Das Motivationsschreiben kann zusätzlich zum Anschreiben in die Bewerbung aufgenommen werden. Bei Bewerbungen für Studienplätze, Förderprogramme oder Stipendien ist es oft sogar Pflicht. Das Motivationsschreiben geht dabei detailliert auf die persönliche Eignung des Bewerbers ein und nennt Gründe, warum er sehr gut zur Stelle und zur Organisation passt.
Der Begriff Motivationsschreiben wird manchmal synonym zum Anschreiben verwendet. Meistens ist bei einer Bewerbung aber kein Motivationsschreiben, sondern ein klassisches Bewerbungsanschreiben gefordert. Das Motivationsschreiben stellt ein zusätzliches Dokument, die dritte Seite der Bewerbung nach Anschreiben und Lebenslauf, dar.

Anschreiben vs. Motivationsschreiben
Vielen Bewerbern ist nicht klar, worin der Unterschied zwischen einem klassischen Anschreiben und einem Motivationsschreiben liegt. Eine klare Trennung ist aber wichtig, um das Beste aus der Bewerbung herauszuholen.
Bewerbungsanschreiben und Motivationsschreiben sind grundsätzlich ähnlich strukturiert, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte.
Im Anschreiben geht es in erster Linie darum, warum du für die Stelle geeignet bist und welche formalen Qualifikationen du mitbringst. Die besondere persönliche Eignung und Motivation wird auch erwähnt, steht aber eher am Rande.
Im Motivationsschreiben werden der innere Antrieb und die besondere Eignung hervorgehoben und erklärt, warum du die Stelle, den Studienplatz oder das Stipendium unbedingt haben willst.
Anders als im Anschreiben geht es im Motivationsschreiben weniger um Qualifikationen und Erfahrungen als um die individuelle Motivation, also die Beweggründe und Ziele des Bewerbers. Individualität, Persönlichkeit und die eigenen Ziele stehen im Fokus.
Wenn dir das Formulieren des Motivationsschreibens schwerfällt, beginne am besten mit einem Brainstorming zu deinen Motiven und Zielen und schaue dir einige Muster und Formulierungen an.
Tipp: Wenn dir das Formulieren des Motivationsschreibens schwerfällt, beginne am besten mit einem Brainstorming zu deinen Motiven und Zielen und schaue dir einige Muster und Formulierungen an.
Warum ein Motivationsschreiben?
Ein Motivationsschreiben wird zum Beispiel oft bei einer Bewerbung für Studienplätze, Stipendien bei Stiftungen, Forschungsprojekte oder Auslandssemester verlangt. Normalerweise ist es ein obligatorischer Bestandteil einer solchen Bewerbung und wird in der entsprechenden Ausschreibung gefordert.
Auch ist es möglich, deiner Bewerbung freiwillig und unaufgefordert ein Motivationsschreiben beizufügen, als besondere Kür sozusagen. In diesem Fall können in dem extra Schreiben die Punkte aufgeführt werden, die im Anschreiben keinen Platz fanden, aber von Bedeutung sind.
Dies sollte der Bewerber jedoch nur in Erwägung ziehen, wenn das Motivationsschreiben einen echten Mehrwert bietet und die Bewerbung unter besonderen Umständen wie zum Beispiel initiativ geschieht.
Wer bereits beim Formulieren des Anschreibens Probleme hat, sollte auf das Verfassen eines zusätzlichen Motivationsschreibens lieber verzichten. Es ergibt keinen Sinn, die Bewerbung mit einem Motivationsschreiben künstlich zu erweitern, wenn kein Motivationsschreiben gefordert ist und alles Wichtige auch im Anschreiben gesagt werden kann. Hier gilt wie immer zu beachten, dass der Personaler wenig Zeit hat und Bewerbungen oft nur kurz in die Hand nimmt.
Was gehört ins Motivationsschreiben?
Wie bereits der Name verdeutlicht, geht es um die Darlegung der Motivation und der persönlichen Beweggründe für die Bewerbung. Diese sind sehr individuell und können mit der Biografie des Bewerbers, seinen Werten oder Karrierezielen zu tun haben.
Folgende Fragen können beim Zusammenstellen des Inhaltes hilfreich sein:
- Was sind meine besonderen Stärken?
- Warum soll ausgerechnet ich die Stelle / das Stipendium / den Studienplatz bekommen?
- Warum passe ich besonders gut in das Unternehmen / die Hochschule / das Förderprogramm?
- Warum sollte ich gefördert werden?
- Wie passt die Stelle / das Stipendium / der Studienplatz zu meinem bisherigen Werdegang?
- Wie wird mich die Stelle / das Stipendium / der Studienplatz weiterbringen?
- Wie werde ich die Ziele und Zwecke des Unternehmens / der Hochschule / des Förderprogramms unterstützen?
- Was sind meine beruflichen und persönlichen Ziele?
Auch wenn du viel Freiheit beim Formulieren des Motivationsschreibens hast empfiehlt es sich, immer einen Bezug zum Unternehmen, angestrebten Stipendium oder Studienplatz oder zur Stelle herzustellen.
Behalte immer dein Ziel im Auge: von dir als perfekten Kandidaten zu überzeugen! Es sollte außerdem auf Lebenslauf und Anschreiben abgestimmt sein. Achte darauf, dass das Motivationsschreiben und die gesamte Bewerbung einem roten Faden folgen.
Beispiele für Motivationsschreiben
Stipendium zur Studienförderung
Wer zum Beispiel ein Motivationsschreiben für eine Bewerbung um ein Stipendium zur Studienförderung verfasst, sollte auf seine akademischen Erfolge und Ziele eingehen. Du solltest herausarbeiten, warum von dir überdurchschnittliche Leistungen zu erwarten sind oder du besonders förderungswürdig bist. Gesellschaftliches und soziales Engagement, sowie akademische Leistungen bilden den Kern des Motivationsschreibens.
Beispiel 1: Motivationsschreiben zur Studienförderung
Kostenloser Download des Musters im Word-Format: Motivationsschreiben Beispiel 1
Auslandsstudium
Bewerber für ein Auslandsstudium sollten zeigen, warum der Auslandsaufenthalt sie besonders weiterbringt, weshalb die gewählte Partneruni oder das Studienprogramm zu ihnen passt und wie sie selbst und die Gesellschaft in Zukunft von den im Ausland gewonnenen Kenntnissen, Erfahrungen und Kontakten profitieren. Vorherige Auslandsaufenthalte, Fremdsprachenkenntnisse, persönliche Eigenschaften und Motive des Bewerbers stehen im Mittelpunkt des Schreibens.
Beispiel 2: Motivationsschreiben für ein Auslandssemester
Kostenloser Download des Musters im Word-Format: Motivationsschreiben Beispiel 2
Masterstudium
Wenn du dich für ein Masterstudium bewirbst, sollten deine akademische Laufbahn sowie studienrelevante Erfahrungen und berufliche Ziele im Vordergrund des Schreibens stehen. Überzeugen kann, wer im Bachelor wichtige Grundlagen für das Masterstudium gelegt hat und die Relevanz von Praktika und Jobs durch gute Argumente belegt. Kandidaten, die ihre beruflichen Ziele klar vor Augen haben und zeigen, dass sie für ihr Fach brennen, haben die besten Chancen.
Beispiel 3: Motivationsschreiben für den Master
Kostenloser Download des Musters im Word-Format: Motivationsschreiben Beispiel 3
Zusatz bei der Jobbewerbung
Wird das Motivationsschreiben freiwillig oder auf Wunsch zusätzlich zum Bewerbungsanschreiben bei einer Bewerbung beigefügt, muss es klar vom Anschreiben abgegrenzt werden.
Die Motivation wird diesem Fall nur nebenbei im Anschreiben erwähnt und dann im Motivationsschreiben ausführlich dargelegt. Im Anschreiben stehen stattdessen die Highlights des Lebenslaufes, das Interesse an der Stelle und die fachliche Eignung des Bewerbers im Vordergrund. Im Motivationsschreiben zeigt der Bewerber dann ausführlich seine persönliche Eignung und vermittelt dem Personaler, dass er richtig gut zum Unternehmen und zur Stelle passt.
Wer es schafft, seine Leidenschaft in Worte zu fassen und zeigt, dass er sich mit den Werten, den Produkten und der Arbeitsweise des Unternehmens auseinandergesetzt hat, sammelt Pluspunkte.
Aufbau des Motivationsschreibens
Ähnlich wie das Anschreiben wird das Motivationsschreiben ebenfalls in Einleitung, Hauptteil und Schlussteil gegliedert, die Struktur ist aber weniger streng und flexibler. Wichtig ist vor allem, dass die Gliederung sinnvoll ist und es einfach ist, ihr zu folgen.
Anders ist es, wenn das Motivationsschreiben in der Ausschreibung gefordert ist und konkrete Angaben zum Inhalt oder Fragestellungen vorgegeben werden. Diese sind unbedingt zu befolgen und so genau wie möglich umzusetzen.
Sind keine Vorgaben zum Motivationsschreiben gegeben, ist die Gestaltung freier. Nach der Ansprache des richtigen Ansprechpartners und einer kurzen Einleitung folgt der eigentliche Hauptteil des Motivationsschreibens, der recht frei gestaltet werden kann. Hier wählt der Bewerber selbst, ob er den Schwerpunkt auf die Motivation für die Bewerbung legt, sich auf Kompetenzen und Fähigkeiten konzentriert oder zum Beispiel über seine Leidenschaften und Ziele schreibt. Wichtig ist, dass gut argumentiert wird und der Text im Ganzen rund und schlüssig ist – den Leser also überzeugt.
Im Schlussteil kannst du dein wichtigstes Argument noch einmal auf den Punkt bringen und dein Interesse an der Stelle, dem Studienplatz oder Stipendium erneut nennen.
Wichtiger als ein klassischer Aufbau in Form eines Bewerbungsschreibens ist der rote Faden des Textes und die Verknüpfung guter Argumente und konkreter Beispiele.
Länge und Einordnung
Das Motivationsschreiben umfasst in der Regel etwa eine DIN A4 Seite – es sei denn, in der Ausschreibung ist eine bestimmte Wort- oder Seitenzahl genannt. Bildet das Motivationsschreiben den Hauptbestandteil der Bewerbung, zum Beispiel für ein Forschungsvorhaben oder ein Stipendium, darf es auch 2-3 Seiten lang sein. Bezüglich der Länge ist wie immer Vorsicht geboten, denn der Personaler hat wenig Zeit und will wichtige Information auf den Punkt gebracht haben.
Falls keine Länge vorgegeben ist, kann auch telefonisch nachgefragt werden – das zeigt auch zusätzliches Interesse. Die telefonische Kontaktaufnahme ist bei der Bewerbung grundsätzlich zu empfehlen.
In der Regel ist das Motivationsschreiben die “dritte Seite” oder auch Seite 3 der Bewerbung nach Anschreiben und Lebenslauf.
Mögliche Überschriften
Der Titel darf ruhig etwas persönlicher und weniger formal sein als beim Anschreiben. Er soll dem Personaler Lust aufs Weiterlesen machen.
Der Bewerber kann also zum Beispiel einen Titel folgenden Stils wählen:
- Zu meiner Person
- Warum ich mich für / bei XZY bewerbe
- Was Sie über meine Person wissen sollten
- Meine Motivation
- Warum sollten Sie mich einstellen / fördern?
- Warum ich perfekt zu Ihnen passe
Layout und Design
Das Motivationsschreiben kann entweder als Fließtext oder mit Aufzählungen gestaltet werden. Ein Fließtext bietet den Vorteil, dass der Bewerber mehr in die Tiefe gehen kann und sich ganz auf die Argumentation konzentrieren kann. Stichpunktartige Aufzählungen hingegen erleichtern dem Leser das Verständnis und sind optisch ansprechend.
Das Design des Dokumentes sollte sich am Design und Layout der restlichen Bewerbung orientieren und im Großen und Ganzen ähnlich wie ein Anschreiben formatiert sein.
Typische Fehler im Motivationsschreiben
Das Motivationsschreiben sollte ernst genommen werden und gut durchdacht sein, da es besonders bei der Bewerbung um Studienplätze und Stipendien eine große Rolle spielt. Häufig verwenden Bewerber nicht genügend Zeit für das Motivationsschreiben und sind nicht konkret genug in den Formulierungen.
Sollte die Bewerbung auch ein Anschreiben enthalten, sollte ein klarer Unterschied zwischen Anschreiben und Motivationsschreiben erkennbar sein – ansonsten ist das Motivationsschreiben überflüssig.
Das Motivationsschreiben sollte außerdem gute Argumente bieten und den Mehrwert herausstellen statt rechtzufertigen oder rumschzuwafeln.
Checkliste Motivationsschreiben
- Das Motivationsschreiben sollte sich klar vom Anschreiben unterscheiden
- Es umfasst maximal eine DIN A4 Seite
- Das Design ist an die restlichen Unterlagen angepasst
- Ein roter Faden und gute Beispiele und Argumente sind wichtig
- Das Motivationsschreiben ist individuell und persönlich
- Rechtschreib- und Grammatikfehler sollten unbedingt vermieden werden
Vorlagen und Muster für die Bewerbung
Eine rundum überzeugende Bewerbung besteht auf einem überzeugenden Inhalt und der passenden Form. Unsere Bewerbungsvorlagen garantieren einen positiven ersten Eindruck – ein überzeugendes Design verleiht dir sogar einen Heiligenschein.
Außerdem sparst du viel Zeit durch eine Vorlage, denn du startest direkt mit einem professionellen Layout. Du kannst ich auf das Schreiben konzentrieren und Lebenslauf bis Motivationsschreiben einfach ausfüllen. Das Layout der Word-Vorlagen kannst du zu 100 % anpassen, sodass deine Bewerbungsmappe bis aufs letzte Detail deinen Vorstellungen entspricht. So verleihst du deiner Bewerbung ein i-Tüpfelchen und hebst dich von der grauen Masse ab.
Wähle einfach die passende Vorlage, die zu deinem Beruf passt:
Das Design der Bewerbung bestimmt den wichtigen ersten Eindruck, zeigen Studien. Daher sollte sowohl der Inhalt als auch die Form überzeugen.