Im Abschnitt Sprachkenntnisse gibst du die Sprachen an, die du beherrschst. Dazu zählen deine Muttersprache(n) sowie deine Fremdsprachen. Sprachkenntnisse sind in der Bewerbung gern gesehen, denn sie zeigen deine kommunikativen Fähigkeiten und interkulturelle Kompetenz. Wähle Sprachkenntnisse anhand der Stellenbeschreibung und dem Unternehmen aus. Liste zumindest deine Muttersprache und Englisch auf, sowie die Unternehmenssprache.
Sprachkenntnisse fügst du im Lebenslauf als Unterpunkt des Abschnitts Kenntnisse und Fähigkeiten ein. Nenne stichpunktartig die Sprache und dein Sprachniveau. Schätze dein Sprachlevel selbstständig ein. Falls gefordert, kannst du der Bewerbung Zeugnisse oder Zertifikate von Sprachtests beilegen.
Inhaltsverzeichnis:
- Sprachen richtig auswählen: Welche Sprachkenntnisse gehören in den Lebenslauf?
- Abstufungen des Sprachniveaus: Systeme, um Fremdsprachkompetenz einzuschätzen
- Sprachkenntnisse darstellen: Wo und wie stelle ich Sprachkenntnisse im Lebenslauf dar?
- Muster und Vorlagen: Anpassbare Vorlagen für einen Schnellstart in deinen Lebenslauf
Sprachen richtig auswählen
Die Welt wird immer multikultureller und Unternehmen immer internationaler. Heutzutage ist neben der Sprache des Landes, wo du dich bewirbst, auch Englisch auf hohem Niveau eine Voraussetzung für viele Stellen.
Sprachkenntnisse im Lebenslauf wirken grundsätzlich positiv. Daher gilt generell umso mehr, desto besser. Dennoch solltest du nicht alle deine Sprachen wahllos aufzählen. Orientiere dich an der Stellenbeschreibung.
Nenne die geforderten Sprachen unbedingt. Nenne außerdem mindestens:
- deine Muttersprache(n),
- die Sprache des Landes, indem du dich bewirbst
- Englisch
Weitere Fremdsprachen kannst du nennen, wenn sie einen Nutzen für die angestrebte Stelle haben. Strebt das Unternehmen zum Beispiel an, in den französischen Markt zu expandieren, dann erwähne deine Französischkenntnisse unbedingt. Dass du fließend Ungarisch sprichst, ist in diesem Zusammenhang weniger wichtig.
Latein, Altgriechisch und Althebräisch werden in der Regel nicht mehr geschrieben oder gesprochen. Auflisten kannst du sie trotzdem, wenn sie gefordert sind – zum Beispiel in der Medizin, Geschichte oder Theologie.
Nenne diese Sprachen stets mit einem entsprechenden Nachweis – zum Beispiel einem Latinum, Hebraicum, oder Graecum.
Lasse Sprachen, die du kaum beherrschst, weg. Nur, wenn du keine Sprachen außer Deutsch und Englisch beherrschst, kannst du Basiskenntnisse in Fremdsprachen nennen. Besonders, wenn die Sprache eine Rolle für das Unternehmen spielt.
Sei ehrlich. Nicht selten testen Personaler Sprachkenntnisse beim Vorstellungsgespräch. Spätestens jedoch in der Praxis wird sich zeigen, ob du die Sprachen tatsächlich beherrschst.
Hast du Sprachen im Rahmen von Sprachreisen oder Auslandsaufenthalten erlernt, dann stelle sie in einem Abschnitt Auslandserfahrung dar.
Das betont nicht nur deine Sprachkompetenz, sondern auch, dass du weitere Skills wie interkulturelle Kompetenz, Flexibilität und Eigenverantwortung erlernt hast.
Einstufung des Sprachniveaus
Nur die Sprache zu nennen, reicht nicht aus. Um dem Personaler einen besseren Einblick in deine Kompetenzen zu geben, schätze dein Sprachniveau sein. Oft ist in der Stellenbeschreibung ein bestimmtes Level gefordert, das du erfüllen solltest.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, dein Sprachlevel einzuschätzen. Du kannst selber entscheiden, welches du verwendest.
Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER)
Eine gute Möglichkeit zur Bewertung deiner Sprachkompetenz bietet dir der „Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER)”. Dieser ist in Stufen A1 bis C2 aufgebaut, die vermitteln, wie gut du eine Sprache beherrschst.
Verwende bevorzugt dieses System. Der GER bietet dir eine klare Definition des Sprachkompetenzniveaus und ist außerdem z. B. durch ein Zeugnis oder Zertifikat nachweisbar. Dieser Referenzrahmen wird in allen Bildungseinrichtungen innerhalb der Europäischen Union einheitlich verwendet und ist somit international anerkannt.
Das GER-System klassifiziert drei grundsätzliche Sprachniveaus:
- A: Elementare Sprachverwendung
- B: Selbstständige Sprachverwendung
- C: Kompetente Sprachverwendung
Jede dieser Stufen wird nochmals in zwei Teile unterteilt:
- A1 – Einstiegskenntnisse: Du verstehst und gebrauchst einfache, alltägliche Ausdrücke, wenn der Gesprächspartner langsam und deutlich spricht.
- A2 – Grundlagen der Sprache: Du bist in der Lage, dich mit häufig gebrauchten, einfachen Formulierungen in routinemäßigen Situationen zu verständigen.
- B1 – Mittlere Kenntnisse: Du bist in der Sprachverwendung fortgeschritten und kannst dich mit Muttersprachlern problemlos über vertraute Themen unterhalten.
- B2 – Gute Mittelstufe: Du verständigst dich fließend und spontan. Du bist in der Lage, die zentralen Inhalte komplexer Texte und Themen zu erfassen und verständigst dich frei in deinem Fachgebiet.
- C1 – fortgeschrittene Kenntnisse: Du bist fähig, dich fließend, spontan und detailliert zu verschiedenen Themen zu äußern. Du besitzt fachkundige Kenntnisse und verstehst implizite Bedeutungen in Texten.
- C2 – exzellente Kenntnisse: Deine Kenntnisse sind beinahe auf Muttersprachniveau. Du verstehst Texte und Unterhaltungen mühelos und drückst dich nuanciert, flüssig und spontan aus.
Wenn du in einem europäischen Land zur Schule gehst, kannst du dein Fremdsprachenlevel aus deinem Zeugnis entnehmen. Vergleiche dazu die Anmerkungen in deinem Zeugnis mit der oben erwähnten GER-Einstufung. Das Niveau hängt von der Klassenstufe und deiner Note ab.
Weitere Möglichkeiten zur Abstufung der Sprachkompetenz
Deine Sprachkenntnisse kannst du auch selber einschätzen und beschreiben. Dieses System solltest du vor allem verwenden, wenn du dich auf eine Stelle außerhalb der EU bewirbst. Dort wird der europäische Referenznahmen nicht verwendet und ist den meisten Arbeitgebern nicht bekannt.
Stattdessen kannst du deine Sprachkenntnisse folgendermaßen einteilen:
- Grundkenntnisse: Du kannst dich auf einfachstem Niveau mit grundlegenden Vokabeln verständigen. Komplexere Unterhaltungen kannst du jedoch noch nicht.
- Gute Kenntnisse: Du kannst einfache Gespräche zu grundlegenden Themen führen und mit Mühe halbwegs korrekte, einfache Texte verfassen. Viele Vokabeln musst du noch nachschlagen. In der Verwendung der Sprache bist du noch eher unsicher.
- Sehr gute Kenntnisse: Du kannst Alltagsgespräche ohne Probleme führen und dich schriftlich fast fehlerfrei verständigen. Fortgeschrittenes Fachvokabular und komplexere Themen bereiten dir aber noch immer Schwierigkeiten.
- Fließend in Wort und Schrift: Du kannst über fast alle Themen souveräne Gespräche führen und sehr gut schriftlich kommunizieren. Zeitungen und Texte in Büchern verstehst du meist ohne Probleme. Du beginnst, in der Sprache zu denken und musst Texte oder Gedanken nicht übersetzen, um sie zu verstehen.
- Verhandlungssicher: Du beherrschst nun auch komplexes, berufsbezogenes Fachvokabular ohne Probleme. Du kannst nun die feinen Nuancen der Sprache verstehen und sicher auf dein Gegenüber eingehen.
- Muttersprache: Du hast die Sprache von der frühen Kindheit an erlernt und beherrschst sie weitestgehend automatisch.
Bist du mehrsprachig (bilingual) aufgewachsen? Dann hast du auch mehrere Muttersprachen. Kannst du eine Muttersprache etwas besser als die andere, kannst du sie als erste und zweite Muttersprache bezeichnen.
Eine weitere gängige Möglichkeit, Sprachkenntnisse abzustufen, ist durch Schulnoten. Bist du Schüler oder Student, kannst du deine Note einfach aus dem Zeugnis übernehmen.
Berufserfahrene können dieses System ebenfalls verwenden. Verwende anstatt der Note aus dem Zeugnis die Notenskala und beschreibe dein Sprachlevel als „gut“, „sehr gut“, „befriedigend“ etc.
Viele Arbeitgeber interessant nicht nur, wie gut du die Sprache sprichst, sondern auch wie du sie schriftlich beherrschst.
Das ist besonders der Fall, wenn Fremdsprachen einen hohen Stellenwert im Unternehmen einnehmen. Stelle sie dann zum Beispiel so dar:
- „Portugiesisch (Sehr gute sprachliche Kenntnisse, Gute schriftliche Kenntnisse)”
- „Finnisch (C1 in Wort, B2 in Schrift)”
- „Türkisch (Verhandlungssicher in Wort und Schrift)”
Sprachkenntnisse nachweisen
In Stellenausschreibungen kann auch gefordert sein, dass du deine Sprachkenntnisse in Sprachtests unter Beweis gestellt hast. Doch auch unabhängig davon unterstreichst du deine Sprachkenntnisse, wenn du sie mit Zeugnissen oder Zertifikaten belegst.
Nenne den Test, den du gemacht hast und dein Ergebnis. Lege die Zeugnisse in unbedingt in den Anhang deiner Bewerbung.
Beispiele für Sprachtests und Zertifikate:
- Deutsch: Goethe-Zertifikat, TestDaF, Europa-Zertifikat
- Englisch: TOEFL-Test Cambridge-Certificate
- Französisch: DELF/DALF, CIEP
- Spanisch: DELE
- Schwedisch: TISUS
- Tschechisch: CCE
- Russisch: TORFL
- Chinesisch: HSK, TOCFL
- Japanisch: JLPT
Neben Zertifikaten und Zeugnissen kannst du gute Sprachkenntnisse auch durch Empfehlungsschreiben und Arbeitszeugnisse verdeutlichen. In diesen können Sprachkenntnisse gleich durch praktische Beispiele belegt werden.
Darstellung von Sprachkenntnissen im Lebenslauf
Deine Sprachkenntnisse stellst du im tabellarischen Lebenslauf im Abschnitt Kenntnisse und Fähigkeiten dar. In diesem Bereich kannst du eine Unterüberschrift erstellen, um die Sprachkenntnisse besonders hervorzuheben.
Sind Fremdsprachen für die angestrebte Stelle von besonderer Bedeutung, dann halte dich nicht zurück. Nenne deine Sprachkenntnisse zuerst und liste ruhig alle Sprachen, die du beherrschst.
Sind für die Stelle andere Kompetenzen wichtiger, dann nenne nur Sprachen, die relevant sind. So überschatten sie nicht deine anderen Fertigkeiten.
Klassisch werden Sprachen in Stichpunkten aufgelistet. So kannst du Sprachkenntnisse darstellen:
- „Deutsch (Muttersprache)”
- „Griechisch (B1 geschrieben, A2 gesprochen)”
- „Vietnamesisch (Gute Kenntnisse in Wort und Schrift)”
- „Arabisch (Verhandlungssicher)”
- „Urdu (Grundkenntnisse)”
Beginne die Liste mit der Sprache, die du am besten beherrschst. So fällt sie positiv auf. Die Sprache, die du weniger gut kannst, kommt ans Ende der Liste.
Nenne zusätzliche Details zu deinen Sprachen, um dem Personaler einen noch besseren Einblick in deine Kompetenzen zu geben. So kannst du erwähnen, wie du die Sprache praktisch und berufsbezogen angewendet hast. Formuliere das zum Beispiel so:
- „Englisch B2 (tägliche E-Mail-Korrespondenz mit internationalen Kunden und Kollegen)”
- „Französisch C1 (Meetings auf Französisch moderiert, Protokolle und Präsentationen erstellt)”
- „Koreanisch verhandlungssicher (Produktbeschreibungen angefertigt und Fragen der Kunden beantwortet)”
Alternativ kannst du angeben, wo du die Sprachen erlernt hast. Zum Beispiel:
- „Englisch B1 (Englisch Leistungskurs im Gymnasium)”
- „Polnisch C1 (Bachelor-Studium in Polen)”
- „Norwegisch B2 (Auslandssemester in Norwegen)”
Durch die Wortwahl der Überschrift hinterlässt du einen bestimmten Eindruck beim Leser. Hier sind unsere Vorschläge für Überschriften mitsamt ihrer Wirkung:
- „Sprachkenntnisse” – klassisch
- „Sprachkompetenzen” – professionell
- „Sprachen” – dynamisch
Möchtest du deine Sprachkenntnisse besonders betonen, kannst du sie im Bewerbungsschreiben erwähnen. Belege sie unbedingt mit passenden Beispielen aus der Praxis.
Visuelle Darstellung von Sprachkenntnissen
Deine Sprachkenntnisse kannst du auch grafisch darstellen. Diese Methode ist modern, platzsparend, optisch ansprechend und ermöglicht einen schnellen Einblick in deine Kompetenzen.
Möchtest du von der klassischen Darstellung in Stichpunkten absehen, kannst du deine Sprachkenntnisse visuell abstufen. Zum Beispiel mit:
- Fortschrittsbalken
- Prozenten
- Diagrammen
- Punkten
- Sternen
Die Darstellung sollte stets deinem persönlichen Profil angepasst sein. Beachte, dass die grafische Darstellung zwar übersichtlich ist, Details aber verloren gehen können.
Muster und Vorlagen für den Lebenslauf
Bewerbungsvorlagen geben dir einen Schnellstart in die Bewerbung. Mit unseren Vorlagen und Mustern gelingt dir ein optimaler Lebenslauf. In den Vorlagen sind alle Abschnitte eines tabellarischen Lebenslaufs enthalten und formatiert.
Du kannst alle Bewerbungsdesigns mit MS Word anpassen und deine Angaben ergänzen. Wähle eine Lebenslaufvorlage, die zu deiner angestrebten Stelle passt, um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen und lege los!
Das Design der Bewerbung bestimmt den wichtigen ersten Eindruck, zeigen Studien. Daher sollte sowohl der Inhalt als auch die Form überzeugen.