Der Lebenslauf ist das Kernstück jeder Bewerbung. Er beschreibt lückenlos deinen beruflichen und schulischen Werdegang. Neben relevanten Erfahrungen und Stärken präsentiert der Lebenslauf Inhalte übersichtlich und persönlich. So weckt er den Wunsch, dich kennenzulernen.
Der Lebenslauf (auch Curriculum Vitae genannt) ist die erste Arbeitsprobe. In weniger als einer Minute überfliegen Arbeitgeber Lebensläufe – daher müssen Inhalt und Form sofort überzeugen.
Der tabellarische Lebenslauf steht an zweiter Stelle der Bewerbungsunterlagen, nach dem Anschreiben. Als Erstes schauen sich Arbeitgeber meist den Lebenslauf an, weil er die Kerninformationen enthält. Das optionale Deckblatt kommt direkt vor den Lebenslauf. Weitere Anlagen der Bewerbungsmappe, wie Zeugnisse und Bescheinigungen folgen zum Schluss.
Auf 1-2 Seiten listet der Lebenslauf in erster Linie deine fachlichen Qualifikationen auf, inklusive Berufserfahrung, Bildungsweg, Kenntnisse und Hobbys. Mit einem leserfreundlichen Aufbau ermöglichst du einen schnellen Überblick. Durch ein individuelles Design zeigst du Persönlichkeit.
Hier erfährst du alles zum Lebenslauf (inkl. fertige Muster zum Anpassen):
- Lebenslauf Vorlagen: Design-Vorlagen zum Sofort-Download im Word-Format
- Aufbau und Inhalt: Qualifikationen und Fähigkeiten richtig angeben
- Layout und Design: Inhalte überzeugend präsentieren – durch das perfekte Design
- Häufigste Fehler im Lebenslauf und Tipps diese Fettnäpfchen zu vermeiden

Lebenslauf Vorlagen und Muster
Für den Schnellstart in die Bewerbung findest du hier Lebenslauf-Vorlagen. Alle 77 Vorlagen haben einen tabellarischen Aufbau. Für den optimalen ersten Eindruck findest du hier professionelle Designs für jeden Beruf – so kommunizierst du Soft Skills, zeigen Studien.
Klicke auf deine gewünschte Vorlage und lade dein Muster herunter. Öffne anschließend ein Textverarbeitungsprogramm wie Microsoft Word oder OpenOffice und bearbeite den Inhalt. Speichere deinen Lebenslauf schließlich als PDF – fertig!
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Erstellst du deinen Lebenslauf auf Englisch, dann gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Daher sollte der deutsche Lebenslauf nicht einfach eins-zu-eins übersetzt werden.
Aufbau & Inhalt des tabellarischen Lebenslaufs
Der richtige Aufbau des Lebenslaufs verschafft dem Arbeitgeber einen schnellen Überblick über deine Person und beschreibt dich als perfekten Kandidaten. Im deutschsprachigen Raum ist der tabellarische Aufbau die übliche Form. Inhaltlich hebt der Lebenslauf deine relevanten Qualifikationen und Erfahrungen für die ausgeschriebene Stelle hervor.
Der tabellarische Lebenslauf gliedert sich in mindestens vier Abschnitte:
- Persönliche Daten (Name, Foto, Kontaktdaten, etc.)
- Berufserfahrung (Vollzeitjobs, Praktika, Nebenjobs)
- Bildungsweg (Studium, Ausbildung, Umschulungen, etc.)
- Kenntnisse (Sprachkenntnisse, Computerkenntnisse, Führerschein, etc.)
Weitere Abschnitte können optional hinzugefügt werden:
- Hobbys und Interessen (Sportarten, kreative Hobbys, weiterbildende Hobbys)
- Soziales Engagement (FSJ, BFD, FÖJ, ehrenamtliche Tätigkeiten)
- Weiterbildungen (Fortbildungen, Sprach- und EDV-Kurse, Seminare, Onlinekurse)
- Auslandserfahrung (Work & Travel, Au-Pair, Auslandssemester, Reisen)
- Auszeichnungen (Stipendien, Publikationen)
Der tabellarische Aufbau und die Struktur des Lebenslaufs sind wie folgt:

Nenne wichtige Abschnitte und Details immer zuerst. Berufserfahrene führen die Berufserfahrung zuerst auf, während Berufseinsteiger mit dem Bildungsweg beginnen. Überlege dir, welche deine stärksten Einstellungsargumente sind und was der Arbeitgeber gerne lesen möchte.Bei der Erstauswahl überfliegen Arbeitgeber in nur wenigen Sekunden deinen Lebenslauf, um einen schnellen Überblick über deine Kenntnisse und Fähigkeiten zu bekommen. Gestalte deinen Lebenslauf übersichtlich, damit die wichtigsten Informationen deines Lebenslaufs sofort ins Auge springen – ansonsten landet deine Bewerbung bei den Absagen.
Fasse Abschnitte zusammen, um nicht zu viele Gliederungspunkte zu haben – so bleibt der Lebenslauf übersichtlich.
Bereiche wie Schulbildung, Berufsausbildung und Studium passen perfekt in einen Abschnitt mit der Überschrift Bildungsweg. Auch Vollzeitjobs, Praktika und Nebentätigkeiten kannst du gemeinsam im Abschnitt Berufserfahrung aufführen.
1. Persönliche Daten
Die persönlichen Daten nennst du als Erstes im Lebenslauf. Der Arbeitgeber gewinnt so einen ersten schnellen Überblick über deine Person. Gib deine persönlichen Daten folgendermaßen im Lebenslauf an:

Die Pflichtangaben in diesem Abschnitt sind:
- Name
- Adresse
- Telefonnummer
Darüber hinaus kannst du freiwillige Angaben machen. Diese erwähnst du nur, wenn sie dich als Bewerber in einem guten Licht darstellen. Die folgenden Angaben sind zwar keine Pflicht, gehören jedoch mitunter zur gängigen Praxis:
- Geburtsdatum (üblich zu nennen, besonders bei jungen Bewerbern)
- Geburtsort
- Professionelles Bewerbungsfoto (in Deutschland üblich)
- Berufe deiner Eltern (nur als Schüler in Ausnahmefällen nennen)
- Konfession und Familienstand (nur in Ausnahmefällen nennen)
Name als Überschrift
„Lebenslauf” als Überschrift zu schreiben, war früher üblich. Da jeder Arbeitgeber einen Lebenslauf an seinem Aufbau erkennt, ist das heute nicht mehr notwendig. Moderner ist, den eigenen Namen als Überschrift zu schreiben. Außerdem gewinnst du so Platz für weitere relevante Informationen.
Wenn du dich bei konventionellen Unternehmen bewirbst, empfehlen wir trotzdem, „Lebenslauf“ als Überschrift zu verwenden. Schreibe dann deinen vollständigen Namen als ersten Punkt unter den Titel.
Anschrift
Die Anschrift enthält deine aktuelle Adresse. Hier nennst du Straße, Hausnummer, Postleitzahl und Stadt. Falls dein permanenter Aufenthaltsort im Ausland ist, füge die Angabe zum Land hinzu.
Richtig: | Falsch: |
---|---|
Vollständige Adresse nennen: | Gekürzte Adresse nennen: |
„Musterweg 77, 10115 Berlin“ | „Musterweg 77, Berlin“ |
„Rue Jaune 22, 70800 Dijon, Frankreich“ | „Rue Jaune 22, 70800 Dijon“ |
Telefonnummer
Eine aktuelle Telefonnummer zu nennen ist Pflicht, damit der Arbeitgeber bei Interesse Kontakt zu dir aufnehmen kann. Daher ist es sehr wichtig, dass du die Nummer gründlich nach Zahlendrehern überprüfst.
Nenne am besten nur eine Nummer, auf der du immer erreichbar bist, wie z. B. deine Handynummer. Hast du eine Festnetznummer, eine ausländische Telefonnummer oder bewirbst dich im Ausland, füge die Ländervorwahl hinzu. Wir empfehlen, die Ländervorwahl immer hinzuzufügen, da es sehr professionell wirkt und der DIN 5008-Norm (Stand 2020) entspricht.
Richtig: | Falsch: |
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Vorwahl hinzufügen: | Vorwahl weglassen: |
„(030) 817 9845“ | „817 9845“ |
„(+49) 176 6934443“ | „0176 6934443“ |
Telefonnummer mehrmals überprüfen: | Zahlendreher in Nummer übersehen: |
„(+49) 176 6934443“ | „(+49) 176 6394443“ |
E-Mail-Adresse
Die E-Mail-Adresse besteht idealerweise aus deinem Vor- und Nachnamen und muss seriös klingen. Verwende keine Spitznamen. Sind die klassischen Kombinationen nicht mehr verfügbar, füge sinnvolle Zusätze hinzu, beispielsweise Abkürzungen für deinen Vornamen oder den Wunschort des neuen Jobs. Alternativ stelle ans Ende der E-Mail Ortsnamen oder Zahlen. Wenn du einen besonders professionellen Eindruck vermitteln möchtest, kannst du dir für 8 Euro pro Jahr die Domain zu deinem Namen sichern und dort eine E-Mail-Adresse einrichten.
Überprüfe deine E-Mail-Adresse nach Einfügen im Lebenslauf besser zweimal nach Buchstaben- oder Zahlendrehern. Denn es wäre sehr ärgerlich, wenn der Arbeitgeber dich bei Interesse nicht erreichen kann.
Richtig: | Falsch: |
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Seriöse E-Mail-Adresse verwenden: | Spitznamen verwenden: |
„lara.muster@gmail.com“ | „schnuffelmaus99@gmail.com“ |
„lara@muster.com“ | „crazy.lara@gmail.com“ |
Sinnvolle Abkürzungen und Ergänzungen: | Unpassende Abkürzungen und Zusätze: |
„l.muster@yahoo.com“ | „lar.muster@yahoo.com“ |
„laramuster.berlin@mail.de“ | „lara.germany99@mail.de“ |
Du kannst deine Kontaktdaten auch in die Kopfzeile einfügen. Dadurch gewinnst du wertvollen Platz. Besonders für Berufserfahrene ist das wertvoll, die Probleme haben alle Informationen auf zwei Seiten unterzubringen.
Geburtsdatum und -ort
Obwohl keine Pflichtangabe, geben viele und häufig junge Bewerber ihr Geburtsdatum an.
Es wird im Format TT/MM/JJJJ genannt. Es kann jedoch hilfreich sein, zu Geburtsort und Staatsangehörigkeit keine Angaben zu machen; besonders für kleinere Unternehmen sind die bürokratischen Hürden oftmals groß, um Bewerber aus dem nichteuropäischen Ausland einzustellen. Das Bewerbungsgespräch bietet dir in dem Fall die Möglichkeit, den Arbeitgeber von dir zu überzeugen.
Richtig: | Falsch: |
---|---|
Geburtsdatum im Format TT/MM/JJJJ: | Geburtsdatum in gekürztem Format: |
„Geboren: 01.01.2003 in Musterhausen“ | „Geboren: 2003 in Musterhausen“ |
Bewerbungsfoto
Das Bewerbungsfoto gibt deiner Bewerbung ein Gesicht. Es fällt beim Betrachten des Lebenslaufs sofort ins Auge und beeinflusst stark den ersten Eindruck. Es kann deine Bewerbungschancen deutlich erhöhen, aber auch merklich schmälern.
Laut dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist das Foto keine Pflicht mehr. Trotzdem bevorzugen Arbeitgeber in Deutschland Bewerbungen mit Foto, deshalb ist es in der Praxis weiterhin üblich. Das Bewerbungsfoto bietet eine großartige Chance für eine überzeugende Bewerbung, daher empfehlen wir, immer ein Foto in den Lebenslauf einzufügen.
Wichtig dabei ist, das der Stil des Fotos zum Job passt. Je nachdem, für welchen Job du dich bewirbst, sollte das Foto offener, kreativer oder klassischer und konventioneller sein. Grundsätzlich muss das Foto immer professionell wirken. Die Kleidung sollte zum angestrebten Job passen und dein Äußeres insgesamt einen gepflegten Eindruck machen.
Da es beim Bewerbungsfoto viele Feinheiten zu beachten gibt, empfehlen wir, zu einem professionelle Fotografen ins Fotostudio zu gehen. Das geschulte Auge des Arbeitgebers sieht sofort, ob es sich um eine Amateuraufnahme handelt oder nicht. Denn passt das Foto vom Stil nicht oder hat es eine schlechte Qualität, dann mindert das deine Chancen deutlich!
Online-Gutscheinplattformen wie Groupon haben ab 20 Euro häufig Rabattangebote für professionelle Fotoshootings in größeren Städten.
Richtig: | Falsch: |
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Professionelles Foto vom Fotografen | Bild von der Handykamera |
Gerade in die Kamera schauen | Bild aus dem Fotoautomaten |
Gesicht bis Oberkörper im Bild | Ganzkörperaufnahme |
Foto mit passender Arbeitskleidung | Foto mit Freizeitkleidung |
Hintergrund neutral halten | Hintergrund ist unruhig und lenkt ab |
Optionale Angaben
Konfession: Deine Religion im Lebenslauf zu nennen ist freiwillig und heutzutage unüblich. Bewirbst du dich bei einer religiösen Organisation wie einer Kirche oder einer Pflege- und Betreuungsorganisation, hinter der ein kirchlicher Träger steht, dann kann diese Angabe hilfreich sein.
Familienstand: Freiwillig kannst du auch angeben, ob du “ledig” (unverheiratet) oder “verheiratet” bist. Wenn du Kinder hast, kannst du auch Anzahl und Alter der Kinder nennen. Lass als Schüler deinen Familienstand weg. Aufgrund deines Alters wird davon ausgegangen, dass du unverheiratet bist.
Beruf der Eltern: Berufserfahrene lassen die Angabe weg. Diese freiwillige Angabe lohnt sich nur für Schüler, deren Eltern einen ähnlichen Beruf ausüben, wie mit der Bewerbung gewünscht – ganz nach dem Motto „der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“. Namen und Alter der Eltern sowie Angaben zu Geschwistern werden heutzutage nicht mehr im Lebenslauf genannt.
Gib deinen Berufswunsch an (oder was dem am nächsten kommt). Das zeigt Zielstrebigkeit und dass du dir schon einige Gedanken über das Berufsleben gemacht hast. Zum Beispiel „Berufswunsch: Lehrer”.
2. Berufserfahrung
Im Abschnitt Berufserfahrung nennst du wichtige praktische Erfahrungen, die dich für den beworbenen Beruf qualifizieren – dazu zählen Vollzeitjobs, Praktika und Nebenjobs sowie die praktischen Phasen von Berufsausbildung und dualem Studium. Für Berufserfahrene ist das der wichtigste Teil des Lebenslaufs. Als Schüler und Berufseinsteiger mit weniger als einem Jahr Berufserfahrung nennst du den Abschnitt Bildungsweg im Lebenslauf zuerst.
Der Bezug zur Stelle ist hier besonders wichtig: Jede Station beschreibt in Stichpunkten deine Aufgaben, Tätigkeiten und Erfolge, die für den beworbenen Job relevant und nützlich sind.
In der Stellenbeschreibung steht, welche Fähigkeiten und Qualifikationen für den Job wichtig sind. Frage dich:
- Wo habe ich diese Anforderungen schon unter Beweis gestellt? Nenne die Stationen.
- Welche Aufgaben und Tätigkeiten habe ich dort ausgeführt, die für die neue Stelle nützlich sind? Nenne relevante Details.
Beschreibe deine Erfahrungen mit eigenen Worten und nutze zentrale Schlüsselwörter – aber kopiere nicht Wort für Wort aus der Stellenbeschreibung. Das fällt schnell auf und die Bewerbung landet in der Ablage.
Die Stationen werden in antichronologischer Reihenfolge genannt, also die neuste Station zuerst. So springt beim Lesen zuerst das Wichtigste ins Auge. Außerdem gibst du deinen beruflichen Werdegang lückenlos an, also ohne unerklärte Zeitabschnitte von mehr als zwei Monaten.
Je länger eine Station zurückliegt, desto knapper gibst du sie an. Das bedeutet zum Beispiel, dass du als Fachkraft mit sieben Jahren Berufserfahrung nicht mehr detailliert alle Aufgaben deines ersten Praktikums beschreibst, sondern kurz und knapp in ein bis zwei Zeilen.

Die Mindestangaben zu jeder Station der Berufserfahrung sind:
- Position und Abteilung
- Aufgaben, Tätigkeiten und Erfolge
- Zeitraum der Beschäftigung
- Firmenname
- Ort der Beschäftigung
Erfahrungen wie Work & Travel, Au-pair-Aufenthalte und Sprachreisen, bei denen das Erlernen einer Sprache oder das Kennenlernen der Kultur des Gastlandes im Vordergrund stehen, werden im Bereich Auslandserfahrung genannt.
Je nach Wortwahl erzielt die Überschrift eine unterschiedliche Wirkung. Hier sind Alternativen und unsere Einschätzung zu deren Wirkung beim Leser aufgeführt:
- „Berufserfahrung“ (klassisch, konkret)
- „Praxiserfahrung“ (modern, praxisorientiert)
- „Praktische Erfahrung“ (klassisch)
- „Berufspraxis“ (dynamisch)
- „Beruflicher Werdegang“ (konventionell)
Position und Abteilung
Wähle als Überschrift für jede Station die Beschäftigungsart (z. B. Praktikum, Nebenjob, Berufsausbildung) und entweder die Jobbezeichnung oder den Abteilungsbereich und hebe diese visuell hervor. So ist für den Arbeitgeber sofort ersichtlich, in welcher Rolle zu tätig warst. Eine Liste offizieller Berufsbezeichnungen findest du hier. Nennst du weder Beschäftigungsart noch Umfang der Tätigkeit in Wochenstunden, dann kann der Eindruck entstehen, dass es eine Vollzeitstelle war.
Hier sind einige Beispiele, wie du berufliche Stationen im Lebenslauf darstellen kannst:
Vollzeitjob:

Praktikum:

Nebenjob / Minijob:

Berufsausbildung:

Duales Studium:

Werkstudentenjob:

Schülerpraktikum:

Aushilfe:

Wenn du in einer gemeinnützigen Einrichtung wie einem Krankenhaus, Pflegeheim, Kindergarten oder bei der Polizei gearbeitet hast, dann gib statt des Abteilungsbereiches die Art der Einrichtung an. Das hebt dein soziales Engagement hervor.
Falls du keine Berufserfahrung hast, also vorher weder ein Praktikum noch Ferienjobs oder Schülerjobs gemacht hast, fülle den Bereich mit relevanten studienbegleitenden Tätigkeiten und Projektarbeiten.
Wenn der Bereich Berufserfahrung in deinem Lebenslauf trotzdem sehr dünn bleibt, fülle andere Bereiche mehr aus und nenne Details wie Kenntnisse, Fähigkeiten, Lieblingsfächer in der Schule und Hobbys.
Aufgaben, Tätigkeiten und Erfolge
Schreibe zu jeder Position deinen Tätigkeitsbereich und Aufgaben nieder. Der Bezug zur Stellenbeschreibung ist hier besonders wichtig. Erkläre deine wichtigsten Stationen detailliert, um deinen Lebenslauf aussagekräftig und unverwechselbar zu machen. Nenne länger zurückliegende oder wenig relevante Stationen nur kurz.
Beschränke dich dabei auf maximal drei bis sechs Stichpunkte je Station. Ansonsten wird der Lebenslauf zu lang und wird nicht vollständig gelesen. Anstatt von Stichpunkten kannst du auch kurze und präzise formulierte Sätze schreiben. Stelle das Wesentliche knapp und ansprechend dar.
Bleibe bei der Wahrheit, aber sei reflektiert und finderisch: Stelle genau heraus, welche deiner vergangenen Erfahrungen bei der neuen Stelle von Vorteil sein könnten. Besonders wertvoll ist es, deine Arbeitserfolge zu nennen. Versuche dabei möglichst konkret zu sein. Am besten nennst du messbare Zahlen.
In Zahlen kannst du zum Beispiel ausdrücken:
- wie viele Mitarbeiter du geführt hast
- um wie viel Prozent du X steigern / senken konntest
- wie viele Kunden du neu gewonnen hast
- in welchem Zeitraum du etwas geschafft hast
Umso mehr Details du aufnimmst, die keinen starken Bezug zur beworbenen Stelle haben, desto mehr verwässert dein Lebenslauf und verliert an Aussagekraft. Lass weniger relevante oder lange zurückliegende Stationen weg, oder stelle sie kurz und knapp dar, falls Lücken entstehen.
Falls du in Teilzeit gearbeitet hast, nenne den zeitlichen Umfang der Tätigkeit in Wochenstunden.
Wenn du wenig oder keine relevante Praxiserfahrung hast, nenne trotzdem Details zu deinen Nebenjobs. Das ist besser, als einen leeren Lebenslauf zu präsentieren. So zeigt du immerhin, dass du schon gearbeitet hast.
Besonders bei jungen Bewerbern sind Soft Skills und eine passende Persönlichkeit wichtiger als Berufserfahrung.
Zum Beispiel bewirbt sich ein Schüler für einen Nebenjob als Verkäufer. Sein Schülerpraktikum hat er vorher im Krankenhaus absolviert. Er schreibt als Aufgabe zu dieser Station „Intensive Gespräche mit Patienten“, um seine Offenheit und Kontaktfreude hervorzuheben – beides Eigenschaften, die auch bei Verkäufern wichtig sind. Nenne Soft Skills niemals ohne ein Beispiel, wo du diese Kompetenzen erlernt hast, – sonst wirkst du unglaubwürdig.
Richtig: | Falsch: |
---|---|
Relevante Tätigkeiten und Erfolge: | Tätigkeiten ohne Stellenbezug: |
Intensive Gespräche mit Patienten | Kaffee kochen |
Details zu Aufgaben in jeder Station: | Keine oder wenig Details: |
Kundengewinnung über Aushänge | Kundengewinnung |
Stichpunkte oder kurze Sätze: | Lange Sätze und Paragraphen: |
Unterstützung der Geschäftsleitung im Recruiting und bei der Bewerberauswahl | Ich habe die Geschäftsleitung bei der Suche nach neuen Arbeitskräften unterstützt und auch an Auswahlgesprächen teilgenommen. |
Zeitraum (MM/JJJJ)
Nenne immer den Monat (MM) und das Jahr (JJJJ) des Zeitraums der Beschäftigung. Wenn deine Beschäftigungszeit kürzer als ein Monat war, dann schreibe zusätzlich vor den Firmennamen des Arbeitgebers die Dauer (z. B. „Zwei Wochen im Vivantes Klinikum“).
Schreibe Monate als Zahlen, nicht als Worte, da das platzsparender und übersichtlicher ist. Beginne jede einstellige Zahl, die für einen Monat steht, mit einer führenden „0“ und setze zwischen Monat und Jahr einen Schrägstrich ohne Leerzeichen. Achte bei den Datumsangaben auf eine einheitliche Schreibweise: So wirkt dein Lebenslauf übersichtlich und sorgfältig.
Bei laufender Station schreibe „05/2020 – aktuell“ oder „seit 05/2020“.
Richtig: | Falsch: |
---|---|
Anfangs- und Enddatum im Format MM/JJJJ – MM/JJJJ schreiben: | Nur Jahreszahlen nennen oder Daten in uneinheitlichem Format schreiben: |
„11/2017 – 01/2019“ | „2017 – 2019“ |
„07/2017 – 11/2017“ | „7/17 – 11/19“ |
Firmenname, Ort
Liste die vollständigen Firmenname deiner bisherigen Arbeitgeber inklusive Rechtsform auf. Diese findest du meistens im Impressum der Firmenwebseite. Gib außerdem den Beschäftigungsort an, also die Stadt, in der du gearbeitet hast. Falls das im Ausland war, wird auch das Land mit angegeben. Das verhindert Missverständnisse und hebt deine Auslandserfahrung hervor.
Optional kannst du unter den Firmennamen auch eine kurze Unternehmens- und Branchenbeschreibung hinzufügen. Das ist hilfreich, wenn du Branchenerfahrung hervorheben oder wenn du zeigen willst, dass du in einem Konzern, Mittelständler oder Startup gearbeitet hast.
Richtig: | Falsch: |
---|---|
Vollständigen Namen mit Rechtsform: | Gekürzter Unternehmensnamen: |
„Florida-Eis Manufaktur GmbH“ | „Florida-Eis“ |
Arbeitsort mit Land, wenn im Ausland: | Kein Land angeben, wenn im Ausland: |
„in São Paulo (Brasilien)” | „in São Paulo“ |
Was angeben, was nicht?
Sobald du einige Nebenjobs, Praktika und Vollzeitjobs gemacht hast, kommt schnell die Frage auf, welche Stationen und Details du im Lebenslauf angibst und was du besser weglässt.
Hier gibt es drei Regeln zu beachten:
- Wenn Lücken entstehen würden, gibt die Station immer an. Falls der Job wenig Bezug zur beworbenen Stelle hat, dann nenne die Station kurz und verzichte auf Details zu deinen Aufgaben und Tätigkeiten. Hast du viele Jahre Berufserfahrung, dann kannst du auf lange zurückliegende Nebenjobs, Praktika und kleine Projekte komplett verzichten.
- Nenne nur relevante Berufserfahrung und Details. Das sind vergangene Stationen und Aufgaben, in denen du stellenrelevante Qualifikationen unter Beweis gestellt hast. Als Ingenieur gibst du z. B. deine Tätigkeit in einer Werkstatt an. Für eine Stelle im Kundenservice erwähnst du, dass du immer überdurchschnittlich viel Trinkgeld als Kellner erhalten hast.
Beschränke dich auf deine wertvollsten Erfahrungen und Tätigkeiten. Bei Berufserfahrenen kann es schwierig sein, den Lebenslauf auf zwei Seiten zu beschränken. Umso wichtiger ist es, weniger relevante Details wegzulassen oder zusammenzufassen – ansonsten wird der Lebenslauf verwässert und wirkt weniger überzeugend.
Besonders Schüler und Berufseinsteiger nennen häufig zu wenige Details zu ihren Stationen. Damit der Lebenslauf aussagekräftig ist, versuche unbedingt deine Aufgaben, Tätigkeiten, erlernte Fähigkeiten sowie kleine und große Erfolge zu beschreiben.
Nebenjobs im Lebenslauf angeben
Jobrelevante Nebenjobs und Minijobs werden immer genannt – je nach Dauer und Relevanz der Tätigkeiten mehr oder weniger ausführlich. Nebenjobs, die keinen Bezug zur Stelle haben, werden im Lebenslauf nicht genannt, wenn keine Lücke entsteht. Wenn du z. B. während des BWL-Studiums kurzzeitig als Pizzabote gearbeitet hast und über den Sommer auf einer Messe beim Aufbau geholfen hast, dann lässt du das im Lebenslauf für einen Marketing-Job weg. Es entsteht keine Lücke (aufgrund des Studiums) und die Stationen zeigen wenig jobrelevante Stärken.
Einen Nebenjob über mindestens ein Jahr bei demselben Unternehmen kannst du angeben, auch wenn er wenig berufsbezogen ist. Denn ein stetiger Nebenjob zeugt von persönlichen Stärken wie Engagement, Verlässlichkeit und einer allgemeinen Arbeitsfähigkeit.
Praktika im Lebenslauf angeben
Praktika, deren Inhalte und Erfahrungen in direktem Zusammenhang mit der angestrebten Position stehen, gibst du im Lebenslauf an. Liegt ein Praktikum jedoch lange zurück und du hast in der Zwischenzeit Berufserfahrung gesammelt, dann lass es weg oder stelle es in einer oder zwei Zeilen dar. Ein Hochschulabsolvent nennt z. B. kein dreiwöchiges Betriebspraktikum aus der 9. Klasse.
Praktika, die keinen Bezug zur Stelle haben, werden im Lebenslauf nicht genannt, wenn keine Lücke entsteht. Falls eine Lücke entsteht, nenne sie so knapp wie möglich.
Bewirbst du dich für ein Schülerjob, eine Ausbildung oder ein duales Studium, nenne deine Arbeitserfahrung auch, wenn sie nicht direkt berufsbezogen ist.
Ein leerer Lebenslauf würde den Eindruck erwecken, dass du noch nie in deinem Leben gearbeitet hast. Als Zeitungsausträger, Babysitter oder durch ein Schülerpraktikum zeigst du vielleicht keine Fachkenntnisse, aber dafür Engagement, Verantwortungsbewusstsein und vielleicht noch andere Soft Skills.
Vollzeitjobs im Lebenslauf angeben
Vollzeitjobs werden im Lebenslauf immer angegeben – je nach Dauer und Relevanz der Aufgaben mehr oder weniger ausführlich.
Hast du mehrere Stationen von weniger als einem Jahr in deinem Lebenslauf? Dann überlege dir gut, wie du das im Vorstellungsgespräch erklärst. Denn einen häufigen Wechsel sehen Arbeitgeber als Zeichen von Unbeständigkeit, einen Mangel an Zuverlässigkeit und Loyalität an.
Versuche, einen roten Faden in deinen Lebenslauf zu bringen: Erkläre, wie jede Erfahrung auf der anderen aufbaut und warum die neue Stelle jetzt perfekt passt.
Lücken im Lebenslauf
Lücken im Lebenslauf sind unerklärte Zeitabschnitte im Werdegang, die länger als zwei Monate andauern. Häufige Arbeitgeberwechsel, Neuorientierungen und Auszeiten sind heutzutage nicht mehr unüblich. Die moderne Karriere sieht anders aus als noch vor 15 Jahren. Daher sind Lücken weit weniger schlimm, als von vielen Bewerbern befürchtet – wenn man sie richtig erklärt.
Lücken erwecken den Eindruck , dass der Bewerber etwas verschweigen will und sind deshalb gefährlich: Sie führen zu Misstrauen und setzen die Glaubwürdigkeit des Bewerbers aufs Spiel. Wichtig ist daher, mit Lücken offen und ehrlich umzugehen, die Wahrheit richtig zu formulieren und sich auf Fragen im Vorstellungsgespräch vorzubereiten.
Lücken können entstehen durch:
- Arbeitslosigkeit (z. B. durch Kündigung in der Probezeit, lange Jobsuche oder Stellenabbau in der Coronakrise)
- Krankheit (z. B. Depression, Burnout, Pflege von Angehörigen)
- Freiwillige Auszeiten, Sabbaticals
- Reisen (z. B. nach dem Abitur)
So erklärst du Lücken
Arbeitslosigkeit im Lebenslauf:
Längere Arbeitslosigkeit solltest du neben der Jobsuche auch mit anderen wertvollen Aktivitäten verbringen. Versuche etwas Sinnvolles vorzuweisen, wie beispielsweise folgendes:
- Fort-, Weiterbildungen und Umschulungen
- Kulturelle Reisen oder Sprachreisen
- (Vorbereitung einer) Selbstständigkeit
- Soziales Engagement, Freiwilligendienste und Ehrenamt
- Unbezahlte Praktika als Hilfe für berufliche Neuorientierung
- Selbststudium, um bestimmte Kenntnisse und Fähigkeiten zu erlernen
Kannst du solche Aktivitäten nachweisen, dann erwähne sie im Lebenslauf – so entsteht die Lücke gar nicht erst . Auch eine berufliche Neuorientierung ist ein guter Grund für längere Unbeschäftigung – stelle dich hier jedoch auf Ausführungen im Vorstellungsgespräch ein.
Im Lebenslauf wird die Arbeitslosigkeit wie folgt angegeben:
01/2020 bis 05/2020 – Berufliche Neuorientierung mit dem Ziel einer Position als Teamleiter B2B Sales
Vermeide den Begriff „arbeitslos” im Lebenslauf und verwende besser „arbeitssuchend” oder „Bewerbungsphase”, was aktiver und zielorientierter klingt.
Ob du selbst gekündigt hast oder gekündigt wurdest, spielt im Lebenslauf keine Rolle – auch persönliche Gründe solltest du besser im Vorstellungsgespräch ansprechen, wenn sie relevant für die Zukunft sind. Besonders nach langer Arbeitslosigkeit ist es wichtig, den Blick nach vorne zu zeigen.
Krankheit im Lebenslauf:
Beim Erwähnen von Krankheiten im Lebenslauf ist Vorsicht geboten. Du solltest dem Arbeitgeber nicht den Eindruck vermitteln, dass ein hohes Ausfallrisiko besteht – denn dann wird deine Bewerbung sofort aussortiert.
Krankheiten, die statistisch wieder auftreten können (wie psychischen Erkrankungen, z. B. Depression), oder Krankheiten, die die Arbeitsleistung negativ beeinflussen (ein kaputtes Handgelenk als medizinische Fachangestellte), sollten unauffällig im Lebenslauf erwähnt werden. Die Art der Krankheit musst du nicht genau ausführen, wenn sie die Ausübung deiner Arbeit nicht beeinträchtigt oder Ansteckungsgefahr besteht. Im Lebenslauf wird die Krankheit wie folgt angegeben:
03/2019 bis 05/2019 – Krankheitsbedingte Auszeit
03/2019 bis 05/2019 – Krankheitsbedingte Auszeit mit vollständiger Genesung
Einmalige ausgeheilte Krankheiten wie Unfälle, Operationen oder bekämpfter Krebs können bedenkenlos in den Lebenslauf aufgenommen werden.
03/2019 bis 05/2019 – Rehabilitation nach einem Unfall mit vollständiger Genesung
Noch allgemeiner kann die Pause wie folgt formuliert werden. Das lässt jedoch mehr Raum für Spekulationen offen und führt eher dazu, dass Arbeitgeber vom Schlimmsten ausgehen. Stelle dich auf Fragen im Vorstellungsgespräch ein.
03/2019 bis 05/2019 – Berufliche Pause aus privaten Gründen
03/2019 bis 05/2019 – Auszeit aus persönlichen Gründen
Auch die Pflege von Angehörigen kann offen im Lebenslauf angegeben werden, falls diese zu einem längerfristigen beruflichen Ausfall geführt hat.
03/2019 bis 05/2019 – Berufliche Auszeit für die Pflege von Angehörigen
Falls keine Lücke durch eine Krankheit entsteht, kannst du diese auch im Lebenslauf auslassen. Jedoch musst du eine Krankheit immer dann erwähnen, wenn sie deine Arbeit aktuell oder in Zukunft beeinträchtigen könnte – das gilt auch für chronische Krankheiten.
Freiwillige Auszeiten und Sabbaticals im Lebenslauf:
Freiwillige Auszeiten und Sabbatjahr sind in einem modernen Lebenslaufs nichts Besonderes mehr. Daher musst du sie nicht verschweigen oder beschönigen. Sie dienen der persönlichen Erneuerung und haben häufig positive Effekte auf die Arbeitsleistung. Denn mit neu gewonnener Frische, Klarheit und neuem Elan arbeitest du effektiver.
Dafür ist es wichtig, glaubhaft zu machen, dass du mit der Zeit etwas persönlich Sinnvolles und Bereicherndes getan hast. Wie hast du dich dabei weiterentwickelt?
Beispielsweise hast du deine Auszeit für eine berufliche Neuorientierung oder das Verfolgen persönlicher Projekte genutzt, wie:
- Kindererziehung und Familiengründung
- Schreiben eines Buches
- Ausbildung zum Yogalehrer
- Lernen einer neuen Fremdsprache
Erkläre im Vorstellungsgespräch längere Auszeiten immer so, wie sie dich zum perfekten Kandidaten für die ausgeschriebene Stelle gemacht haben. Vielleicht hat dir die Vaterrolle Wichtiges für eine Führungsposition beigebracht, das Schreiben eines Buches deine kreative und literarische Seite erweckt oder der Yogakurs dich ausgeglichener und innerlich verbundener gemacht.
Eine gute Argumentation ist besonders wichtig, wenn Auszeiten sehr lang sind, denn dann kommen Zweifel an deinem Arbeitswillen und deiner Zielorientierung auf.
Freiwillige Auszeiten und Sabbaticals werden im Lebenslauf kurz angegeben. Details können im Bewerbungsgespräch näher besprochen werden:
05/2018 bis 02/2019 – Berufliche Auszeit für persönliche Projekte
05/2018 bis 02/2019 – Persönliche Auszeit zur beruflichen Neuorientierung
05/2018 bis 02/2019 – Freiwillige Auszeit zur Familiengründung
05/2018 bis 02/2019 – Sabbatical für eine Weltreise
Reisen im Lebenslauf:
Freiwillige Auszeiten kannst du auch wunderbar für Reisen verwenden. Denn Reisen helfen, aus dem Alltag auszubrechen und eine neue Perspektive auf das Leben zu gewinnen. Auslandserfahrung und interkulturelle Kompetenzen werden mittlerweile in jedem Unternehmen erwartet. Falls du eine Reise im Lebenslauf nennst, achte darauf, nur Reisen anzugeben, bei denen du Sinnvolles gelernt und dich persönlich weiterentwickelt hast – reine Partyreisen kommen bei Arbeitgebern weniger gut an.
Eine kulturelle Reise oder Sprachreise kommt im Lebenslauf nicht in den Abschnitt Berufserfahrung. Wie Work & Travel und Au-pair-Aufenthalte kommen Reisen in den Abschnitt “5. Auslandserfahrung”.
Im Lebenslauf werden Reisen kurz und knapp dargestellt:
01/2020 bis 04/2020 – Backpackingtrip durch Südamerika
01/2020 bis 04/2020 – Sprachreise nach Kanada
01/2020 bis 04/2020 – Reise durch 12 Länder in Südostasien
Lücken, die keine sind
Bewerbungsphase nach dem Studien- oder Ausbildungsabschluss:
Für Berufseinsteiger ist es normal, bis zu sechs Monate nach einem passenden Einstiegsjob zu suchen. Daher gibt es hier keinen Erklärungsbedarf. Falls die Jobsuche länger dauert, kannst du das so angeben:
08/2019 bis 04/2020 – Orientierungs- und Bewerbungsphase für den Berufseinstieg
Versuche im Fall längerer Jobsuche sinnvolle Nebentätigkeiten nachzuweisen, um nicht als faul abgestempelt zu werden.
Studienwechsel:
Du hast dich bei der Wahl deines Studienfachs oder deiner Ausbildung geirrt und möchtest nun etwas anderes beginnen? Selbstverständlich dauert es vom Abbruch des Studiums zum neuen Studienbeginn meist mehr als zwei Monate – das bedarf keiner weiteren Erklärung im Lebenslauf. Nutze die Wartezeit am besten mit Mitarbeit in Studentenorganisationen, studienrelevanten Nebenjobs oder Praktika.
(Versuch einer) Selbstständigkeit:
Auch die gescheiterte Selbstständigkeit ist keine Lücke – ganz im Gegenteil, sie kann wertvolle Arbeitserfahrung sein. Sie zeigt neben dem Mut zum Risiko auch großes Verantwortungsbewusstsein und die Flexibilität, verschiedene Aufgaben zu übernehmen und nicht vor Herausforderungen zurückzuschrecken. Nenne deine Selbstständigkeit wie eine normale berufliche Station mit Namen deiner Firma, Position, Aufgaben und dem Zeitraum.
Greife auf keinen Fall zu Lügen, um deinen Lebenslauf aufzubessern und Brüche zu vertuschen. Werden als Referenzen ehemalige Chefs oder Mitarbeiter kontaktiert, fallen Lügen ganz schnell auf. Auch erfundene Weiterbildungen sind keine gute Idee. Denn wenn im Jobinterview danach gefragt wird, kommst du nicht nur in Erklärungsnot, sondern riskierst auch deine Reputation.
Noch schlimmer kommt es, wenn dein Arbeitgeber Lügen erst nach Anfang der Beschäftigung aufdeckt: Das kann die fristlose Kündigung und andere rechtliche Folgen nach sich ziehen.
Ein typischer Fehler ist es, die Lücken zu vertuschen, indem du die Monatsangaben im Lebenslauf weglässt und nur die Jahreszahlen angibst. Arbeitgeber kennen diesen „Trick” sehr gut und wissen sofort, das der Bewerber etwas verschweigen möchte. Falls der Arbeitgeber deine Bewerbung dann nicht unverzüglich aussortiert, spricht er das garantiert im Vorstellungsgespräch an – in jedem Fall schaffst du so keine gute Vertrauensbasis.
Denke daran: Zeiten der Nichtbeschäftigung sind kein Problem, wenn du sie vernünftig erklärst. Versuchst du aber, sie zu verschweigen, weckt das Misstrauen und gibt Raum für Spekulationen.
Elternzeit angeben
Die Elternzeit beschreibt die Phase einer beruflichen Pause, die zur Kindererziehung genutzt wird. Du musst sie nicht angeben, wenn keine Lücke im Lebenslauf entsteht. Das ist der Fall, wenn die Beschäftigung im gleichen Unternehmen weiterhin besteht und nach der Elternzeit nahtlos fortgeführt wird. Wenn deine Beschäftigung davor beendet wurde, musst du die Elternzeit aufführen. Nicht alle Arbeitgeber sehen eine Pause wegen Elternzeit als positiv an.
Sei in jedem Fall darauf vorbereitet, die Elternzeit in das richtige Licht zu rücken – denn so wertvoll das Aufziehen eines Kindes für unsere Gesellschaft auch ist, der Arbeitgeber möchte jemanden einstellen, der fachlich auf dem neusten Stand ist und Motivation mitbringt. In der Erziehungszeit kannst du auch wichtige persönliche Eigenschaften entwickeln – etwa Geduld, Flexibilität und die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen. Versuche, die Vorteile der Elternzeit für deinen Beruf zu erkennen und im Vorstellungsgespräch darzustellen.
Besonders glänzen können Eltern, die während der Zeit der Kindererziehung auch Zeit in ihre eigene Weiterbildung investiert haben. Das müssen keine großen Maßnahmen sein: Schon der Abschluss eines Online-Kurses im Selbststudium oder der Besuch von Seminaren zeigt, dass du deine Karriere im Blick behalten hast.
Wenn du für zwei Jahre in einer Position beschäftigt warst und davon ein Jahr in Elternzeit, dann würde es ein falsches Bild auf deine Erfahrung werfen, wenn du die Elternzeit als aktive Zeit im Unternehmen verkaufst. Liegt die Elternzeit schon mehrere Jahre zurück, dann spielt sie auch eine geringere Rolle. Im Arbeitszeugnis wird die Elternzeit üblicherweise immer aufgeführt (es sei denn, du hast ausdrücklich darum gebeten, sie nicht aufzuführen). Daher ist es schwierig, sie ganz zu verschweigen.
Die Elternzeit mit bestehendem Arbeitsverhältnis wird so angegeben:

Die Elternzeit ohne bestehendes Arbeitsverhältnis wird so angegeben:
01/2020 bis 07/2020 – Elternzeitseit 05/2020 – Elternzeit
Nenne als Mutter, die schnell in den Job zurückgekehrt ist, nicht deine Elternzeit im Lebenslauf. Denn laut einer Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung werden Mütter, die eine kurze Elternzeit von zwei Monaten erwähnen, seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Das könnte daran liegen, das solche Mütter als weniger verantwortungsbewusst eingeschätzt werden. Bei Vätern hatte eine kurze Elternzeit keine negativen Auswirkungen auf die Bewerbung.
Interner Stellenwechsel
Ein interner Stellenwechsel, also ein Wechsel innerhalb des gleichen Unternehmens, kannst du entweder zusammen oder als separate Stationen im Lebenslauf wie folgt aufführen:

Falls du für eine Beratungs- oder Zeitarbeitsfirma gearbeitet hast und an Unternehmen ausgesandt wurdest, stellt du die Stationen wie folgt dar:

3. Bildungsweg
Der Bildungsweg enthält Informationen zu deinem schulischen Werdegang, insbesondere zu Schul-, Ausbildungs- und Studienzeit. Nenne hier auch größere Umschulungen und Weiterbildungen. Kleinere Weiterbildungen wie Seminarbesuche und Online-Kurse werden im Abschnitt Weiterbildung angegeben.
Auch hier gilt: Je länger eine Station zurückliegt, desto kürzer beschreibst du sie. Nenne die aktuellste Station zuerst und fahre in antichronologischer Reihenfolge fort.

Die Mindestangaben zum Bildungsweg sind:
- Abschluss oder angestrebter Abschluss
- Zeitraum
- Name und Art der Schule
- Ort des Schulbesuchs
Darüber hinaus kannst du freiwillige Angaben zu Wahlfächern, Schwerpunkten, Noten und Abschlussarbeiten machen. Nenne diese zusätzlichen Infos nur, wenn sie dir helfen, die Anforderungen der Stellenausschreibung zu erfüllen und wenn sie dich positiv darstellen.
Je nach Wortwahl erzielt die Überschrift eine unterschiedliche Wirkung. Hier sind Alternativen und unsere Einschätzung zu deren Wirkung beim Leser aufgeführt:
„Bildungsweg“ (modern, frisch, akademisch)
„Schulischer Werdegang“ (jugendlich, klassisch)
„Schulbildung“ (jugendlich)
„Ausbildung“ (klassisch, praktisch)
Falls Lücken von mehr als drei Monaten zwischen deinen schulischen Stationen entstehen, erkläre diese im Lebenslauf. Wenn du dich z. B. auf einen Studienplatz bewirbst und nach dem Abitur Work & Travel gemacht hast, führe das im Bereich Auslandserfahrung auf.
Im Lebenslauf für Schüler und Berufseinsteiger nennst du deinen Bildungsweg direkt nach den persönlichen Daten und vor der Berufserfahrung. Außerdem beschreibst du deine Bildungsstationen detaillierter.
Das liegt daran, dass Schüler und Berufseinsteiger über wenig oder keine Praxiserfahrung verfügen. Hast du mindestens ein Jahr jobrelevante Erfahrung gesammelt, nenne die Berufserfahrung zuerst und stelle den Bildungsweg kürzer dar.
Abschluss/Titel
Der Bildungsabschluss ist die wichtigste Information einer Bildungsstation. Daher wird dieser Punkt zuerst genannt und als Überschrift klar erkennbar gemacht. Auch wenn du den Abschluss noch nicht erhalten hast, gib deinen angestrebten Abschluss hier an.
Lass Angaben zur Grundschule weg, sobald du mit einem Studium oder einer Berufsausbildung angefangen hast. Nach Abschluss von Studium oder der Ausbildung lass auch die Angaben zur weiterführenden Schule (Hauptschule, Realschule, Gymnasium) weg.
Berufserfahrene mit mehr als zwei Jahren Erfahrung nennen nur den höchsten Bildungsabschluss. Hast du ein Bachelor- durch ein Masterstudium ergänzt oder promoviert, dann nenne beides.
Weiter zurückliegende Abschlüsse werden nur genannt, wenn ein besonderer Mehrwert in der Angabe liegt. Ein Schulbesuch im Ausland. hebt z. B. Sprachkenntnisse und interkulturelle Erfahrung hervor.
Hier sind einige Beispiele, wie du schulische Stationen im Lebenslauf darstellen kannst: Bachelor und Master: Nenne das Studium immer mit genauer Abschlussbezeichnung wie „Bachelor of Science” und der Fachrichtung „in Business Administration”. Zusätzlich kannst du wichtige Fächer oder Studienschwerpunkte, das Thema der Abschlussarbeit und die Abschlussnote nennen.

Berufsausbildung: Nenne die Ausbildung im Abschnitt Bildungsweg mit Ausbildungsbezeichnung, ggf. Schwerpunkten und offizieller Bezeichnung des Ausbildungsberufs und der Zertifizierungsstelle. Im Abschnitt Berufserfahrung nennst die Details zu deinen Aufgaben als Azubi im Unternehmen.

Duales Studium: Gib den Theorieteil des dualen Studiums im Abschnitt Bildungsweg ähnlich dem normalen Bachelorstudium an. Nenne die Praxisphasen im Abschnitt Berufserfahrung.

Abitur: Schreibe das Wort aus und verwende keine Abkürzungen wie „Abi“. Alternativ kannst du auch „Allgemeine Hochschulreife” schreiben, was eher konventionell klingt.

Fachabitur: Wenn du einen fachgebundenen Abschluss an einer Fachoberschule machst, dann nenne die Fachrichtung direkt neben dem Abschluss – beispielsweise „Fachabitur in Sozialpädagogik“. Allgemeiner kannst du auch „Fachhochschulreife” schreiben, was konservativer wirkt.

Realschulabschluss: Alternativ zu “Realschulabschluss” kannst du traditionell „Mittlere Reife“ schreiben, was bei konservativen Jobs und Unternehmen besser ankommt.

Hauptschulabschluss: Hier kannst du alternativ „Berufsschulreife“ schreiben, was hervorhebt, dass dich der Abschluss für den Besuch einer Berufsschule qualifiziert.

Hast du Hauptschule, Realschule oder das Gymnasium gewechselt, nenne nur die Schule, an der du deinen Abschluss erlangt hast.
Grundschule: Da der Besuch einer Grundschule in keinem erwähnenswerten Abschluss endet, schreibe schlicht „Grundschule“ in den Lebenslauf. Angaben zur Grundschule lässt du komplett weg, sobald du den nächsthöheren Schulabschluss, wie z. B. den Realschulabschluss, erreicht hast.

Nenne Details nur, wenn sie einen Mehrwert für die beworbene Stelle bieten. Der Titel der Abschlussarbeit ist zum Beispiel nur relevant, wenn er einen Bezug zur angestrebten Position hat. Nennst du Schwerpunkte und Lieblingsfächer, sollten sie auch zur beworbenen Stelle passen.
Gehörst du zu der Generation, die noch Zivildienst oder Wehrdienst absolviert hat, dann füge diese Station nicht hier, sondern zum Abschnitt Soziales Engagement hinzu – genauso wie Bewerber, die sich für ein FSJ entschieden haben.
Zeitraum (MM/JJJJ)
Nenne immer Monat (MM) und Jahr (JJJJ) von Beginn und Ende der Station. Achte dabei auf eine einheitliche Schreibweise für jede Station. Das Format ist das Gleiche wie bei den Datumsangaben im Bereich Berufserfahrung.
Befindest du dich aktuell in der Ausbildung, dann schreibe „seit 01/2020“ oder „01/2020 – aktuell“ und füge das voraussichtliche Abschlussdatum in den Details der Station hinzu “Abschluss vsl. 2022”.
Richtig: | Falsch: |
---|---|
Anfangs- und Enddatum im Format MM/JJJJ – MM/JJJJ: | Gekürztes oder uneinheitliches Format: |
„09/2015 – 07/2019“ | „2015 – 2019“ |
„08/2009 – 10/2015“ | „8/09 – 10/15“ |
Name und Art der Schule, Ort
Direkt unter dem Abschluss folgen die Details zur Schule: Auszubildende nennen hier den Ausbildungsort. Dazu gehören vollständiger Name, Art und Ort. Beim Namen solltest du keine Abkürzungen verwenden, damit die Ausbildungsstätte klar identifizierbar ist. Falls der Ort der Schule im Ausland liegt, dann wird auch das Land mit angegeben. Das verhindert Missverständnisse und hebt deine Auslandserfahrung hervor.
Richtig: | Falsch: |
---|---|
Name und Art der Schule ausschreiben: | Offiziellen Namen der Schule abkürzen: |
„Beucke-Realschule in Berlin“ | „Beucke-Schule in Berlin“ |
„Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin“ | „HWR, Berlin“ |
Bei Schule im Ausland, Land angeben: | Bei Schule im Ausland, Land weglassen: |
„Watts-Grundschule, Bristol (England)“ | „Watts-Grundschule, Bristol“ |
Noten, Schwerpunkte, Fächer
Zu jeder Bildungsstation kannst du weitere freiwillige Angaben machen, die dir dabei helfen, dein Profil zu schärfen, und die dich von anderen Bewerbern abheben. Hier einige Beispiele:
Schwerpunkte oder Lieblingsfächer: Hast du dich in eine Fachrichtung spezialisiert oder passen einige deiner Fächer besonders gut zur beworbenen Stelle? Nenne sie! Die Angabe von Wahlfächern, Schwerpunkten oder Lieblingsfächern zeigt deine Zielorientierung, Interesse und wichtiges theoretisches Wissen, das du für den Job mitbringst.
Noten: Erwähne Abschlussnote oder Notendurchschnitt nur, wenn sie dich in einem positiven Licht darstellen. Auch wenn du dich noch in der Ausbildung befindest, kannst du deinen aktuellen Notendurchschnitt nennen. So zeigst du hohe Leistungsbereitschaft und -fähigkeit.
Falls du deine Noten nicht nennst, achte besonders darauf, deinen Abschluss zu nennen. Ansonsten entsteht der Eindruck, dass du die Schule ohne Abschluss abgebrochen hast.
Abschlussarbeit: Nenne das Thema deiner Master-, Bachelorarbeit oder Promotion. Deine Abschlussnote musst du nicht angeben, solltest du aber. Sonst wirkt dein Werdegang unvollständig.
Auslandssemester: Falls du ein Auslandssemester absolviert hast, nenne es hier inklusive Ort und Namen der Schule. Alternativ kannst du Auslandssemester auch im Abschnitt Auslandserfahrung aufführen, um deine Auslandserfahrung noch stärker hervorzuheben. Das ist besonders nützlich, wenn Sprach- oder interkulturelle Fähigkeiten für die beworbene Stelle wichtig sind.
Abgebrochenes Studium/Ausbildung
Wenn du dein Studium oder die Ausbildung abgebrochen hast, nenne das trotzdem im Lebenslauf, damit keine Lücke entsteht.
Den Abbruch musst du nicht explizit angeben, um keine unnötige Aufmerksamkeit auf dieses Detail zu lenken. Der Arbeitgeber wird trotzdem merken, dass du keinen Abschluss gemacht hast. Schreibe also nicht „ohne Abschluss“.
Stattdessen führst du die Station wie eine normale Berufsausbildung/ein Studium auf, inklusive Zeitraum, nennst aber anstelle des Abschlusses die Art des Studiums oder den Namen der Schule.



Je länger der Studienabbruch oder der Abbruch der Ausbildung zurückliegt und umso kürzer die Dauer der Ausbildung war, desto weniger wichtig ist er auch im Lebenslauf. Lege den Fokus stattdessen auf deine fachlichen Qualifikationen und andere relevante Erfahrungen und Kenntnisse.
4. Kenntnisse und Fähigkeiten
Der Abschnitt Kenntnisse enthält relevante Fähigkeiten für die beworbene Stelle, die du noch nicht im Bereich Bildungsweg oder Berufserfahrung genannt hast. Das beinhaltet Computerkenntnisse, Sprachkenntnisse und weitere jobspezifische Kenntnisse. So gibst du die weiteren Kenntnisse und Fähigkeiten im Lebenslauf an:

Die häufigsten Fehler liegen hier in einer falschen Auswahl oder einer zu langen Aufzählung von Kenntnissen. Frage dich immer, welche Fähigkeiten im Aufgabenbereich der beworbenen Stelle nützlich sind und nenne nur diese. Versuche, dich dabei auf maximal zehn Kenntnisse zu beschränken; lange Listen liest der Arbeitgeber selten vollständig.
Je nach Wortwahl erzielt die Überschrift eine unterschiedliche Wirkung. Hier sind Alternativen und unsere Einschätzung zu deren Wirkung beim Leser aufgeführt:
- „Kenntnisse und Fähigkeiten“ (klassisch)
- „Weitere Kenntnisse“ (modern, erfahren)
- „Weitere Fachkenntnisse“ (praxisorientiert, erfahren)
Computerkenntnisse
Liste hier EDV-Kenntnisse auf, wie Software und Programmiersprachen, die du beherrschst. Stelle auch hier den Bezug zur Stelle her und wähle nur Kenntnisse aus, die relevant für die Tätigkeit sind.
Sei konkret und vermeide allgemeine Oberbegriffe wie „MS Office“ oder „Internet“. Nenne stattdessen präzise „MS Powerpoint“, „MS Word“ oder „MS Excel“ und Fähigkeiten im Internet wie „Blogging“, „Google-Recherche“ oder „Facebook-Werbung“.
Gib deinen Kenntnisstand an. Eine einheitliche Skala gibt es nicht, üblich sind aber die Abstufungen „Grundkenntnisse“, „gut“, „sehr gut“. Auch die Anzahl der Jahre an Erfahrung ist eine aussagekräftige Angabe. Die Darstellungsweise ist dir überlassen. Hier hast du die Möglichkeit, kreativ zu sein und dich von den anderen Mitbewerbern abzuheben.
Der Begriff „EDV-Kenntnisse“ ist veraltet. Moderner ist es, als Überschrift „Computerkenntnisse“, „IT-Kenntnisse“ oder „Softwarekenntnisse“ zu schreiben.
Richtig: | Falsch: |
---|---|
Spezifische Software und Fähigkeiten: | Allgemeine Software-Pakete und Begriffe: |
„MS Powerpoint“, „MS Excel“, … | „MS Office“ |
„Adobe Photoshop“, „InDesign“, … | „Adobe Creative Suite“ |
„Blogging“, „Google-Recherche“, … | „Internet“ |
Sprachkenntnisse
Zu Sprachkenntnissen im Lebenslauf zählen deine Muttersprache(n) als auch deine Fremdsprachenkenntnisse. Wenn du Kenntnisse mit Zertifikaten belegen kannst, fügen diese der Bewerbung bei. Sprachkenntnisse sollten selbst eingeschätzt werden. Auch hier ist die Darstellungsweise dir überlassen. Die üblichen Abstufungen sind wie folgt:
- „Muttersprache“
- „Verhandlungssicher“
- „Fließend in Wort und Schrift“
- „Sehr gute Kenntnisse“
- „Gute Kenntnisse“
- „Grundkenntnisse“
Sonstige Kenntnisse
Erwähne hier neben Sprach- und Computerkenntnissen weitere stellenrelevante Fähigkeiten, wie zum Beispiel den Führerschein. Als Schüler kannst du ihn mit angeben, auch wenn er nicht für die beworbene Stelle gebraucht wird. Denn der Führerschein stellt eine persönliche Errungenschaft dar: Er deutet auf Reife, Verantwortungsbewusstsein und Zielstrebigkeit hin.
Beispiele für sonstige Kenntnisse sind:
- Führerschein Klasse B
- Staplerschein
- Ausbilderschein
Soft Skills
Heutzutage ist es mehr und mehr üblich, Soft Skills direkt im Lebenslauf zu nennen. Besonders bei wenig Berufserfahrung ist es wichtig, persönliche Stärken zu zeigen. Diese nennst du jedoch nie ohne Beispiele, wo du diese erlernt oder unter Beweis gestellt hast.
Kommuniziere Soft Skills besser indirekt durch deine Erfolge, Tätigkeiten, Lieblingsfächer, Hobbys und Interessen im Lebenslauf. Im Anschreiben nennst du Soft Skills dagegen direkt und erklärst sie mit konkreten Beispielen.
Richtig: | Falsch: |
---|---|
Soft Skills durch Beispiele nennen: | Soft Skills ohne Beispiele nennen: |
„Drei Monate Backpacking mit meinen Eltern durch Südamerika“ | „Offenheit, Flexibilität und Belastbarkeit“ |
„Fußballspielen (5 Jahre im Verein)“ | „Teamfähigkeit“ |
„Eigenen Limonadenstand eröffnet“ | „Eigeninitiative“ |
5. Weitere optionale Abschnitte
Wenn du persönliche Daten, deinen beruflichen und schulischen Werdegang sowie Kenntnisse im Lebenslauf aufgelistet hast, ist der Pflichtteil erfüllt. Versuche, darüber hinaus dein Profil weiter zu stärken, indem du folgende Abschnitte hinzufügst:
- Hobbys und Interessen
- Soziales Engagement
- Auslandserfahrung
- Weiterbildungen
- Auszeichnungen und Publikationen
Diese Bereiche runden deinen Lebenslauf ab und geben ihm eine persönlichere Note. Hier hast du auch die Möglichkeit, dein Profil zu schärfen, indem du bestimmte Erfahrungen besonders hervorhebst. Du zeigst außerdem den Willen, mehr als nur die Minimalangaben im Lebenslauf über dich preiszugeben – eine gute Vertrauensbasis für das Vorstellungsgespräch.
Hobbys und Interessen
Durch die Angabe von Hobbys im Lebenslauf bekommt der Personaler ein besseres Bild von deiner Persönlichkeit. Interessen verleihen deiner Bewerbung mehr Individualität und helfen dir, beim Arbeitgeber im Gedächtnis zu bleiben. Hobbys werden im Lebenslauf wie folgt angeben:

Wichtig ist, dass du deine Hobbys nicht zu allgemein formulierst, sonst wirkt das wenig persönlich.
Richtig: | Falsch: |
---|---|
Spezielles Hobby nennen: | Allgemeines Hobby nennen: |
„Fachbücher zum Thema Produktivität“ | „Lesen“ |
„Marathonlaufen” | „Joggen” |
„Afrikanische Gerichte zubereiten“ | „Kochen” |
„Fußball (5 Jahre im Verein als Stürmer)” | „Fußball” |
„Backpacking durch Südamerika” | „Reisen” |
„Social Media (Instagram, Twitter)” | „Social Media” |
Falls du Errungenschaften oder Auszeichnungen vorzuweisen hast, dann nenne diese kurz als Zusatzangabe zu deinem Hobby. Genauso wie im Lebenslauf sind persönliche Interessen besonders wirkungsvoll, wenn du sie mit Zahlen belegen kannst. Hier einige Beispiele:
- Tennis (4x Norddeutscher Meister)
- Joggen (3x pro Woche)
- Twitter (1000 Follower)
Jedes Hobby ist ein Symbol, das für bestimmte Charaktereigenschaften steht. Daher solltest du nur die Hobbys einbinden, die dich positiv erscheinen lassen und zu der Stelle passen, auf die du dich bewirbst. Zwar sind Freizeitbeschäftigungen selten ausschlaggebend für den Erfolg einer Bewerbung, negative Hobbys können aber durchaus zu einer Absage führen.
Positive Beispiele für Hobbys im Lebenslauf
Gute Hobbys zeigen dich als eine aktive, teamfähige und engagierte Person. Folgende Hobbys kannst du in deinen Lebenslauf einbinden:
- Sportarten stehen für Leistungswillen und Dynamik. Dabei stehen Fußball oder Basketball für Teamfähigkeit, Joggen oder Schwimmen beweisen Ausdauer, Golf- oder Pferdesport gelten als Statushobbys. Tennis hingegen deutet auf Einzelkämpfer.
- Kreative Hobbys wie Malen, Kochen, Fotografieren oder Musizieren stehen für Neugier, Offenheit und Fleiß.
- Weiterbildende Hobbys wie das Lesen von Fachbüchern, Blogs und relevanten Nachrichten zeigen ein Interesse für deinen Beruf, der auch über die Arbeitszeit hinausgeht.
- Social Media-Hobbys wie die Pflege eines Instagram- oder Twitter-Accounts symbolisieren eine moderne Einstellung und ein Bewusstsein für Trends. Vermeide aber unbedingt allgemein klingende, passive Hobbies wie „Facebook”.
- Ehrenamtliches Engagement zeigt dich als eine aktive und soziale Person.
Es kommt sehr gut an, wenn du deine Interessen an deinen Beruf und die ausgeschriebene Stelle anpasst. Hier einige Beispiele:
- Ein Content-Manager, der nebenbei auch einen Blog betreibt.
- Ein Architektur-Student, der gerne fotografiert.
Negative Beispiele für Hobbys im Lebenslauf
Nicht jedes Hobby gehört in den Lebenslauf und kann sich sogar negativ auswirken. Folgende Freizeitaktivitäten behältst du lieber für dich:
- Passive Hobbys wie Fernsehen oder Computerspielen können dich als zurückgezogene oder gar asoziale Person zeigen.
- Extreme Hobbys mit Verletzungsgefahr wie Fallschirmspringen oder Klettern werden als zu risikofreudig oder reißerisch interpretiert.
- Standardhobbys wie Musikhören, Freunde treffen oder Lesen lassen dich langweilig erscheinen.
So führst du Hobbys im Lebenslauf richtig auf
Hobbys gehören ans Ende des tabellarischen Lebenslaufes. Den Abschnitt kannst du mit „Hobbys” (nicht „Hobbies”) betiteln, professioneller klingt jedoch „Persönliche Interessen” oder „Engagement”. Beachte dabei Folgendes:
- Sei ehrlich: Nenne nur Hobbys, denen du tatsächlich nachgehst.
- Sei kurz: Liste im Lebenslauf stichpunktartig bis zu vier Hobbys.
- Bereite dich auf Fragen vor: Personaler werden sich nach mehr Details erkundigen.
Besonders als Berufseinsteiger solltest du gute Hobbys in den Lebenslauf einbinden. So kannst du fehlende Erfahrungen ausgleichen und bei nicht vorhandenen Qualifikationen mögliches Potenzial aufzeigen. Bei Berufserfahrenen können persönliche Interessen die Bewerbung abrunden, sind aber weniger wichtig.
Nenne Hobbys mit Errungenschaften oder Erfolgen, um deine Leistungsfähigkeit und Zielorientierung noch stärker hervorzuheben.
Soziales Engagement
Soziales Engagement ist ein freiwilliges und ehrenamtliches Engagement für einen guten Zweck. Gemeinnützige Arbeit ist sehr beliebt bei Arbeitgebern. Kannst du soziales Engagement vorweisen, zeigt es dich als verantwortungsbewussten, gemeinschaftlich denkenden und handelnden Menschen.
Du kannst dein soziales Engagement kurz im Bereich Hobbys und Interessen erwähnen, oder auch detaillierter im Bereich Berufserfahrung, wenn du dabei jobrelevante Kompetenzen erlernt hast.
Wenn du dein soziales Engagement extra hervorheben möchtest, kannst du auch einen neuen Abschnitt im Lebenslauf erstellen – das unterstreicht deine soziale Ader. Die Stationen stellst du wie im Bereich Berufserfahrung wie folgt dar:

Du kannst auch kurz und knapp beschreiben, was du in der freiwilligen Arbeit gemacht hast. Versuche dabei Erfahrungen und erlernte Fähigkeiten hervorzuheben, die für deine berufliche Laufbahn nützlich sind.
Beispiele für soziales Engagement:
- Bundesfreiwilligendienst (BFD)
- Freiwilliges soziales Jahr (FSJ)
- Freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ)
- Ehrenamtliches Praktikum in einer sozialen Einrichtung
- Au-pair-Aufenthalt
- Mitgliedschaft in öffentlichen Organisationen
Weiterbildung
Mit Weiterbildungen kommunizierst du deinem Arbeitgeber, dass du lernfähig und fleißig bist, Interesse für dein Fachgebiet zeigst und dich selbstständig weiterentwickelst. Mit Weiterbildungen kannst du deine Qualifikationen ergänzen und Lücken im Lebenslauf schließen.
Zu den Weiterbildungen gehören:
- Seminare und Workshops
- Sprachkurse wie TOEFL, IELTS oder Cambridge Certificate
- Online-Kurse zu berufsrelevanten Themen
- EDV-Kurse und Schulungen
- Private Fortbildungen
Dabei ist es wichtig, Weiterbildungen vom Abschnitt Bildungsweg abzugrenzen: Im Bildungsweg führst du neben der allgemeinen Ausbildung größere berufsrelevante Fortbildungen und Umschulungen auf – alles andere kommt in den Abschnitt Weiterbildung. Diese Unterscheidung ist wichtig, weil der Bildungsweg vor dem Abschnitt Weiterbildung im Lebenslauf genannt wird; dadurch springen die relevanteren Stationen beim Lesen zuerst ins Auge.
Beachte beim Auflisten von Weiterbildungen folgenden Punkte:
- Nenne nur Weiterbildungen in deinem Lebenslauf, die zu deiner angestrebten Stelle passen.
- Lass Kurse, deren Inhalte nicht mehr aktuell sind, weg. Hast du zum Beispiel ein altes Computerprogramm erlernt, wie Windows XP, dann hat das keinen Wert mehr.
- Führe Weiterbildungen, die mehr als fünf Jahre zurückliegen, nicht mehr auf. Ausnahme: berufsqualifizierende Weiterbildungen.
- Liste nicht mehr Weiterbildungen als Arbeitserfahrungen auf, sonst entsteht der Eindruck, dass du mehr theoretisch als praktisch orientiert bist.
Weiterbildungen belegst du am besten mit Zeugnissen oder Zertifikaten, die du direkt deiner Bewerbung anhängst.
So führst du Weiterbildungen im Lebenslauf auf:
- Zeitraum (Monat und Jahr)
- Abschlussbezeichnung oder Art und genaue Bezeichnung der Weiterbildung
- Exakter Name des Bildungsträgers, Ort
- Zeitlicher Umfang (z. B. 35 Stunden)
Optional: Kurze Beschreibung der Schwerpunkte und der erlernten Kompetenzen



Im Bewerbungsschreiben kannst du mehr Details nennen und auf die Gründe eingehen, aus denen du eine Weiterbildung gemacht hast. Beachte dabei aber, dass deine Berufserfahrung und Ausbildung stets im Mittelpunkt stehen sollten.
Auslandserfahrung
In den Abschnitt Auslandserfahrung kannst du du wichtige Auslandsaufenthalte, die du noch nicht im Lebenslauf erwähnt hast, einfügen. Außerdem kannst du diesen Bereich nutzen, um deine interkulturellen Kompetenzen sowie Weltoffenheit und Sprachkenntnisse hervorzuheben. So schärfst du dein internationales Profil.
Ein starkes internationales Profil kann besonders hilfreich sein, wenn:
- die Position sehr gute Sprachkenntnisse verlangt, oder
- Einfühlungsvermögen für internationale Märkte und Kulturen voraussetzt.
- die Unternehmenskultur international ist, mit Kollegen aus verschiedenen Ländern.
Sobald du mehr Erfahrung gesammelt hast, nennst du die Sprachreise nach deinem Studium, den Work & Travel-Aufenthalt oder das Au-pair-Programm nicht mehr im Lebenslauf. Deine internationale Erfahrung lässt sich dann aus deinen beruflichen Stationen herauslesen.
Zum Abschnitt Auslandserfahrung zählt Folgendes:
- Work & Travel-Programme
- Auslandssemester, Auslandsjahr und Erasmus
- Au-pair-Aufenthalte
- Sprachreisen und kulturelle Reisen
- Schüleraustausch
- Stipendien
Praktika und Beschäftigungen im Ausland sind im Abschnitt Berufserfahrung einzuordnen.



Als Schüler oder Berufseinsteiger kannst du längere Urlaubsreisen, auf denen du in mehr eingetaucht bist als in den Swimmingpool oder dein Cocktailglas, auch mit aufnehmen. Wichtig ist, dass du dabei etwas Wertvolles gelernt hast, wie zum Beispiel:
- Einigeninitiative und Entdeckermentalität
- Flexibilität und die Fähigkeit, das Beste aus einer Situation zu machen
- Unerschütterlichkeit und Ruhe, selbst in unvorhersehbaren Situationen
- Kontaktfreude, um schnell Freundschaften mit Fremden zu schließen
Lebenslauf unterschreiben
Einen Lebenslauf ohne Unterschrift am Ende, sehen Karriereberater der alten Generation häufig als gravierenden Formfehler an. Tatsächlich war es in der Zeit der Papierbewerbungen lange üblich, eine Unterschrift ans Ende des Lebenslaufs zu setzen. Bei konventionellen Stellen und Unternehmen ist die Unterschrift weiterhin empfehlenswert.
Bewirbst du dich dagegen online bei moderneren Firmen und für Stellen, bei denen das Befolgen von Formalitäten weniger wichtig ist, dann lass die Unterschrift im Lebenslauf weg. Das wirkt zeitgemäßer und spart Platz für wichtigere Informationen im Lebenslauf.
Im Bewerbungsanschreiben ist die Unterschrift weiterhin gängig, da es sich hier um ein Geschäftsbrief handelt. Es wird mit deinem Namen, Datum und Ort unterschrieben.
Design und Layout des Lebenslaufs
Fachliche Qualifikationen alleine reichen nicht. Du musst Inhalte richtig präsentieren, damit sie ihre volle Wirkung entfalten. Genau wie beim Vorstellungsgespräch passende Kleidung und ein professionelles Auftreten entscheidend sind, muss das Design des Lebenslaufs überzeugen.
Die Gestaltung des perfekten Lebenslaufs:
- macht zentrale Informationen des Lebenslaufs für Arbeitgeber schnell erfassbar
- zeigt eine Persönlichkeit, die zum Job passt
- erweckt einen positiven Gesamteindruck
In weniger als einer Sekunde entsteht durch Design und Layout der erste Eindruck – noch bevor der Inhalt gelesen wird. Ist dieser positiv, betrachtet der Arbeitgeber deine gesamte Bewerbung positiver, wie Studien zeigen. Diesen Effekt nennen Sozialpsychologen den Heiligenschein-Effekt. Ist der erste Eindruck hingegen negativ, dann wirst du insgesamt schlechter bewertet. Das Design der Bewerbungsunterlagen ist daher entscheidend für den Erfolg deiner Bewerbung.
Damit deine Bewerbung stimmig und einheitlich wirkt, ist es wichtig, dass du deine gesamten Bewerbungsunterlagen im gleichen Design gestaltest. Verwende daher die gleichen Schriftarten, Schriftgrößen, Seitenränder und Farben im Bewerbungsschreiben wie im Lebenslauf.
Übersicht schaffen
Ein überzeugender Lebenslauf ist in erster Linie übersichtlich und leserfreundlich, damit der Arbeitgeber den Inhalt leicht erfassen kann. Die zentralen Informationen müssen sofort ins Auge springen, denn Arbeitgeber überfliegen deinen Lebenslauf oft in weniger als einer Minute. Wenn die wichtigen Informationen nicht sofort ersichtlich sind, landet deine Bewerbung bei den Absagen.
Übersicht im Lebenslauf kannst du durch folgende Mittel schaffen:
- maximal zwei Seiten benutzen (besser eine Seite)
- die richtige Schriftgröße wählen (10–12 pt)
- für Überschriften eine größere Schrift verwenden, um Hierarchie zu schaffen
- Seitenränder, Zeilenabstände und DIN 5008-Norm beachten
- gezielt Hervorhebungen verwenden (Fettungen, Farben, verschiedene Schriftgrößen)
- eine übersichtliche Form wählen wie das Format des tabellarischen Lebenslaufs
- auf ablenkende Grafiken oder Hintergrundbilder verzichten
DIN 5008-Norm
Die DIN 5008-Norm enthält Richtlinien zur Formatierung von Geschäftsbriefen. Sie wurde erschaffen, um die Erstellung von lesefreundlichen Dokumenten im Büro- und Verwaltungsbereich sicherzustellen. Sie ist nur eine Richtlinie und keine Pflicht – daher musst du sie auch nicht blind befolgen. Wichtig ist, dass der Lebenslauf übersichtlich und klar strukturiert bleibt.
Hier sind die wichtigsten Gestaltungsregeln nach DIN 5008 (Stand 2020) für den Lebenslauf:
Schriftgröße
Wähle eine Schriftgröße zwischen 10–12 Punkt. Je nach Schriftart kann die Darstellung unterschiedlich groß ausfallen – wichtig ist, dass die Schrift leicht lesbar bleibt.
Schriftart
Wähle eine professionelle, leicht lesbare Schriftart. Klassische Varianten sind Times New Roman oder Arial. Diese sind mittlerweile aber veraltet und wirken sehr konservativ. Verwende für eine moderne Bewerbung besser Schriftstile wie Arimo, Roboto oder EB Garamond.
Seitenränder
Nach DIN 5008 sind die Normen wie folgt:
- Linker Seitenrand: Der Abstand zum linken Rand ist 2,5 cm.
- Rechter Seitenrand: 2,5 cm (1 cm Minimum, empfohlen 2 cm)
- Oberer Seitenrand: 4,5 cm – das bezieht sich auf einen Geschäftsbrief wie das Bewerbungsschreiben. Im tabellarischen Lebenslauf macht das wenig Sinn und findet daher keine Anwendung.
- Unterer Seitenrand: Nicht festgelegt, wir empfehlen zwischen 2,5 cm und 1,25 cm.
Zeilenabstände
Der empfohlene Zeilenabstand laut der DIN 5008-Norm ist 1. Bei einem einfachen Zeilenabstand kann der Text aber gequetscht wirken. Ein Abstand von 1,25 oder 1,4 kann die Lesbarkeit erhöhen, besonders bei längeren Textzeilen. Ein größerer Zeilenabstand lässt den Inhalt auch hochwertiger wirken als viel Text auf wenig Raum.
Hervorhebungen
Als Texthervorhebungen kannst du fettgedruckt, kursiv und verschiedene Schriftgrößen oder Schriftstile verwenden. Unterstreichen wird nicht mehr als Hervorhebung verwendet, weil dabei Buchstaben wie p,q und g unten abgeschnitten werden. Gehe mit Hervorhebungen sparsam um: Wenn du zu viele Textformatierungen verwendest, wirkt dein Lebenslauf unruhig und nichts wird mehr effektiv hervorgehoben.
Die DIN 5008-Norm ist nur ein Richtwert und nicht obligatorisch. Diese Anpassungen kannst du ohne Bedenken vornehmen:
- Verwende eine modernere Schriftart als Times New Roman, Arial oder Calibri – es gibt viele Alternativen, die deiner Bewerbung eine frische Note verleihen.
- Seitenränder verkleinern: Falls du noch mehr Platz für den Text benötigst, kannst du die Seitenränder links und rechts auf 1,5 cm anstatt 2,5 cm und oben von 4,5 cm auf 2 cm verringern. Bei noch schmaleren Seitenrändern wirkt der Text auf der Seite gequetscht.
- Füge eine zweite Schriftart hinzu, z. B. für Überschriften oder deinen Namen, um zentrale Informationen hervorzuheben und deinem Lebenslauf eine individuelle Note zu verleihen.
Persönlichkeit zeigen
Mit Formen und Farben verleihst du deinem Lebenslauf eine Persönlichkeit. Ob du es willst oder nicht, das Aussehen deines Lebenslaufs kommuniziert immer etwas. Sei dir deshalb über die Wirkung des Designs bewusst. Passend zum Beruf und Unternehmen, sollte das Design schlichter oder auffälliger, klassischer oder moderner sein. In jedem Fall muss es ordentlich und einheitlich wirken. Denn wenn du dir schon bei deiner Bewerbung keine Mühe gibst, wie steht es dann erst mit deiner Motivation im Job?
Persönlichkeit im Lebenslauf kannst du durch folgende Mittel schaffen:
- ein Layout wählen, das modern, klassisch oder kreativ ist
- Schriftarten und Farben nehmen, die gewünschte Assoziationen hervorrufen
- zwei Schriftarten verwenden, z. B. eine besondere Schriftart für Überschriften
- Icons und grafische Elemente verwenden, um den Inhalt leichter verständlich zu machen
- viel Weißraum nehmen für eine elegantere, hochwertigere Wirkung oder weniger Weißraum für einen praktischeren, bodenständigen Eindruck
- ein professionelles Foto im Lebenslauf verwenden
Ein typischer Fehler, den junge Bewerber in der Gestaltung des Lebenslaufs machen, ist zu dick aufzutragen. Das Design der Bewerbung hat in erster Linie den Zweck, den Lebenslauf besser zu strukturieren und damit leserfreundlicher zu machen, und nicht wie ein Werbebanner die Aufmerksamkeit des Arbeitgebers zu gewinnen.
Wir raten davon ab, grafische Elemente wie Hintergrundbilder oder Formen zu verwenden, die keinen Bezug zum Inhalt haben. Diese lenken vom Wesentlichen ab und wirken unprofessionell. Der Arbeitgeber könnte den Eindruck bekommen, dass du über inhaltliche Schwächen hinwegtäuschen möchtest.
Layout und Aufbau
Das klassische Layout des Lebenslaufs ist zweispaltig, mit den Zeitangaben links und den Details zu jeder Station auf der rechten Seite – dabei gibt es auch andere Alternativen, die unterschiedliche Wirkungen auf den Leser haben.
Für das Layout des Lebenslaufs gibt es folgende Möglichkeiten:
Besonders mit dem Einsatz von Weißraum im Lebenslauf kannst du deiner Bewerbung einen hochwertigeren Eindruck verleihen. Viel Weißraum hilft dabei, den Inhalt leichter verdaulich zu machen, als wenn du viel Text auf eine Seite quetschst.
Wähle einen Aufbau, der übersichtlich ist und am besten zu deinem gewünschten Job und zur Unternehmenskultur passt.
Schriftarten
Stelle auch bei der Wahl der Schriftart im Lebenslauf zuerst sicher, dass dein Lebenslauf leserfreundlich bleibt. Bei der Schriftart ist wichtig, dass sie:
- gut lesbar ist (Schriftgröße zwischen 10 und 12 Punkten)
- professionell und funktional wirkt
- Ähnlichkeit zu üblicherweise verwendeten Schriftarten in der Bewerbung hat
Daher solltest du keine zu auffälligen oder kreativen Schriftarten verwenden; diese machen eher einen unseriösen Eindruck. Der Inhalt ist immer noch das Wichtigste in deinem Lebenslauf – daher sollte das Design auch nicht ablenken und im Vordergrund stehen. Ansonsten könnte der Eindruck entstehen, dass du über inhaltliche Schwächen hinwegtäuschen möchtest.
Welche Schriftart solltest du für die Bewerbung verwenden?
Die Klassiker Arial, Helvetica, Times New Roman, Calibri und Verdana sind heutzutage veraltet und viel zu oft benutzt, sodass jede Bewerbung gleich aussieht. Wenn du dich in einem konventionellen Unternehmen bewirbst und auf Nummer sicher gehen willst, kannst du diese Schriftarten weiterhin benutzen. Als modernere Alternativen empfehlen wir Arimo, Roboto oder EB Garamond.
Grundsätzlich wirken Schriftarten mit Serifen konventioneller als Schriftarten ohne Serifen. Serifen sind die kleinen Füßchen oben und unten an jedem Buchstaben. Die klassische Serifenschrift ist Times New Roman. Arial hat keine Serifen.
Hier findest du eine Sammlung von kostenlosen Schriftarten und ihre Eignung für verschiedene Berufsgruppen in der Bewerbung:
Schriftarten: | Besonders geeignet für: |
---|---|
Arimo, Roboto oder EB Garamond | konventionelle Berufe praktisch orientierte Berufe |
Proxima Nova oder Source Sans | konventionelle Berufe forschende Berufe |
Catamaran oder Sarabun | kreative Berufe forschende Berufe |
Lato, Nunito Sans oder Open Sans | soziale Berufe forschende Berufe |
Fira Sans | unternehmerische Berufe |
Versuche, bei Schriftwahl, aber auch bei Farben und Formen in deiner Bewerbung, nicht zu stark vom gängigen Design abzuweichen. Da Arbeitgeber hunderte von Bewerbungen in den gleichen eintönigen Schriftarten erhalten, fallen da schon kleine Unterschiede auf und sofort sticht deine Bewerbung aus der Masse heraus.
Farben
Farben in der Bewerbung haben eine besonders starke Wirkung, da Bewerbungen üblicherweise in Schwarz und Weiß geschrieben werden. Um nicht zu stark von der Norm abzuweichen, solltest du deinen Lebenslauf auf keinen Fall zu bunt gestalten. Verwende nicht mehr als zwei Farben neben Schwarz und Weiß. Setzte Farben gezielt ein, um:
- wichtige Teile deines Lebenslaufs hervorzuheben
- eine visuelle Harmonie in deiner Bewerbung zu schaffen
Auch Farben kommunizieren eine Persönlichkeit. Sei aber vorsichtig und trage nicht zu dick auf. Wenn der Einsatz von Farben nur die Funktion hat, eine emotionale Reaktion beim Leser auszulösen, kann das schnell unprofessionell wirken. Daher solltest du Farben in erster Linie einsetzen, um den Lebenslauf besser zu strukturieren und übersichtlicher zu machen. Der positive Nebeneffekt ist die persönliche Note, die deine Bewerbung aus der Masse hervorhebt.
Für die Bewerbung empfehlen wir die Verwendung folgender Farben:
Farben: | Wirkung im Lebenslauf: |
---|---|
Blau, Blaugrau | kompetent, zuverlässig, fleißig, intelligent, technisch, selbstsicher, professionell |
Weiß, Gelb, helles Beige | ehrlich, bodenständig, sozial, fröhlich, gefühlvoll, freundlich, authentisch |
Schwarz, Dunkelgrau | attraktiv, elegant, kultiviert, professionell |
Rot, Orange | temperamentvoll, mutig, phantasievoll, unabhängig, kreativ |
Wenn du die Farbe Rot in der Bewerbung verwenden möchtest, dann verwende sie nur sparsam und auf keinen Fall in großen Farbflächen. Zum einen wirkt sie sehr aggressiv und zum anderen erinnert die Farbe Rot im Prüfungskontext an den Rotstift – also an das Korrigieren vieler Fehler.
Nicht nur der Farbton beeinflusst die Wirkung der Farbe, sondern auch die Helligkeit und der Sättigungsgrad (bestimmt, wie intensiv oder knallig die Farbe ist):
- Hohe Sättigung: Kompetenter und temperamentvoller, dafür weniger attraktiv
- Niedrige Sättigung: Attraktiver, dafür weniger kompetent und temperamentvoll
- Niedrige Helligkeit: Kompetenter, dafür weniger ehrlich und attraktiv
- Hohe Helligkeit: Ehrlicher und attraktiver, dafür weniger kompetent
Nun kannst du diese Ergebnisse kombinieren, um die gewünschte Wirkung in deinem Lebenslauf zu erzielen. Bewirbst du dich beispielsweise auf eine Stellenanzeige als Rechnungsprüfer, wo Kompetenz und Verlässlichkeit besonders wichtig sind, dann empfiehlt sich ein dunkler, satter Blauton.
Die passende Farbe für deinen Beruf
Je nach Beruf sind bestimmte persönliche Eigenschaften wichtig. Um die beste Designwirkung deines Lebenslaufs zu erzielen, solltest du dich bei der Farbwahl nach den gewünschten Eigenschaften richten. Diese Eigenschaften sind besonders wichtig für folgende Berufe:
Kompetenz (blau): Besonders wichtig für forschende Berufe, konventionelle Berufe, praktisch orientierte Berufe, unternehmerische Berufe
Ehrlichkeit (weiß): Besonders wichtig für sozial orientierten Berufe
Temperament (rot): Besonders wichtig für kreative Berufe, unternehmerische Berufe
Attraktivität (schwarz): Besonders wichtig für unternehmerische Berufe
Häufig kommt es gut an, wenn du für deine Bewerbung die Unternehmensfarben deiner gewünschten Stelle verwendest. So zeigst du gleich auf den ersten Blick, dass du zur Unternehmenskultur passt.
Professionelle Designs
Eine kleine Auswahl von unseren professionellen Lebenslauf-Vorlagen zum Sofort-Download findest du hier:
- Vorlage im Word-Format zum Selbstausfüllen
- Schriftarten kostenlos enthalten
- 100% anpassbar und wiederverwendbar
- Inkl. Videoanleitungen als Bearbeitungshilfe
- Besonders geeignet für forschende, konventionelle und praktisch orientierte Berufe
- Design im Word-Format zum Selbstausfüllen
- Premium-Schriftarten kostenlos enthalten
- 100% anpassbar und wiederverwendbar
- Inkl. Videoanleitungen als Bearbeitungshilfe
- Besonders geeignet für forschende und kreative Berufe
- Muster im Word-Format zum Selbstausfüllen
- Schriftarten kostenlos enthalten
- 100% anpassbar und wiederverwendbar
- Inkl. Videoanleitungen als Bearbeitungshilfe
- Besonders geeignet für konventionelle und unternehmerische Berufe
- Layout im Word-Format zum Selbstausfüllen
- Premium-Schriftarten kostenlos enthalten
- 100% anpassbar und wiederverwendbar
- Inkl. Videoanleitungen als Bearbeitungshilfe
- Besonders geeignet für unternehmerische und kreative Berufe
Häufigste Fehler und Tipps
Hier findest du eine Liste der 8 häufigsten Fehler, die bei der Erstellung eines Lebenslaufs zu einer Absage führen können. Zusätzlich geben wir 21 Tipps, um diese Fehler zu vermeiden. So weißt du, worauf du beim Schreiben besonders achten musst. Dafür haben wir die größten Arbeitgeber-Umfragen und Studien ausgewertet und zusammengefasst.
Die typischen Bewerbungskiller im Lebenslauf sind:
- Rechtschreibfehler und schlechte Grammatik
- Unübersichtliches Layout
- Wenige Details oder zu ausführlich
- Unseriöse E-Mail-Adresse
- Fehlende oder falsche Kontaktdaten
- Schlechter Online-Ruf
- Unprofessionelles Bewerbungsfoto
- Fehler beim Online-Versand
Rechtschreibfehler und Grammatikfehler:
An der Spitze der häufigsten Fehler stehen Rechtschreib- und Grammatikfehler. Für einen von drei Personalern ist schon ein einziger Rechtschreibfehler ein Absagegrund. Bei mehr als zwei Fehlern werden die meisten Bewerber direkt aussortiert. Solche Fehler werden als Nachlässigkeit interpretiert und deuten auf eine wenig sorgfältige Arbeitsweise und eine geringe Motivation hin, für das Unternehmen zu arbeiten.
Lasse deinen Lebenslauf von Lehrern, Eltern und Freunden Korrekturlesen. Vier Augen sehen mehr als zwei. Hole dir am besten Feedback von mindestens drei Personen.
Programme wie MS Office enthalten eine automatische Überprüfung der Rechtschreibung und Grammatik. Achte darauf, dass diese aktiviert ist:
Öffne deinen Lebenslauf in Microsoft Word > klicke auf „Datei” > „Optionen” > „Dokumentprüfung”, aktiviere „Rechtschreibung während der Eingabe überprüfen” und „Grammatikfehler während der Eingabe markieren” und klicke auf OK.
Diese automatische Überprüfung ist aber mit Vorsicht zu genießen, da stilistische und inhaltliche Fehler nicht gefunden werden. Lasse den Lebenslauf daher in jedem Fall von einem Menschen gegenlesen.
Daher spielen eine richtige Rechtschreibung und Grammatik eine sehr wichtige Rolle. Ein schlechter Stil und unpassende Sprache gehören auch zu häufigen Absagegründen.
Ein Synonymwörterbuch ist ein sinnvolles Hilfsmittel: Variiere wiederkehrende Begriffe mit Synonymen um deinen Stil zu verbessern.
Außerdem kannst du online Programme zur Analyse des Schreibstils verwenden, die aber mit Vorsicht zu genießen sind.
Unübersichtliches Layout
Einer der häufigsten Absagegründe sind formale Fehler im Layout, die den Inhalt schwer lesbar machen. Der Lebenslauf muss strukturiert und übersichtlich sein, damit der Personaler die wichtigen Informationen schnell finden und überfliegen kann. Personaler haben nicht viel Geduld für einen Bewerber, der sich nicht die Mühe macht, seinen Werdegang leserfreundlich zu präsentieren.
Dazu gehört ein uneinheitliches Design. Zum Beispiel werden Überschriften mal fett gesetzt, mal kursiv, mal größer als der Fließtext, mal gleich groß. Das wirkt nicht nur schlampig und wenig gewissenhaft, sondern frustriert auch beim Lesen.
Verwende einheitliche Formatierungen für Elemente wie Überschriften von Stationen, Abschnitte, Fließtext und Angaben von Datum, Ort der Beschäftigung und Unternehmen.
Wenn du dich bei z. B. bei der Überschrift einer Station für die Schriftgröße 12, die Schriftart Arimo und fettgedruckt entscheidest, dann mache die nächste Stationsüberschrift nicht plötzlich kursiv.
Du kannst jedes Element individuell gestalten, aber jedes Element muss dann überall einheitlich sein. Entscheidest du dich also für eine bestimmte Schriftgröße, -art, -farbe oder einen Zeilenabstand, dann gestalte das gleiche Element immer so.
Auch im Inhalt werden die Stationen häufig nicht einheitlich im Lebenslauf genannt. Bei Datumsangaben fehlen dann plötzlich Monatsangaben oder mal wird als Überschrift einer Station das Unternehmen, mal die Position genannt.
Behalte in allen Abschnitten des Lebenslaufs die gleiche Struktur für jede Station bei – wie zum Beispiel:
- Nenne als Zeitangaben immer Monat und Jahr.
- Verwendest du Stichpunkte als Tätigkeitsbeschreibungen, dann schreibe nicht an einer anderen Stelle ganze Sätze im Lebenslauf.
- Beginnst du deine Tätigkeitsbeschreibungen einer Station im Abschnitt Berufserfahrung mit starken Verben wie „Initiierte…”, „Erstellte…”, „Forcierte…”, dann versuche die Struktur beizubehalten.
Häufig zerstückeln Bewerber ihren Werdegang in zu viele separate Abschnitte. Darunter leidet neben der Übersichtlichkeit auch die Bedeutungskraft der Erfahrungen.
Versuche, Abschnitte eher zusammenzufassen, als getrennt im Lebenslauf zu nennen. Es sei denn, du möchtest einen besonderen Fokus auf bestimmte Erfahrungen lenken – wie zum Beispiel dein soziales Engagement, Auszeichnungen oder Weiterbildungen neben dem Beruf. Dann erstelle dafür separate Abschnitte.
Berufserfahrungen wie Vollzeitjobs, Nebenjobs und Praktika werden nicht in separate Abschnitte geteilt, sondern zusammen dargestellt. Auch Schulbesuche und Studium werden im Abschnitt Bildungsweg zusammengefasst.
Für die meisten Bewerbungen sind die vier Hauptabschnitte Berufserfahrung, Bildungsweg, Kenntnisse und Interessen & Engagement optimal.
Häufig versuchen Bewerber auch, zu viel Text auf eine Seite zu quetschen mit dem Resultat, dass die Lesbarkeit des Textes leidet.
Viel ist nicht immer besser – freie, weiße Fläche, also Weißraum, notwendig, damit der Inhalt angenehm lesbar bleibt. Verwende dabei als Richtwert folgende Formatierungstipps:
- Der rechte und linke Seitenrand sollten nicht unter 1,25 cm gesetzt werden.
- Der Zeilenabstand sollte bei mindestens 1 liegen, besser aber bei 1,15 oder mehr.
- Verwende zusätzliche Abstände zwischen Stationen.
- Verwende zusätzliche Abstände zwischen Abschnitten wie Berufserfahrung und Bildungsweg.
Auch ein sehr verspieltes und ablenkendes Design schadet der Lesbarkeit. Der Einsatz von Designelementen einzig zu dem Zweck, den Inhalt zu schminken, wirkt unprofessionell. Es vermittelt den Eindruck, dass der Bewerber über fachliche Schwächen hinwegtäuschen möchte.
Das Design hat in erster Linie den Zweck, den Inhalt besser zu strukturieren. Darüber hinaus verleiht er dem Lebenslauf eine Persönlichkeit. Der Lebenslauf ist kein Werbebanner. Verzichte daher auf Elemente wie Hintergrundbilder und geometrische Formen in Ecken, die keinen anderen Zweck erfüllen, als Aufmerksamkeit zu wecken.
Beim Design des Lebenslaufs kannst du dich nach folgenden Regeln richten:
- Verwende nicht mehr als zwei Farben.
- Verwende nicht mehr als zwei Schriftarten.
- Verwende keine künstlerischen, schwer lesbaren Schriftarten.
- Verwende keine Hintergrundbilder und färbe nicht die gesamte Seite ein.
Zu wenig Details oder zu ausführlich
Häufig beschreiben Bewerber ihre Stationen zu knapp. Viele erwähnen nur den Namen des Unternehmens, den Standort sowie die Position. Schüler nennen nur den Namen und Ort der besuchten Schule. Das ist zu wenig. Der Arbeitgeber kann sich dann nur schlecht vorstellen, welche Erfahrungen, Interessen und Qualifikationen du hast.
Nenne deine Aufgaben, Tätigkeiten und Erfolge von beruflichen Erfahrungen und als Berufsanfänger Lieblingsfächer oder Schwerpunkte in deinen schulischen Stationen. Relevante Kenntnisse und Hobbys sind auch hilfreich. Stelle dir dabei immer folgende Frage: „Welche Erfahrungen, Fähigkeiten und Eigenschaften zeigen meine Eignung für den Job?“ Nenne diese Details.
Einige Bewerber schreiben lange Sätze und Paragraphen in ihren Lebenslauf. Langer Fließtext erschwert das schnelle Erfassen der wichtigen Inhalte behindert den Arbeitgeber dabei, die Information geistig zu ordnen.
Verzichte auf vollständige Sätze in deinem Lebenslauf und verwende stattdessen Stichpunkte. Nenne maximal drei bis fünf Stichpunkte je Station, weil der Lebenslauf ansonsten zu lang ist und nicht vollständig gelesen wird.
Viel Inhalt ist nicht immer besser. Nur stellenrelevante Inhalte sind wertvolle Inhalte. Alles was du nennst, sollte Erfahrungen, Fähigkeiten und Eigenschaften hervorheben, die dich für die Stelle qualifizieren und Mehrwert in das Unternehmen bringen. Stelle dabei Informationen so ausführlich wie nötig und so knapp wie möglich dar.
Als Schüler und Berufseinsteiger mit wenig Berufserfahrung solltest du darauf achten, dass dein Lebenslauf auf eine DIN-A4-Seite passt: So bleibt der Inhalt knackig und interessant und wird nicht durch wenig stellenrelevante Informationen und ausführliche Formulierungen verwässert.
Auch werden häufig Hobbys oberflächlich, in kurzen Stichpunkten wie „Fußball” oder „lesen”, beschrieben. So verpasst du die Möglichkeit, dein Profil zu schärfen und beim Arbeitgeber Interesse zu wecken.
Beschreibe Hobbys, die positive Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Neugier und Ausdauer hervorheben, mit persönlichen Details. Hier ein paar Beispiele:
- Fußball – 3 Jahre im Verein im offensiven Mittelfeld
- Reisen – Backpacking mit meinen Eltern durch Asien
- Fotografie – Portraits und Natur
Unseriöse E-Mail-Adresse
Zu einer professionellen Bewerbung gehört eine seriöse E-Mail-Adresse. Öffnet ein Arbeitgeber seinen elektronischen Posteingang und findet eine E-Mail von schnuffelmaus99@gmail.com, dann ist der gute erste Eindruck verspielt.
Stelle sicher, dass du eine professionelle E-Mail-Adresse für deine Bewerbung hast. Üblich sind Kombinationen aus deinem Vor- und Nachnamen und kleine Variationen wie Abkürzungen für deinen Vornamen oder Zahlen am Ende. Hier einige Beispiele:
- lara.muster@gmail.com
- l.muster@yahoo.com
- laramuster99@mail.de
Fehlende oder falsche Kontaktdaten
Die eigene E-Mail-Adresse, Telefonnummer oder Anschrift sind schnell geschrieben. Hier schleichen sich häufig Flüchtigkeitsfehler wie Zahlen- und Buchstabendreher ein. Jedoch kann dich der Arbeitgeber ohne korrekte und vollständige Kontaktdaten bei Interesse nicht erreichen. Dann war die gesamte Mühe der Erstellung des Lebenslaufs umsonst.
Prüfe deine Kontaktdaten doppelt und dreifach nach Flüchtigkeitsfehlern wie Zahlen- und Buchstabendrehern. Stelle sicher, dass E-Mail, Telefonnummer und Anschrift vollständig und richtig geschrieben sind.
Schlechter Online-Ruf
Viele Personaler googeln nach Bewerbern, um über die Bewerbungsunterlagen hinaus zusätzliche Informationen zu bekommen – besonders soziale Netzwerke sind bei der Recherche beliebt. Öffentlich einsehbare Partyfotos oder unseriöse Kommentare schaden deiner Bewerbung.
Stelle deine Privatsphäre-Einstellungen bei Facebook oder anderen sozialen Netzwerken auf „nur Freunde„. So kannst du sicher sein, dass persönliche Informationen, Fotos und Beträge nicht von der Öffentlichkeit einsehbar sind.
Google dich selbst und untersuche die Resultate nach Einträgen, die deiner Bewerbung schaden können. Ändere oder entferne Einträge, wenn nötig.
Wenn du informiert bleiben willst, welche neuen Einträge über dich auf Google erscheinen, erstelle dir ein Google Alert mit deinem Namen. Dann bekommst du bei Veröffentlichung sofort eine E-Mail-Benachrichtigung.
Unprofessionelles Bewerbungsfoto
Freizeitbilder, Selfies, Bilder aus dem Fotoautomaten oder Ganzkörperfotos – das sind typische Fehltritte beim Bewerbungsfoto. Wird eines dieser Bilder dem Lebenslauf beigefügt, wirkt das wenig sorgfältig und motivationslos und die Bewerbungschancen sinken.Häufig denken Bewerber auch, dass das selbstgemachte Foto professionell erscheint. Dabei unterschätzen sie die geübten Augen eines Experten. Arbeitgeber sehen täglich viele Bewerbungen. Ob das Bewerbungsfoto vom Amateur oder Profi gemacht wurde, fällt ihnen sofort auf.
Lass dir professionelle Bilder anfertigen. Achte beim Fototermin auf folgendes:
- Du trägst Kleidung, die zu deinem zukünftigen Job passt.
- Das Foto wird vor einem neutralen Hintergrund gemacht.
- Gesichtsausdruck und Körperhaltung sind freundlich und aufgeschlossenen.
Online-Gutscheinplattformen wie Groupon haben ab 20 Euro häufig Rabattangebote für professionelle Fotoshootings in größeren Städten.
Fehler beim Online-Versand
In der vorschnellen Freude des fertigen Lebenslaufs unterlaufen bei der Bewerbung per E-Mail oder über ein Online-Formular häufig leicht vermeidbare Fehler.
Besonders das Verschicken im Word-Format ist ein gravierender Fehler, da die Formatierung des Absenders nicht vollständig übernommen wird und der Empfänger so einen schlecht formatierten Lebenslauf erhält.
Egal ob als Anhang in der E-Mail oder im Online-Formular, verschicke den Lebenslauf niemals als Word-Dokument, sondern immer als PDF-Datei.
MS Word-Lebenslauf als PDF speichern:
Öffne deinen Lebenslauf in MS Word > klicke auf „Datei” > „Speichern unter” und wähle den Speicherort aus > Wähle unter „Dateityp“ das Format „PDF“ und klicke „Speichern“.
Beispiel: Lebenslauf in MS Word als PDF speichern
Kryptische Dateinamen wie „ll-entwurf1.pdf” sind ein weiterer Fehler. Der Arbeitgeber möchte wissen, was sich in einem Dokument verbirgt, bevor er es öffnet. Daher sollte direkt am Dateinamen erkennbar sein, dass es sich um einen Lebenslauf handelt und vom wem der Lebenslauf stammt.
Benenne deinen Lebenslauf eindeutig im Format „Art des Dokuments – Vor und Nachname”, also zum Beispiel „Lebenslauf – Lara Muster”.
PDF-Dateien, die über 5 MB groß sind, stellen auch ein Problem dar. Entweder kann die E-Mail von einigen Anbietern nicht versendet werden, oder der Empfänger kann in seinem E-Mail-Postfach keine großen Dateien empfangen. Ist das der Fall, kommt die Bewerbung nicht an.
Prüfe die Dateigröße deines Lebenslaufs. Die Größe wird angezeigt, wenn du deinen Lebenslauf in einer E-Mail als Anhang hinzufügst. Sei vorsichtig und verschicke nicht versehentlich die E-Mail.
Falls dein Lebenslauf im PDF-Format größer als 2MB ist, dann liegt das wahrscheinlich daran, dass du große Bilder wie ein hochauflösendes Bewerbungsfoto eingefügt hast. Lösche dann das Bild aus dem Lebenslauf, verkleinere das Bild und füge es erneut in den Lebenslauf ein. Prüfe anschließend die Dateigröße und vor allem, ob das Bild immer noch scharf und klar angezeigt wird.
Wenn du deinem Lebenslauf Anhänge wie Zeugnisse und Empfehlungsschreiben beigefügt hast, dann wird das PDF auch schnell groß. Benutze dann kostenlose Online-Programme wie smallpdf.com, um dein PDF zu verkleinern.
Häufige Fragen: FAQs zum Lebenslauf
Verwende nicht mehr als zwei DIN A4-Seiten und schreibe in tabellarischer Form – liste deinen beruflichen und schulischen Werdegang mit Zeitangaben (Monat und Jahr) auf. Dabei nennst du die neuste Station zuerst und fährst in antichronologischer Reihenfolge fort. Nenne Tätigkeiten, Erfolge und Kenntnisse, die für die beworbene Stelle relevant sind. Aus der Stellenbeschreibung kannst du herauslesen, welche Qualifikationen und Kenntnisse gefordert sind. Schreibe den Lebenslauf lückenlos (ohne unerklärte Zeiträume von mehr als zwei Monaten) sowie ohne Rechtschreibfehler. Ein moderner Lebenslauf hat auch ein eindrucksvolles und leserfreundliches Design, welches deine Persönlichkeit zeigt. Für einen Schnelleinstieg in deine Bewerbung, lade dir eine professionelle Lebenslauf-Vorlage herunter und beginne, deine persönlichen Daten (Name, E-Mail-Adresse, Anschrift) sowie ein Bewerbungsfoto einzufügen.
Der Lebenslauf beginnt mit den persönlichen Angaben – dazu gehören Name, Kontaktinformationen wie E-Mail-Adresse, Anschrift und Telefonnummer sowie freiwillige Angaben wie der Familienstand. Dann folgt stichpunktartig deine Berufserfahrung: Vollzeitjobs, Praktika, Nebenjobs und Details zu Tätigkeiten und Erfolgen. Wenn du über wenig Praxiserfahrung verfügst, nenne zuerst deinen Bildungsweg, ansonsten folgt er danach mit Informationen zu Studium, Ausbildung, Schulbesuchen und Umschulungen. Zum Schluss kommt eine Liste mit Kenntnissen wie Sprachkenntnissen und Computerkenntnissen. Freiwillig kannst du Hobbys/Interessen, kleinere Weiterbildungen wie Seminare, Ehrenämter und Stipendien nennen.
Grundsätzlich gilt: Je relevanter eine Erfahrung für die beworbene Stelle ist, desto ausführlicher stellst du sie im Lebenslauf dar: Lang zurückliegende Nebenjobs ohne Bezug zur Stelle nennst du nur kurz, während du aktuelle Erfahrungen, die stellenrelevante Qualifikationen zeigen, ausführlicher darstellst.
Ein moderner Lebenslauf bewirkt viel mehr, als nur trockene Fakten zu vermitteln. Heutzutage ist ein Lebenslauf nicht mehr nur übersichtlich und leserfreundlich, sondern zeigt auch deine Persönlichkeit. Denn durch den Einsatz von professionellen Designs, stimmigen Farben, modernen Schriftarten und einem kreativen Aufbau gibst du viel über deinen Stil preis. Arbeitgeber können sich so ein umfassenderes Bild von dir machen. Ein moderner Lebenslauf zeigt dich idealerweise zukunftsorientiert, ideenreich, dynamisch und selbstbewusst. Ist der erste Eindruck positiv, dann hebst du dich von deiner Konkurrenz ab und erhöhst deine Chancen auf ein Vorstellungsgespräch.
Ein Lebenslauf darf maximal zwei Seiten haben. Für Schüler und Berufseinsteiger ist ein einseitiger Lebenslauf ideal. Versuche dich präzise auszudrücken und Schwerpunkte zu setzen. Nenne nur Details, die für die beworbene Stelle von Bedeutung sind. Schreibe so kurz wie möglich, aber so lang wie nötig.
- Ein bis zwei Seiten: Beschreibe deinen vollständigen Werdegang kurz und knapp. Nenne relevante Details. Für Schüler und Berufseinsteiger ist ein einseitiger Lebenslauf ideal. Versuche dich präzise auszudrücken und Schwerpunkte zu setzen.
- Vollständiger Werdegang: Nenne alle Pflichtangaben der Abschnitte Persönliche Daten, Bildungsweg, Berufserfahrung, Kenntnisse. Füge freiwillige Angaben wie Hobbys oder soziales Engagement hinzu, wenn sie relevant für die Stelle sind.
- Antichronologisch und lückenlos: Nenne die aktuellste Station zuerst und führe die Reihenfolge von der neuesten zur ältesten Station im gesamten Lebenslauf fort. Achte darauf, dass keine Lücken von mehr als zwei Monaten entstehen.
- Bezug zur Stelle: Hebe hervor, was dich speziell für diese Stelle qualifiziert, beispielsweise relevante Tätigkeiten aus früheren Jobs, passende Hobbys und Lieblingsfächer. Wenig Relevantes stellst du kurz dar oder lässt es ganz weg, wenn keine Lücke entsteht.
- Ins Detail gehen: Erkläre stellenrelevante Tätigkeiten, Erfahrungen und Erfolge aus deinen wichtigsten Stationen ausführlicher. So machst du deinen Lebenslauf aussagekräftig und unverwechselbar.
- Das Wichtigste hervorheben: Arbeitgeber überfliegen deinen Lebenslauf, um schnellstmöglich zu erfahren, was dich für die Stelle qualifiziert. Priorisiere daher deine Inhalte nach Relevanz und arbeite gezielt mit Hervorhebungen.
- Leserfreundliches Design: Verwende ein einheitliches Format, eine leserliche Schriftart und -größe und je nach beworbenem Beruf maximal zwei verschiedene Farben und Schriftstile. Verzichte auf ablenkende Elemente wie Hintergrundbilder.
- Keine Rechtschreibfehler: Lass deinen Lebenslauf von deinen Freunden, Eltern oder einem Lehrer gegenlesen. Einer der häufigsten Absagegründe sind Rechtschreibfehler.
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