardformulierungen lassen dein Anschreiben individueller wirken!
4. Lebenslauf nacherzählen
Auch das reine Nacherzählen des Lebenslaufs im Anschreiben ist ein häufiger Fehler. Das Anschreiben ist dafür da, deine Eignung für eine spezielle Stellenausschreibung und ein Unternehmen zu erklären und dabei auch deine Motivation hervorzuheben.
Deine Motivation ist ein wichtiges Auswahlkriterium für das Unternehmen – nenne sie deshalb auch. Frage dich, worin deine Motivation liegt. Möglichkeiten könnten sein:
- Interesse am Unternehmen (z. B. Identifikation mit der Vision des Unternehmens)
- Faszination für die Aufgabe (z. B. spannende Tätigkeiten)
- Persönliche Ziele (z. B. Wachstumspotenzial und Entwicklungsmöglichkeiten)
Im Anschreiben benennst du deine Fähigkeiten und persönlichen Stärken. Mache nicht den Fehler, diese lediglich aufzulisten, sondern beschreibe, wo und wie du sie erlernt hast. Ansonsten stellst du bloße Behauptungen auf – das wirkt wenig glaubhaft.
Zeige deine Soft Skills im Anschreiben implizit: Zähle sie nicht einfach auf, sondern beschreibe sie anhand relevanter Situationen. Damit zeigst du, was du kannst, und lieferst gleichzeitig Belege für deine Stärken. Beispiele:
1. Du hast ein Projekt geleitet.
Impliziert: Organisationsfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit, Belastbarkeit, Leadership
2. Du hast ein Team-Event organisiert.
Impliziert: Hands-on, Empathie, Freude am Arbeitsplatz, Engagement, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit
3. Du warst fĂĽr ein Semester im Ausland.
Impliziert: kulturelle Offenheit, Anpassungsfähigkeit, Stressresistenz, gute Fremdsprachenkenntnisse
Sowohl im Anschreiben als auch im Lebenslauf beschreiben Bewerber häufig Tätigkeiten und Verantwortungsbereiche und nennen dabei nicht, was sie erreicht haben. Das macht den Eindruck, dass deine Arbeitsweise wenig zielorientiert ist.
Lassen sich deine Erfahrungen mit Zahlen belegen, wird dein Erfolg messbar für das Unternehmen: Der Arbeitgeber erfährt konkret, was er mit dir erreichen kann – und kann damit auf deine Aussagen vertrauen.
Folgende Fragen helfen dir dabei:
- Was hast du verändert? (z. B. Umsatz, Neukundengewinnung, Mitarbeiterzufriedenheit)
- Wie viel hat sich verändert? (z. B. Steigerung um 30%)
- In welcher Zeit? (z. B. innerhalb von 3 Monaten)
5. Eigene Vorteile zu stark hervorheben
Ein großer Fehler ist es, in eine Ego-Perspektive zu verfallen. Natürlich musst du dich und deinen Mehrwert präsentieren – aber immer mit der richtigen Balance. Versetze dich in die Lage des Unternehmens: Was würdest du von einem Kandidaten erwarten?
Stelle dir folgende Fragen, bevor du mit dem Schreiben beginnst:
- Was wĂĽnscht sich das Unternehmen von dem richtigen Kandidaten?
- Was ist wichtig fĂĽr das Unternehmen? Was ist wichtig fĂĽr dich?
- Sind deine persönlichen Ziele auch für das Unternehmen von Vorteil? (z. B. ein großer Drang sich persönlich zu entwickeln wirkt sehr motivierend)
6. Schwache Sprache und Wortwahl
Deine Sprache und Wortwahl sollten so gewählt sein, dass sie weder fehlendes Selbstbewusstsein noch Überheblichkeit darstellen. Du sollst nicht arrogant klingen. Das passiert z. B. durch Superlative oder hochtrabende Formulierungen.
Es ist wichtig, gesundes Selbstbewusstsein zu zeigen – denn das darf (und muss) sein! Anstatt folgende Satz- und Wortstrukturen zu verwenden, nutze besser:
1. Verschachtelte Sätze/Hauptsätze
Anstatt „Leadership und Veränderung sind Werte, die ich mit Ihnen teile, da sie mich schon seit jeher begleiten.“
Besser „Unternehmen XY steht für Leadership und Veränderung. Dafür stehe ich auch.“
2. Konjunktiv (besonders im Schlussteil)
Anstatt „Ich würde mich freuen, Sie bei einem persönlichen Gespräch kennenzulernen.“
Besser „Ich freue mich auf ein persönliches Gespräch mit Ihnen.“
3. Passiv-/Aktiv-Konstruktionen
Anstatt „Frau X hat mir Ihre Kontaktdaten gegeben und mich darum gebeten, sie anzuschreiben.“
Besser „Ich habe Frau X um Ihre Kontaktdaten gebeten – und ich freue mich nun, Sie anzuschreiben.“
4. Schwache/Starke Verben und Adjektive
Anstatt „brauchen, denken, machen usw.“
Besser „motivieren, überzeugen, vorantreiben, zeigen usw.“
5. Umgangssprache/Professionell
Anstatt „Ich will ins Unternehmen, weil …“
Besser „Ihr Unternehmen begeistert mich, weil …“
6. Superlative/Positiv
Anstatt „Ich bin der Beste, wenn es darum geht, dass …“
Besser „Meine persönliche Stärke liegt darin, …“
7. Hochtrabende/Klare Formulierungen
Anstatt „Des Weiteren bin ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir die Ehre erweisen …“
Besser „Ich freue mich, von Ihnen zu hören.“
Nicht jeder Bewerber hat ein ausgeprägtes Sprachgefühl. Anstatt auf hilfreiche Quellen zurückzugreifen, verwenden einige Bewerber Umgangssprache oder schwache Verben. Das ist fatal, denn es lässt deine Bewerbung sofort schwach erscheinen.
Um starke Verben zu finden oder Umgangssprache zu ersetzen, hilft ein Synonymwörterbuch. Es kann auch Variation in den eigenen Stil bringen. Programme wie MS Office bieten dir, mit Rechtsklick auf das jeweilige Wort, Synonyme an.
Du kannst aber auch online nach Synonymen suchen. Gib hierzu das entsprechende Wort einfach in deine Suchmaschine ein und dir werden verschiedene sinngleiche Wörter angezeigt.
7. Ein zu langes Anschreiben
Das Anschreiben sollte nicht länger als eine DIN A4-Seite sein, ansonsten liest der Arbeitgeber dein Anschreiben nicht vollständig. Du wirst im Vorstellungsgespräch genug Raum haben, auch den Rest deines Lebenslaufs zu präsentieren – hierfür musst du aber zunächst eingeladen werden.
Streiche alle unwichtigen Wörter. Folgende Regeln können dir dabei helfen, kurz und präzise zu formulieren:
- Vermeide Füllwörter.
- Vermeide Wörter und Satzteile, die wenig Mehrwert haben.
- Nutze Hauptsätze anstatt langer Schachtelsätze.
- Schreibe max. 18 Wörter pro Satz.
Hast du viel Berufserfahrung, kann es schwierig sein, alle relevanten Informationen unterzubringen. Halte dich trotzdem daran und erinnere dich immer: Nur die wirklich wichtigen Details sind gefragt und je mehr weniger Relevantes du nennst, umso mehr „verwässert“ dein Anschreiben.
Streiche unwichtige Details. Konzentriere dich hierbei immer auf die Stelle und das Unternehmen: Was sind die entscheidenden Fähigkeiten, die du mitbringst?
Du weiĂźt nicht, was du noch kĂĽrzen sollst? Folgende Tricks gibt es, die es dir leichter machen:
- Prüfe deinen Schreibstil (z. B. Füllwörter, Schachtelsätze, Wiederholungen).
- Lasse den Text eine Nacht ruhen und kürze am nächsten Tag.
- Bitte eine objektive Person, deinen Text zu kĂĽrzen.
- Kürze radikal 50 % deines Texts – und ergänze anschließend ggf. das, was wirklich noch fehlt.
- Lege eine Kopie deines ungekürzten Anschreibens an, bevor du loslegst. Dann kannst du guten Gewissens später immer noch alte Teile übernehmen, wenn dir das Ergebnis nicht gefällt.
Ein starrer Aufbau nach der DIN 5008 kann in deinem Anschreiben viel Platz kosten. Bewirbst du dich in einem modernen Unternehmen, welches auf solche Formalien keinen Wert legt, kannst du Leerzeichen und Seitenränder verringern.
Achte aber darauf, dass der Text nicht auf die Seite gequetscht wirkt.
Füge deine Kontaktdaten in die Kopfzeile oder Fußzeile des Dokuments ein. Das verringert den Platz für deinen Briefkopf – und gibt dir mehr Platz für deine Motivation und Fähigkeiten. Außerdem ist das ist DIN 5008-konform.
8. Formale Fehler
Viele Bewerber unterschätzen die Wirkung des Designs der Bewerbungsunterlagen und vernachlässigen das äußere Erscheinungsbild von Anschreiben und Lebenslauf. Das ist ein grober Fehler, denn Arbeitgeber ziehen aus formalen Schwächen in der Bewerbung negative Rückschlüsse auf die Arbeitsmoral des Kandidaten.
Anschreiben und Lebenslauf sind deine ersten Arbeitsproben. Nur wenn Inhalt und Design stimmig sind, ĂĽberzeugt deine Bewerbung im Gesamtbild.
Investiere in das äußere Erscheinungsbild deiner Bewerbung. Ein überzeugendes Bewerbungsdesign macht deine Bewerbung auf den ersten Blick unverwechselbar und verleiht dir den Heiligenscheineffekt. Du kannst sogar ein passendes Design für deinen Beruf wählen.
Das Design gibt dir die Chance, persönliche Stärken zu zeigen, wie gewissenhaftes Arbeiten, hohe Arbeitsmotivation und den Blick fürs entscheidende Detail.
Falls du es schlicht bevorzugst, muss die Bewerbung zumindest sauber, einheitlich, übersichtlich und gewissenhaft gestaltet sein. So wie du dich für das Bewerbungsgespräch ordentlich und passend kleidest, präsentiere auch gepflegte Bewerbungsunterlagen.
Häufige Fragen: FAQs zum Anschreiben
Das Anschreiben in der Bewerbung beschreibt dich als den idealen Kandidaten für eine offene Stelle. Auf einer DIN A4-Seite stellt es durch Beispiele und Argumente einen Bezug zwischen deinem Profil und der Stellenbeschreibung her. Neben der eigenen Motivation und Qualifikation hebt das Anschreiben auch die Vorteile für das Unternehmen hervor, die du mit deiner Arbeitskraft einbringen kannst. Ein richtig verfasstes Anschreiben weckt beim Arbeitgeber den Wunsch, dich kennenzulernen. Es ist der Türöffner zum Vorstellungsgespräch.
Das Anschreiben muss auf eine DIN-A4 Seite passen. Längere Anschreiben werden meist nicht vollständig gelesen. Fasse dich also kurz und konzentriere dich auf deine stärksten Argumente.
- Alles auf eine Seite: Verfasse dein Anschreiben auf einer DIN A4-Seite. Anschreiben mit mehr als einer Seite werden meist nicht vollständig gelesen.
- Bezug zur Stelle herstellen: Passe dein Anschreiben an jede Ausschreibung individuell an. Hebe hervor, was dich fĂĽr den Job qualifiziert und motiviert. Sage, was dich am Arbeitgeber interessiert und warum du dort arbeiten willst.
- Interesse wecken: Beginne knackig und persönlich mit deiner Motivation oder einer kurzen Zusammenfassung deiner Erfahrung. Hat vorab ein persönlicher Kontakt stattgefunden, sage das direkt in der Einleitung. Vermeide Floskeln.
- Motivation erklären: Nenne deine Begeisterung für die Aufgabe, das Unternehmen oder die Branche. Auch deine eigenen Karriereziele können ein gutes Argument sein, wenn das Unternehmen davon profitieren kann.
- Qualifikationen und Skills nennen: Stelle relevante Erfahrungen und Tätigkeiten dar. Zähle messbare Erfolge auf. Beschreibe auch, auf welchem Weg du Ziele erreicht hast. So stellst du persönlichen Stärken unter Beweis und vermeidest reine Aufzählungen ohne Beispiele – denn diese wirken unglaubwürdig.
- Selbstbewusst formulieren: Zeige gesundes Selbstbewusstsein, ohne arrogant zu wirken. Nutze Hauptsätze, aktive Sprache und starke Verben. Vermeide Konjunktive, Passivkonstruktionen und Umgangssprache.
- Deinen Mehrwert hervorheben: Sage direkt, wie das Unternehmen von deiner Mitarbeit profitieren kann. Wie kannst du zur Unternehmensmission beitragen oder dabei helfen, die Abteilungsziele zu erreichen?
- DIN 5008-Aufbau beachten: Beachte formale Kriterien, fĂĽge einen Briefkopf ein, nenne Kontaktdaten und schlieĂźe das Anschreiben mit deiner Unterschrift ab.
- Leserfreundliches Design: Verwende ein einheitliches Format, eine leserliche Schriftart- und größe und maximal zwei verschiedene Farben und Schriftstile. Verzichte auf ablenkende Elemente wie Hintergrundbilder.
- Keine Rechtschreibfehler: Lass dein Anschreiben von Freunden, Familie oder Lehrern gegenlesen. Einer der häufigsten Absagegründe sind Rechtschreibfehler.
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Hier kannst du die Checkliste kostenlos als PDF speichern und ausdrucken.
Vorlagen und Muster fĂĽr die Bewerbung
Nutze unsere Bewerbungsvorlagen für einen positiven ersten Eindruck – ein überzeugendes Design verleiht dir sogar einen Heiligenschein. Außerdem sparst du viel Zeit durch eine Vorlage, denn du startest direkt mit einem professionellen Layout.
Jede Bewerbungsvorlage enthält Anschreiben, Lebenslauf, Motivationsschreiben und Deckblatt. Das Layout der Word-Vorlagen kannst du zu 100 % anpassen, sodass deine Bewerbungsmappe deinen Vorstellungen entspricht. Dann kannst du sie als PDF abspeichern oder ausdrucken und fertig!
Wähle einfach die Vorlage, die zu deinem Beruf passt:
Klicke auf die gewĂĽnschte Vorlage. Per E-Mail schicken wir dir das Muster bequem auf deinen Computer. In fĂĽnf Minuten kannst du mit dem Schreiben deiner Bewerbung beginnen.
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Hast du deinen Inhalt eingefĂĽgt, ist die Bewerbung fertig. Nun kannst du die Unterlagen als PDF speichern oder ausdrucken und an den Arbeitgeber senden.