Eine Bewerbung ist Grundsätzlich eine eher trockene Angelegenheit, selbst für Arbeitgeber. Hobbys im Lebenslauf zeigen deine persönliche Seite. Personaler sehen Hobbys gern, da sie einen Einblick in den Charakter des Bewerbers erhalten. Zeige, dass du gut ins Team passt – nicht nur fachlich, sondern auch persönlich.
Hobbys im Lebenslauf sind Symbole, die Charaktereigenschaften vermitteln. Mit Hobbys kannst du deine Eignung für die Stelle unterstreichen und dich von Mitbewerbern abheben. Über 80 % der Arbeitgeber begrüßen Hobbys in der Bewerbung. Doch Vorsicht – nennst du die falschen Interessen, kann das einen schlechten Eindruck hinterlassen.
Inhaltsverzeichnis:
Hobbys im Lebenslauf: Ja oder nein?
Hobbys und Interessen sind im tabellarischen Lebenslauf keine Pflicht, aber gern gesehen. Sie geben Arbeitgebern einen Einblick in deine Persönlichkeit.
Außerdem ermöglichen Interessen im Lebenslauf einen leichten Einstieg ins Bewerbungsgespräch, um schnell das Eis zu brechen. Nennst du passende Hobbys, dann zeigst du auch, dass du zur Unternehmenskultur passt. Mit passenden Interessen sammelst du Pluspunkte, die deine Chancen in der Jobsuche erhöhen.
Berufseinsteiger können mit passenden Hobbys fehlende Erfahrung ausgleichen und Potenzial zeigen. Der Fokus sollte jedoch stets auf der Berufserfahrung und Kenntnissen im Lebenslauf liegen.
Wie nenne ich Hobbys und Interessen richtig?
Liste deine Hobbys und Interessen in deinen Bewerbungsunterlagen in einem Abschnitt ganz am Ende des Lebenslaufs stichpunktartig auf. Liste bis zu vier Hobbys auf. Wichtig ist, detaillierte Angaben zu deinen Interessen zu machen, sonst wirkt der Abschnitt unpersönlich.
Vermeide unpräzise Formulierungen. Schlicht „Lesen“ oder „Reisen“ ist nicht spezifisch genug. Wenn du gerne reist, erwähne die Reiseregion. Liest du gerne, nenne Lieblingsautoren oder Literaturgattungen.
Richtig: | Falsch: |
---|---|
Spezielles Hobby nennen: | Allgemeines Hobby nennen: |
„Fachbücher zum Thema Psychologie“ | „Lesen“ |
„Italienische Gerichte kochen” | „Kochen” |
„Work & Travel in Australien“ | „Reisen” |
„Porträts und Landschaften fotografieren” | „Fotografieren” |
„Basketball (3 Jahre im Verein als Point Guard)” | „Basketball” |
„Social Media (Bloggen, Instagram und Twitter-Account betreiben)” | „Social Media” |
Wenn du Hobbys und Interessen in deine Bewerbung einbindest, solltest du auf Rückfragen gefasst sein. Das bedeutet:
- Sei ehrlich
- Übertreibe nicht
- Erfinde nichts dazu
Bist du dir unsicher, lass das Hobby lieber weg. Ein positives Hobby kann den Lebenslauf bereichern, ist aber selten ausschlaggebend für den Erfolg der Bewerbung. Ein negatives Hobby hingegen kann zu einer Absage führen.
Laut Duden ist die korrekte Rechtschreibung im Deutschen „Hobbys”.
Welche Hobbys im Lebenslauf nennen?
Nenne nur positive Hobbys. Positive Hobbys unterstreichen deine Eignung für die angestrebte Stelle und hinterlassen einen guten Eindruck. Führst du positive Hobbys in deinem Lebenslauf auf, zeigst du dich z. B. als eine teamfähige, kreative, fleißige oder soziale Person. Am liebsten sehen Personaler Hobbys wie:
Sport: Teamsport wie Hockey oder Fußball zeigen deinen Teamgeist. Ausdauersport wie Joggen und Schwimmen stehen für Durchhaltevermögen und Geduld. Als Statushobbys hingegen gelten Pferdesport oder Golf. Tennis kann dich als einen Einzelkämpfer dastehen lassen. Wer Yoga macht, gilt als stressresistent und gelassen. Sportarten allgemein symbolisieren Ehrgeiz, Leistungswillen und körperliche Fitness.
Kreative Hobbys: Sind deine Hobbys Malen, Musizieren, Filme machen, Fotografieren oder Basteln, deuten diese auf eine neugierige, einfallsreiche und fleißige Person.
Kochen und Backen: Dieses Hobby hat viele Facetten. Kochst du zum Beispiel für andere, zeigt dich das als eine gesellige und soziale Person. Wer Backrezepte genau befolgt, ist detailorientiert, geschickt und geduldig. Interessierst du dich für die Küchen anderer Länder, wirkst du weltoffen und neugierig.
Social Media-Hobbys: Wer Social Media Accounts auf z. B. Twitter oder Instagram führt, wirkt wie eine Person, die am Puls der Zeit lebt und sich mit aktuellen Trends sowie neuen Medien und Technologien auskennt.
Weiterbildende Hobbys: Beschäftigst du dich außerhalb deiner Arbeitszeit mit deinem Berufsfeld, indem du z. B. Fachbücher liest, beweist du tiefes Interesse für deinen Beruf. Hast du Kurse, Seminare und Fortbildungen absolviert, nenne diese nicht im Abschnitt Hobbys, sondern im Bereich Weiterbildung.
Soziales Engagement: Ehrenamt im Lebenslauf ist sehr gern gesehen, da es dich als eine gemeinschaftsorientierte und soziale Person zeigt.
Prestige-Hobbys: Luxuriöse Hobbys wie Golf, Segeln, Pferdesport oder Sammeln von Kunst und Autos setzen einen gewissen finanziellen Status voraus. Sie vermitteln eine bestimmte soziale Stellung und sind in einigen Kreisen gern gesehen.
Besonders für Jobs in der Wirtschaft kommen Zahlen extrem gut an. Zeigst du sogar in deinen Hobbys den Willen deine Anstrengungen zu messen, dann macht dich das bei Arbeitgebern besonders begehrenswert. Erwähne Errungenschaften – oder alternativ wie lange und wie oft du dein Hobby ausführst. So kannst du deine Hingabe und Ausdauer betonen. Ein paar Beispiele:
- Schwimmen (2x pro Woche)
- Klavierspielen (3. Platz “Jugend musiziert” in 2019)
- YouTube (3.000 Abonnenten)
Positive Hobbys und ihre Wirkung
Jedes Hobby hinterlässt einen bestimmten Eindruck. Nutze Hobbys gezielt und frage dich stets, welche Charakterzüge und persönliche Stärken vermittelt werden und welcher Bezug zu der Stelle besteht. Beispiele für Hobbys und ihre Wirkung, kategorisiert nach dem RIASEC Modell, findest du in im Folgenden.
Soziale Hobbys
Nenne deine sozialen Hobbys unbedingt im Lebenslauf. Personaler sehen sie gern, denn sie zeigen dich als Teamplayer und vermitteln wichtige soziale Kompetenzen und Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit, Menschenkenntnis und Empathie. Sie zeigen dich als einen einfühlsamen, aufgeschlossenen, hilfsbereiten, großzügigen und kooperativen Menschen. Ein paar Beispiele:
- Sprachen lernen (z. B. Französisch, Chinesisch lernen)
- Mit Kindern Zeit verbringen (z. B. Nachbarskinder betreuen)
- Social Media (z. B. eigenen Instagram Account betreiben)
- Reisen (z. B. Work & Travel in Südafrika)
- Kochen (z. B. Kochen für Freunde)
- Ehrenamtliche Arbeit (z. B. in Suppenküche, im Alters- oder Flüchtlingsheim, in der freiwilligen Feuerwehr)
- Mannschaftssport (z. B. Volleyball, Fußball, Handball)
- Gesellschaftspolitik (z. B. in sozialpolitischen Vereinen tätig sein)
- Psychologie (z. B. Mitarbeit beim Seelsorgetelefon)
- Philosophie (z. B. fachspezifische Bücher lesen)
Um dein soziales Engagement im Lebenslauf besonders hervorzuheben, führe es in einem separaten Abschnitt vor den Hobbys auf.
Unternehmerische Hobbys
Wer in seiner Freizeit eigene Projekte entwickelt und umsetzt, zeigt sich als enthusiastisch, optimistisch, ehrgeizig und selbstbewusst. Außerdem kannst du durch unternehmerische Hobbys persönliche Kompetenzen wie Durchsetzungsvermögen, Flexibilität, Eigeninitiative und Risikobereitschaft beweisen. Vorteilhaft ist das für alle Arten von Handels-, Kaufmanns-, Management- und Dienstleistungsberufen.
- Projekte entwickeln (z. B. Organisieren von Schulfesten)
- Eigene Produkte vertreiben (z. B. Selbstgebackene Kekse verkaufen)
- Private Events managen (z. B. Geburtstagspartys für Freunde organisieren)
- Netzwerken (z. B. Messen besuchen, eigenen Instagram-Account betreiben)
- Reisen (z. B. selbstgeplante Städtereisen)
- Kampfsportarten (z. B. Karate, Jiu-Jitsu)
- Debattieren (z. B. in Klubs, Vereinen)
- Fachbücher zu Wirtschaft, Finanzen, Marketing lesen
Analytische Hobbys
Analytische Hobbys zeigen dich als neugierig, rational, eigenständig und intellektuell. Sie vermitteln Soft Skills wie Problemlösungskompetenz, Eigeninitiative und Selbstdisziplin. Bewirbst du dich für eine Stelle in wissenschaftlichen oder technischen Berufen, betone folgende deiner Interessen:
- Wissenschaftliche Fachbücher lesen (z. B. zu Chemie, Physik, Biologie, Medizin, Informatik, Geschichte, Psychologie, Soziologie)
- Eigene Untersuchungen und Experimente durchführen
- Hilfstätigkeit in wissenschaftlichen Laboren (z. B. in Krankenhäusern, Universitäten)
- Hilfstätigkeit in Forschungseinrichtungen (z. B. Umfragen durchführen und auswerten)
- Bei Gerichtsverhandlungen zuschauen
- Eigene Apps programmieren
- Webseiten erstellen
Praktische Hobbys
Zu praktischen Hobbys gehören solche, bei denen du körperlich aktiv bist. Sie zeigen dich als bodenständig, sachlich, zuverlässig und aufrichtig. Praktische Hobbys vermitteln persönliche Stärken wie Zuverlässigkeit, Stressresistenz und Verantwortungsbewusstsein. Bewirbst du dich in einer Branche, in der körperlicher Einsatz und Geschick gebraucht sind, sind folgende Hobbys von Vorteil:
- Wandern (z. B. Wandern im Schwarzwald)
- Basteln (z. B. Schmuck selber machen)
- Handwerken (z. B. eigene Möbel bauen)
- Modellbau (z. B. Modelleisenbahnen bauen)
- Schnitzen (z. B. Figuren schnitzen)
- Gärtnern (z. B. eigenes Gemüse anpflanzen)
- Camping (z. B. Camping mit Familie an der Ostsee)
- Teamsportarten (z. B. Fußball, Basketball, Hockey)
- Einzelsportarten (z. B. Schwimmen, Reiten, Leichtathletik, Fahrrad fahren)
Künstlerische Hobbys
Beschäftigst du dich in deiner Freizeit mit künstlerischen Dingen, wirkst du kreativ, originell, innovativ und aufgeschlossen. Künstlerische Hobbys vermitteln Kompetenzen wie Neugierde, Offenheit, Selbstdisziplin und Leidenschaft. Wenn du in kreative Berufe einsteigen möchtest, binde folgende deiner Interessen in den Lebenslauf ein:
- Fotografieren (z. B. Landschaftsfotografie)
- Filme drehen (z. B. Kurzfilme, Musikvideos)
- Zeichnen (z. B. Porträts zeichnen)
- Malen (z. B. Acrylmalerei)
- Schauspielen (z. B. in Theater-AG)
- Singen (z. B. im Schulchor)
- Instrument spielen (z. B. Gitarre, Schlagzeug spielen)
- Tanzen (z. B. Hip-Hop, Ballett)
- Nähen (z. B. eigene Outfits nähen)
- Schreiben (z. B. Gedichte, Geschichten)
- Übersetzen (z. B. Türkisch-Deutsch übersetzen)
- Kunst (z. B. Kunstausstellungen besuchen)
- Mode (z. B. Modezeitschriften lesen)
- Make-up (z. B. Schminken für Fotoshootings)
- Design (z. B. Logos entwerfen)
Konventionelle Hobbys
Konventionelle Menschen sind organisiert, gewissenhaft, geduldig, zuverlässig und detailorientiert. Wer konventionelle Interessen ausführt, zeigt Kompetenzen wie Selbstdisziplin, Ordnungsliebe, Genauigkeit und Ausdauer. Gern gesehen sind solche Hobbys z. B. in Management, Buchhaltung, Bank- und Rechnungswesen, Dienstleistung sowie Recht. Ein paar Beispiele:
- Lesen (z. B. Autobiografien, klassische Literatur)
- Angeln
- Billard spielen
- Sammeln (z. B. Münzen, Briefmarken sammeln)
- Basteln (z. B. Origami)
- Modellbau (z. B. Modellautos)
- Museen und Ausstellungen besuchen (z. B. zu historischen Themen, Kunst)
- Tagebuch/Journal führen
- Antiquitäten (z. B. antike Möbel, Dekor oder Kunstobjekte)
- Autos (z. B. eigenes Auto aufpimpen, Automessen besuchen)
Nenne nur Hobbys, denen du auch tatsächlich nachgehst und erfinde keine dazu. Personaler werden nachhaken und merken, wenn du lügst.
Hast du keine nennenswerten Hobbys oder möchtest du sie nicht auflisten, dann lass den gesamten Abschnitt einfach weg.
Negative Interessen und ihre Wirkung
Negative Hobbys können einen schlechten Eindruck vermitteln und sogar zu einer Absage führen. Zu negativen Hobbys gehören solche, die ein falsches Bild von dir vermitteln.
Standardhobbys
Standardhobbys sind typische Freizeitbeschäftigungen, die von den meisten Menschen regelmäßig ausgeübt werden. Daher findet man sie häufig in Bewerbungen. Diese Hobbys lassen dich langweilig wirken, wie zum Beispiel:
Werte Standardhobbys auf, indem du sie spezifisch machst. Führe zum Beispiel statt “Lesen” – “Bücher zum Thema Umweltschutz lesen” oder statt “YouTube” – “Tutorials zu Grafikdesign schauen” auf.
Passive Hobbys
Im Lebenslauf besonders heikel sind passive Hobbys. Diese können dich zurückgezogen oder sogar asozial erscheinen lassen. Nenne sie nur in der Bewerbung, wenn sie stellenrelevant sind. Passive Hobbys sind zum Beispiel:
Gerade in konservativen Kreisen hat Computerspielen (leider) noch immer einen zweifelhaften Ruf. Nenne dieses Hobby also lieber nicht. Außer natürlich, du bewirbst dich auf ein Stellenangebot in der Gaming-Industrie.
Ist das Hobby jobrelevant, beziehe es immer ein. Zum Beispiel:
- “Haustiere” bei einer Stelle als Tierpfleger
- “Fahrrad fahren” bei einer Stelle als Fahrradkurier
Nicht jobrelevante Hobbys
Personaler schauen nach passenden Charakterzügen und relevanten Soft Skills. Stehen deine genannten Hobbys im Gegensatz zu den gewünschten Attributen, kann das verwirrend wirken, Fragen aufwerfen oder einen falschen ersten Eindruck erwecken. So zum Beispiel bei:
- Bewerbung als Fitnesstrainer – Schlafen, Essen, Malen
- Bewerbung als Qualitätsmanager – Feiern, Pokern, Motorsport
Es ist möglich, auch nicht stellenrelevante Hobbys einzubinden. Das zeigt dich als eine interessante Persönlichkeit, die nicht nur an Arbeit denkt, sondern vielschichtiger ist. Nenne solche Hobbys allerdings nicht als Erstes und kombiniere sie mit anderen, stellenrelevanten Hobbys.
Um nicht in eine Schublade gesteckt zu werden, nenne Hobbys mit verschiedenen Wirkungen, zum Beispiel je ein soziales, kreatives, sportliches und weiterbildendes Hobby.
Extreme Hobbys
Extremsportarten, die ein Verletzungsrisiko darstellen, können dich sensationssuchend, reißerisch oder sogar als Adrenalinjunkie erscheinen lassen. Nenne Extremsportarten nicht als Hobbys, denn sie vermitteln den Eindruck, du könntest dich verletzen und für längere Zeit ausfallen. Ein paar Beispiele:
Du kannst den Abschnitt “Hobbys” benennen. Hier sind weitere Vorschläge samt ihrer Wirkung beim Leser:
- ”Hobbys und Interessen” (klassisch, professionell)
- “Interessen und Engagement” (modern, dynamisch)
- “Persönliche Interessen” (schlicht, professionell)
- “Weitere Interessen” (schlicht, modern)
- “Freizeitaktivitäten” (modern, dynamisch)
- “Dafür interessiere ich mich außerdem” (persönlich, jugendlich)
So könnte der Abschnitt Hobbys und Interessen im Lebenslauf aussehen:
Muster und Vorlagen für deinen Lebenslauf
Unsere Lebenslaufvorlagen ermöglichen dir einen einfachen Schnellstart in die Bewerbung. Alle Muster sind korrekt aufgebaut, ansprechend gestaltet und enthalten Formulierungsbeispiele, die dir als Inspiration dienen können. Du kannst sie mit MS Word bearbeiten und nach deinen Vorstellungen anpassen.
Der erste Eindruck deiner Bewerbung ist sehr wichtig. Wähle daher am besten eine Vorlage, die zu der angestrebten Stelle und deiner Persönlichkeit passt. So hinterlässt du den richtigen Eindruck und verbesserst die Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung.
Das Design der Bewerbung bestimmt den wichtigen ersten Eindruck, zeigen Studien. Daher sollte sowohl der Inhalt als auch die Form überzeugen.