Der Abschnitt Berufserfahrung ist der zentrale Teil des tabellarischen Lebenslaufs. Hier nennst du deine wichtigsten Arbeitserfahrungen. Jede Station sollte Erfahrungen und Eigenschaften hervorheben, die dich für die beworbene Stelle qualifizieren. Der Werdegang wird lückenlos und in antichronologischer Reihenfolge aufgelistet.
Die Arbeitserfahrung ist der zentrale Teil des Lebenslaufs und somit der gesamten Bewerbung. Berufliche Stationen umfassen Vollzeit- und Nebenjobs, Praktika sowie Projektarbeiten, praktische Phasen und selbstständige Tätigkeiten. Bewerber mit Berufserfahrung führen ihn im Lebenslauf gleich nach den persönlichen Daten auf. Hast du weniger als ein Jahr Berufserfahrung, kommt der Abschnitt Bildungsweg zuerst.
Inhaltsverzeichnis:
- Berufserfahrung richtig auswählen: Was gehört in den Lebenslauf, was nicht?
- Darstellung im Lebenslauf: Wie stelle ich den beruflichen Werdegang richtig dar?
- Beispiele für Stationen: Vollzeitjobs, Nebenjobs, Praktikum, duales Studium, etc.
- Aufbau einer Station: Welche Informationen sind wichtig? Wie gebe ich sie an?
- Lücken im Lebenslauf: Was sind Lücken? Wie erkläre ich sie richtig?
- Interner Stellenwechsel: Wie gebe ich einen internen Stellenwechsel an?
- Muster und Vorlagen: Professionelle Vorlagen für deinen Lebenslauf
So sieht Berufserfahrung im Lebenslauf aus:
Was möchte der Arbeitgeber lesen?
Arbeitgeber interessieren Informationen, die deine Eignung für die angestrebte Stelle unterstreichen. Wähle anhand der gesuchten Fähigkeiten und Qualifikationen aus der Stellenbeschreibung, welche Erfahrungen du in den Lebenslauf aufnimmst und wie detailreich du sie beschreibst. Der Gesamteindruck ist besser, wenn du den Lebenslauf
- leserfreundlich
- knapp und
- übersichtlich hältst.
Arbeitgeber interessieren sich besonders für die letzten zwei bis drei Berufserfahrungen. Stelle diese Stationen im Detail dar. Erwähne frühere Stationen kürzer.
Hast du wenig oder keine Erfahrung in dem beworbenen Beruf, nimm Projektarbeiten und relevante Nebenjobs mit auf. Nenne den Bereich dann allgemeiner „Praxiserfahrung“.
Bei jungen Bewerbern Arbeitgeber gerne Soft Skills (persönliche Stärken) wie Initiative, Fleiß und Leistungswillen. Nenne daher auch Beschäftigungen, die nicht direkt relevant für die angestrebte Stelle sind. So zeigst du Arbeitswillen und dass du keine Mühe scheust.
Falls der Abschnitt zur Berufserfahrung trotzdem sehr kurz ist, führe mehr Informationen zu anderen Bereichen wie Kenntnisse und Fähigkeiten, Hobbys und Interessen oder soziales Engagement auf.
Was soll ich mit aufnehmen?
Konzentriere dich auf das Wichtigste. Je mehr Berufserfahrung du vorweisen kannst, desto wichtiger ist es, sich auf deine stärksten Stationen zu beschränken, ansonsten verwässert dein Lebenslauf.
Beachte dabei die folgenden drei Punkte:
- Wähle deine wichtigsten Erfahrungen aus. Auch bei Berufserfahrenen darf der tabellarische Lebenslauf zwei Seiten nicht überschreiten. Führe die wichtigsten Stationen auf, lasse weniger relevante Informationen weg, oder fasse sie kurz zusammen.
- Nenne nur stellenrelevante Informationen. Zähle vergangene Stationen und Aufgaben auf, in denen du relevante Qualifikationen bewiesen hast. Für eine Stelle im Call-Center gibst du z. B. deine Tätigkeit als Büroassistenz an. Als Apotheker erwähnst du, dass du ein Praktikum im Krankenhaus geleistet hast.
- Kommt es zu einer Lücke, gib die Station an. Ein lückenloser Lebenslauf vermittelt den besten Eindruck. Um eine Lücke zu schließen, gib auch den nicht berufsrelevanten Job an. Nenne in diesem Fall diese Station nur kurz und mache keine Details zu Aufgaben und Tätigkeiten.
Welche Voraussetzungen und Qualifikationen für den Job gefordert sind, erfährst du in der Stellenausschreibung. Orientiere dich an dieser und stelle dir folgende Fragen:
- In welcher Station habe ich diese Anforderungen schon bewiesen?
- Habe ich dort Tätigkeiten ausgeführt, die für die neue Stelle relevant und nützlich sind?
Nimm diese Stationen und Details in den Abschnitt Berufserfahrung auf und hebe sie besonders hervor.
Im Bereich Berufserfahrung kannst du alle Phasen aufführen, in denen du praktische Erfahrungen gesammelt hast. Folgende Stationen gehören zum beruflichen Werdegang:
- Vollzeitjobs
- Nebenjobs
- Praktika
- Praxissemester des dualen Studiums
- Praxisphasen der Ausbildung
- Werkstudentenjobs
- Schülerjobs
- Ferienjobs
- Minijobs
- Projektarbeiten
- Selbstständige Tätigkeiten
Nimmst du mehr Stationen auf, die keinen starken Bezug zur Stelle haben, verwässert dein Lebenslauf und ist nicht mehr aussagekräftig. Lasse weniger relevante Stationen weg oder stelle sie kurz dar, falls Lücken entstehen.
Nicht jede praktische Tätigkeit gehört in den Bereich Berufserfahrung. Erfahrungen wie Work & Travel, Au-pair-Programme oder Sprachreisen, bei denen das Erlernen der Sprache oder das Kennenlernen der Kultur des anderen Landes im Vordergrund steht, führst du unter dem Gliederungspunkt Auslandserfahrung auf.
Hast du ehrenamtlich gearbeitet, dann führe die Tätigkeit im Abschnitt soziales Engagement auf. So hebst du sie besonders hervor.
Viele Bewerber führen zu wenige Details zu ihren beruflichen Stationen auf. Nenne unbedingt deine Tätigkeiten, Aufgaben, erlernten Fertigkeiten und Erfolge, damit dein Lebenslauf dich hervorhebt.
Lege zu jeder erwähnten Beschäftigung dein Arbeits- oder Praktikumszeugnis bei. Besonders wichtig ist dein aktuellster Tätigkeitsnachweis. Zeugnisse, die älter als 10 Jahre sind, musst du nicht mehr beilegen. Sind keine Arbeitszeugnisse gefordert, musst du sie auch nicht in den Anlagen der Bewerbung vorzeigen.
Darstellung im Lebenslauf
Bei Bewerbern mit mehr als zwei Jahren Berufserfahrung kommt die Berufserfahrung nach den persönlichen Daten an zweiter Stelle im tabellarischen Lebenslaufs. Schüler und Berufseinsteiger führen ihn an dritter Stelle nach dem Bildungsweg auf.
Der Abschnitt zu deiner Berufspraxis ist in Stationen aufgebaut. Stelle die Stationen in antichronologischer Reihenfolge dar. Die neueste Station nennst du zuerst. Länger zurückliegende und nicht relevante Stationen erwähnst du nur kurz.
Führe deine beruflichen Erfahrungen lückenlos auf. Zeitabschnitte ohne Beschäftigung von mehr als zwei Monaten benötigen eine plausible Erklärung.
Die Überschrift erzielt – je nach Wortwahl – eine unterschiedliche Wirkung. Hier sind Vorschläge mitsamt unserer Einschätzung zu deren Wirkung beim Leser:
- „Berufserfahrung“ (klassisch, konkret)
- „Praxiserfahrung“ (modern, praxisorientiert)
- „Beruflicher Werdegang“ (konventionell)
- „Berufliche Laufbahn“ (dynamisch, jugendlich)
- „Praktische Erfahrung“ (klassisch)
- „Berufspraxis“ (dynamisch)
- „Berufs- und Projekterfahrung“ (konkret, praxisorientiert)
Beispiele für Berufserfahrung
Im Folgenden findest du Beispiele, wie du die einzelnen Stationen in deinem beruflichen Werdegang darstellen kannst:
Vollzeitjob
Gib Vollzeitjobs immer an. Nennst du sie nicht, könnte eine Lücke entstehen.
So sieht eine Vollzeitstelle im Lebenslauf aus:
Praktikum
Gib Praktika mit stellenrelevanten Inhalten im Lebenslauf an. Liegt das Praktikum lange zurück und kannst du andere relevante Berufserfahrung vorweisen, dann lass es aus. Entsteht eine Lücke, dann führe es mit wenigen Details auf. Um Lücken zu schließen, nenne auch nicht relevante Praktika ganz knapp.
So sieht ein Praktikum im Lebenslauf aus:
Nebenjob / Minijob
Nenne Neben- oder Minijobs in der Berufserfahrung und beschreibe sie kurz, wenn sie berufsrelevant sind. Nenne nicht relevante Nebentätigkeiten nur, falls eine Lücke entsteht.
Zum Beispiel: Du bewirbst du dich um eine Stelle als Frisör. Hast du während deiner Berufsausbildung gelegentlich Flyer verteilt, lass die Station im Lebenslauf weg. Die Tätigkeit ist für deinen Beruf nicht relevant und durch deine Ausbildung entsteht keine Lücke im Lebenslauf.
Hattest du seit über einem Jahr einen Mini- oder Nebenjob bei demselben Unternehmen, kannst du ihn angeben, auch wenn er nicht relevant war. So beweist du Loyalität, Verlässlichkeit und Engagement.
So stellst du Nebenjobs im Lebenslauf dar:
Berufsausbildung
Stelle deine Berufsausbildung unbedingt im Lebenslauf dar. Hier sind relevante Details und Erfolge besonders wichtig, um dich von anderen Bewerbern hervorzuheben.
Führe deine Berufsausbildung auch auf, wenn sie nicht relevant ist, um Lücken zu schließen. Hast du bereits weitere Berufserfahrung gesammelt, kannst du deine Berufsausbildung auch nur im Bildungsweg angeben.
Duales Studium
Gib die Praxissemester deines dualen Studiums im Lebenslauf an. Beschreibe präzise deine Aufgaben und Tätigkeiten, um deine praktischen Erfahrungen und Kompetenzen besonders zu unterstreichen. Die theoretischen Phasen führst du im Bereich Bildungsweg auf.
So stellst du duales Studium im Lebenslauf dar:
Werkstudentenjob
Einen Werkstudentenjob stellst du ähnlich wie einen Voll- oder Teilzeitjob dar. Erwähne unbedingt deine genauen Aufgaben und den wöchentlichen Zeitumfang.
Schülerpraktikum
Beschreibe bei Schülerpraktika deine Aufgaben, um deine erworbenen Kompetenzen und Soft Skills hervorzuheben. Konzentriere dich dabei auf Tätigkeiten, die bei der angestrebten Stelle nützlich sein können. Den Umfang deines Praktikums (z. B. drei Wochen) nennst du gleich unter der Überschrift.
So sieht ein Schülerpraktikum im Lebenslauf aus:
Aushilfe
Unterstreichen deine Aushilfstätigkeiten deine Kompetenzen für die angestrebte Stelle, dann führe auch sie im Bereich Berufserfahrung auf.
So stellst du Aushilfe im Lebenslauf dar:
Selbstständigkeit
Auch deine selbstständige oder freiberufliche Tätigkeit zählt zur Berufserfahrung. Nenne parallel zu einer festen Anstellung den Zeitraum und beschreibe deine Aufgaben. Nenne deine Auftraggeber oder Unternehmen, für die du gearbeitet hast.
Warst du selbstständig tätig und bewirbst dich für eine Stelle als fester Angestellter, könnte das beim Vorstellungsgespräch ein Thema werden. Häufige Fragen sind zum Beispiel:
- „Werden Sie auf Ihre Freiheiten und Unabhängigkeit verzichten können?”
- „Werden Sie sich in ein festes Team eingliedern können?”
Aufbau einer Station
Deine Berufserfahrung ist im Lebenslauf in Stationen dargestellt. Jede Station vermittelt auf einen Blick, welche berufliche Tätigkeit du wann, wo und bei welchem Unternehmen ausgeführt hast.
Nenne zu jeder Station mindestens die folgenden Informationen:
- Position, Abteilung, Anstellungsart
- Tätigkeitsbeschreibung, Aufgaben und Erfolge
- Name des Unternehmens
- Beschäftigungszeitraum
- Ort der Beschäftigung
Baue Stationen tabellarisch auf. In die linke Spalte kommt der Zeitraum und in die rechte die Details zu der Position. Gib alle Angaben in Stichpunkten oder kurzen Sätzen an.
Position und Abteilung
Die Überschrift für jede Station enthält die Beschäftigungsart (z. B. Praktikum, Nebenjob) oder die Berufsbezeichnung (z. B. Online Marketing Manager, Filialleiter, Kfz-Mechaniker) und den Abteilungsbereich oder die Branche (Personalwesen, Finanzen, Gastronomie, Büromanagement).
Benutze die präzise Positionsbezeichnung aus deinem Arbeitszeugnis und erfinde keine Bezeichnungen, um die Stelle zu beschönigen.
Die Überschrift lautet zum Beispiel:
- „Praktikum im Bereich Online Marketing“
- „Journalist im Bereich Wirtschaft und Finanzen“
- „Filialleiter in der Gastronomie“
Hebe die Überschrift visuell hervor. Das verbessert die Lesefreundlichkeit und der Arbeitgeber sieht sofort, was deine Rolle im Unternehmen war.
Warst du nicht in Vollzeit angestellt, dann erwähne den zeitlichen Umfang in Wochenstunden. Ansonsten kann der Eindruck entstehen, dass du Vollzeit beschäftigt warst, wenn du die Beschäftigungsart auch nicht angibst.
Aufgaben, Tätigkeiten und Erfolge
Beschreibe Tätigkeiten, Erfolge und Aufgaben von jeder Station im Detail. So machst du deinen Lebenslauf aussagekräftig und verdeutlichst deine Eignung für die Stelle.
Beziehe dich dabei stets auf die Stellenanforderungen. Wähle deine eigenen Formulierungen und nutze Schlüsselwörter, aber kopiere nicht Wort für Wort aus der Stellenbeschreibung. Beschreibe deine Aufgaben, welche Techniken oder relevanten Werkzeuge du dabei angewendet oder an welchen Projekten du gearbeitet hast.
Stelle die Details kurz und knapp dar. Maximal drei bis sechs Stichpunkte oder präzise Sätze je Station reichen aus.
Beschreibe deine Aufgaben ergebnisorientiert, um dem Arbeitgeber einen besseren Einblick in deine Arbeitsleistungen zu geben. Verwende dafür Zahlen oder nenne konkrete Ergebnisse.
Zum Beispiel:
- Um wie viel Prozent du X gesteigert oder gesenkt hast
- In welchem Zeitraum du etwas geschafft hast
- Welche (relevanten) Projekte du erfolgreich umgesetzt hast
Sei ehrlich und beschönige nichts. Überzeuge von dir, indem du frühere Erfahrungen und Kompetenzen, die bei der neuen Stelle hilfreich sein werden, unterstreichst.
Richtig: | Falsch: |
---|---|
Stellenbezogene Aufgaben und Erfolge: | Tätigkeiten ohne Stellenrelevanz: |
„Erfolgreiche Werbegespräche mit Kunden” | „Kaffee kochen“ |
Details zu Aufgaben in jeder Station: | Keine oder wenig Details: |
„Produktverkauf in der Technikabteilung” | „Produktverkauf“ |
Stichpunkte oder kurze und präzise Sätze: | Lange Sätze und Paragraphen: |
„Bedienen der Gäste, Kassieren, Reinigen des Restaurants” | „Ich habe die Gäste mit Speisen und Getränken bedient, die Abrechnung gemacht und Tische abgewischt.“ |
Zeitraum
Der Zeitraum der Beschäftigung gehört in die linke Spalte der Station. Schreibe sowohl den Monat als auch das Jahr von Beginn und Ende des Beschäftigungsverhältnisses in der Form (MM/JJJJ). Gestalte die Datumsangaben im gesamten Lebenslauf einheitlich.
So stellst du den Zeitraum richtig dar:
Bei abgeschlossener Tätigkeit: „02/2018 – 11/2018“
Bei aktueller Tätigkeit: „07/2020 – aktuell“ oder „seit 07/2020“
Warst du weniger als einen Monat beschäftigt, schreibe die Dauer (z. B. „Zwei Wochen im Hilton Hotel“) zusätzlich vor den Firmennamen des Arbeitgebers.
Arbeitgeber könnten viel Wechsel im Lebenslauf als unbeständig und unzuverlässig deuten. Hast du mehrere Stationen von weniger als einem Jahr in deinem Lebenslauf, wird das ein Thema beim Vorstellungsgespräch werden.
Viele Stellenwechsel sind weniger problematisch, wenn du sie richtig erklärst. Erwähne zum Beispiel, dass du mit jeder Stelle neue Erfahrungen gesammelt hast und die angestrebte Stelle perfekt passt.
Erwähne auch, wenn du befristet angestellt warst, um kurze Arbeitsperioden oder häufige Wechsel zu erklären.
Name des Unternehmens und Beschäftigungsort
Führe den vollständigen Unternehmensnamen deiner bisherigen Arbeitgeber inklusive Rechtsform direkt nach der Berufsbezeichnung auf. Die Rechtsform findest du im Impressum der Webseite oder im Arbeitsvertrag.
Den Beschäftigungsort führst du auch hier auf. Hast du im Ausland gearbeitet, dann nenne die Stadt und das Land. So verhinderst du Missverständnisse und unterstreichst deine Auslandserfahrung.
Ist das Unternehmen weniger bekannt, erwähne Hintergrundinformationen wie den Unternehmensbereich. So kann der Arbeitgeber besser einschätzen kann, in welchem Umfeld du gearbeitet hast.
Zeichnet sich das Unternehmen besonders aus, wie z. B. als „Größter Hersteller für Hundefutter in Europa“, nenne auch diese Information. So zeigst du, dass du in einer erfolgreichen Firma gearbeitet hast und unterstreichst deine Kompetenzen.
Mache Angaben zu Größen wie Mitarbeiterzahl und Umsatz nur, wenn in der Stellenbeschreibung solche Erfahrungen gefordert sind.
Richtig: | Falsch: |
---|---|
Vollständiger Firmenname mit Rechtsform: | Gekürzter Firmenname: |
„Springer-Verlag GmbH“ | „Springer Verlag“ |
Bei Beschäftigung im Ausland, Land nennen: | Kein Land bei Beschäftigung im Ausland: |
„in Vancouver (Kanada)” | „in Vancouver“ |
Lücken im Lebenslauf
Unerklärte Lücken im Lebenslauf von länger als zwei Monaten werfen Fragen auf. Lücken können zum Beispiel durch Arbeitslosigkeit, Krankheiten oder Elternzeit entstehen. Heutzutage sind Lücken im Lebenslauf weniger problematisch, als viele Bewerber annehmen – vorausgesetzt, die Unterbrechung wird richtig erklärt.
Was sind Lücken?
Im Verlauf der beruflichen Karriere wird es früher oder später zu Unterbrechungen, Pausen oder Lücken kommen – das ist vollkommen normal. Folgende Dinge können Lücken im Lebenslauf verursachen:
- Arbeitslosigkeit (z. B. durch lange Jobsuche und Bewerbungsphasen oder Kündigung in der Probezeit)
- Krankheit (z. B. physische Erkrankungen, längerer Krankenhausaufenthalt, Burnout, Depression, Pflege von Angehörigen)
- Elternzeit
- Freiwillige Auszeiten, Sabbaticals
- Reisen (z. B. nach dem Abitur, Umzüge)
Nicht jede Unterbrechung ist eine Lücke. So gibt es Phasen, die zwar zu einer Pause in der Berufserfahrung führen, aber nicht als Lücke gelten und im Normalfall keine Fragen aufwerfen. Diese sind:
- Bewerbungsphase nach dem Studien- oder Ausbildungsabschluss: Bis zu sechs Monate Jobsuche sind für Berufseinsteiger die Norm.
- Studienwechsel: Vor dem Beginn des neuen Studiengangs kommt es oft zur Wartezeit, was keine weitere Erklärung benötigt.
- Gescheiterte Selbstständigkeit: Der Versuch einer Selbstständigkeit zeigt Risikobereitschaft, Verantwortungsbewusstsein und Flexibilität.
Lücken richtig darstellen
Nenne zu jeder Lücke kurz und knapp einen plausiblen Grund. Wähle für die Darstellung von Lücken neutrale, positive und aktive Bezeichnungen. „Arbeitslos“ klingt passiv und „längerer Urlaub“ wirkt arbeitsscheu – schreibe also besser „arbeitssuchend“ oder „berufliche Neuorientierung“.
So kannst du Lücken darstellen:
01/2020 bis 04/2020 – Berufliche Neuorientierung mit dem Ziel Eventmanager mit Schwerpunkt Konzerte
08/2019 bis 10/2019 – Krankheitsbedingte Auszeit mit vollständiger Genesung
03/2019 bis 09/2019 – Studienwechsel
01/2018 bis 06/2018 – Persönliche Auszeit für die Familiengründung
10/2017 bis 08/2018 – Sabbatical für eine Weltreise
Möchtest du keine Gründe für die Lücke nennen, führe sie wie folgt auf: „03/2019 bis 05/2019 – Berufliche Pause aus privaten Gründen“
Eine solche Formulierung führt jedoch zu Spekulationen, negativen Annahmen und Fragen beim Vorstellungsgespräch.
Versuche sinnvolle Tätigkeiten nachzuweisen, um zu verdeutlichen, dass du die Zeit aktiv genutzt hast. Zum Beispiel:
- Für die eigene Entwicklung (z. B. kulturelle Reisen, soziales Engagement)
- Fort- und Weiterbildungen (z. B. Kurse, Seminare)
- Mini- und Nebenjobs, Selbstständigkeit (idealerweise berufsrelevant)
- Fürsorge für Angehörige
- Familiengründung
Lange Erklärungen gehören nicht in den Lebenslauf. Sei jedoch darauf vorbereitet, im Vorstellungsgespräch weitere Ausführungen zu geben. Fokussiere dich beim Gespräch auf Kompetenzen, die dir deine Auszeit für die angestrebte Stelle gegeben hat und warum du der perfekte Kandidat bist.
Verschweige und verstecke Lücken nicht. Das erweckt Misstrauen und stellt deine Glaubwürdigkeit infrage. Eine gute Vertrauensbasis ist eine wichtige Voraussetzung, um eingestellt zu werden.
Gehe mit Lücken, Auszeiten und Nichtbeschäftigung offen und ehrlich um, dann sind sie nicht problematisch. Verschweigst du sie, kommt es zu Misstrauen und Spekulationen.
Elternzeit angeben
Die Elternzeit beschreibt die Phase, die zur Erziehung von Kindern genutzt wird. Eine Pause durch die Elternzeit wird nicht von allen Arbeitgebern als positiv angesehen. Stelle die Zeit richtig dar, um einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Wird nach der Elternzeit deine Beschäftigung bei der gleichen Firma nahtlos fortgeführt, entsteht keine Lücke und du musst die Elternzeit nicht als eigene Station aufführen. So stellst du Elternzeit mit bestehendem Arbeitsverhältnis dar:
Wird deine Beschäftigung vor der Elternzeit beendet, führe die Elternzeit an, damit keine Lücke entsteht. Gib Elternzeit ohne bestehendes Arbeitsverhältnis folgendermaßen an:
02/2019 bis 08/2019 – Elternzeit
seit 07/2020 – Elternzeit
Internen Stellenwechsel darstellen
Ein interner Stellenwechsel ist ein Wechsel innerhalb der gleichen Firma. Stelle deine Stationen dar, um deinem neuen Arbeitgeber einen genaueren Einblick in deine Tätigkeiten zu geben. Du kannst für deine Stellen einzelne Stationen anlegen oder beide in einer Station darstellen. Das sieht wie folgt aus:
Mit Beratungs- oder Zeitarbeitsfirmen, die dich an Unternehmen aussenden, gehst du ähnlich um. Die Station kannst du folgendermaßen darstellen:
Muster und Vorlagen
Unsere Muster und Vorlagen zum Download ermöglichen dir einen einfachen Schnellstart in die Bewerbung. Alle Bewerbungsmuster sind korrekt aufgebaut, ansprechend gestaltet und enthalten Formulierungsbeispiele, die dir als Inspiration dienen können. Du kannst sie mit MS Word bearbeiten und nach deinen Vorstellungen anpassen.
Der erste Eindruck deiner Bewerbung ist sehr wichtig. Wähle daher am besten eine Lebenslauf-Vorlage, die zu der angestrebten Stelle und deiner Persönlichkeit passt. So hinterlässt du den richtigen Eindruck und verbesserst die Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung.
Das Design der Bewerbung bestimmt den wichtigen ersten Eindruck, zeigen Studien. Daher sollte sowohl der Inhalt als auch die Form überzeugen.