Das Bewerbungsschreiben gliedert sich in Briefkopf, Einleitung, Hauptteil und Schluss. Im Anschreiben erklärst du auf einer DIN-A4 Seite deine Motivation, Qualifikationen, Erfahrungen, Kenntnisse und deinen Nutzen für das Unternehmen. Du formulierst triftige Argumente und überzeugst den Arbeitgeber, dass du der perfekte Kandidat für die angestrebte Position bist.
Ein richtiger Spannungsbogen im Bewerbungsschreiben fesselt die Aufmerksamkeit des Arbeitgebers. Als erste Seite der Bewerbung ist das Anschreiben, neben dem Lebenslauf, der wichtigste Bestandteil. Daher verbessert ein korrekt aufgebautes und richtig formuliertes Bewerbungsschreiben deine Chancen auf eine Zusage und Einladung zum Vorstellungsgespräch.
Inhaltsverzeichnis:
Aufbau und Inhalt des Bewerbungsschreibens: Wie schreibt man ein Anschreiben?
Der Aufbau des Anschreibens bringt die Inhalte in eine logische Reihenfolge. Außerdem schafft er einen Spannungsbogen, der die Neugierde des Arbeitgebers an dir als Bewerber erweckt. Das Bewerbungsschreiben umfasst eine DIN-A4-Seite und gliedert sich in vier Abschnitte.
Die Struktur des Anschreibens lautet:
Inhaltlich beantwortest du im Bewerbungsanschreiben vier Kernfragen. Diese helfen dir, dich als einen geeigneten Bewerber vorzustellen und Interesse an dir zu wecken. Die Fragen lauten:
- Warum bewirbst du dich? (Motivation)
- Was qualifiziert dich? (Kenntnisse und Erfolge)
- Was sind deine persönlichen Stärken? (Soft Skills)
- Welchen Mehrwert hast du für das Unternehmen? (Nutzen)
So sieht der Aufbau des Anschreibens aus:
Arbeitgeber erkennen unpersönliche Massenanschreiben sofort. Passe daher deine Bewerbung inhaltlich unbedingt an das Unternehmen und jeweilige Stelle an.
Das Bewerbungsanschreiben baut sich nach dem „Du-ich-wir-Schema“ auf. Als Erstes erwähnst du, warum das Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle dein Interesse geweckt haben. Danach gehst du auf deine persönlichen Stärken ein und betonst deine Eignung für die Stelle. Abschließend erläuterst du, was der Arbeitgeber und du in Zukunft gemeinsam erreichen könnt.
Im Bewerbungsschreiben geht es darum, sich überzeugend darzustellen und Selbstmarketing zu betreiben. Dazu bietet sich AIDA – ein Modell aus dem Marketing – an. AIDA steht für:
- Attention (Aufmerksamkeit)
- Interest (Interesse)
- Desire (Verlangen)
- Action (Handlung)
Diese Phasen kannst du im Anschreiben folgendermaßen umsetzen:
- Im Betreff erweckst du die Aufmerksamkeit (des Arbeitgebers für die Bewerbungsunterlagen).
- In der Einleitung das Interesse (an dir als Bewerber).
- Im Hauptteil das Verlangen (nach einem Kennenlernen).
- Im Schlussteil die Handlung (die Kontaktaufnahme).
Achte darauf, nicht überzogen oder arrogant zu wirken. Finde eine Balance aus Werbung, deiner Persönlichkeit und den Bedürfnissen des Unternehmens. Bleibe unbedingt ehrlich und übertreibe nicht.
Briefkopf
Der Briefkopf ist der erste Teil des Anschreibens. Er enthält:
- deine Kontaktdaten
- Anschrift des Empfängers
- Ort und Datum
- Betreff
- Anrede
Versendest du deine Bewerbungsmappe per Post, dann formatiere Absender und Empfänger gemäß der DIN 5008-Norm. Diese Norm beinhaltet Vorgaben zur einheitlichen Gestaltung von Geschäftsbriefen. Unter anderem stellt sie sicher, dass die Empfängeradresse im Brieffenster sichtbar ist. Bei E-Mail-Bewerbungen musst du diese Norm nicht befolgen.
Weiche jedoch nicht zu stark von ihr ab, damit dein Bewerbungsanschreiben lesefreundlich bleibt und vertraut wirkt. Für konventionelle Berufe und bei konventionellen Arbeitgebern kommt ein klassisches Anschreiben nach DIN 5008 auch bei Online-Bewerbungen gut an.
So sieht der Briefkopf beispielsweise aus:
Deine Kontaktdaten
Deine Kontaktdaten benötigt der Arbeitgeber, damit er dich bei Interesse erreichen kann. Stelle deine Kontaktdaten ganz oben rechts dar. Alternativ kannst du sie in der Kopfzeile einfügen. Liste folgende Kontaktdaten auf:
- Vor- und Nachname
- E-Mail-Adresse
- Telefonnummer (mit Ländervorwahl)
- Vollständige Anschrift (Straße, Hausnummer, ggf. Adresszusatz, Ort, Postleitzahl)
Stelle sicher, dass deine Kontaktdaten keine Tippfehler oder Zahlendreher enthalten. Wenn der Arbeitgeber dich nicht erreichen kann, weil du dich vertippt hast, wäre das sehr ärgerlich.
Anschrift des Empfängers
Stelle die Anschrift des Empfängers links oben dar. Zu den Kontaktdaten des Empfängers gehören:
- Name des Ansprechpartners
- Vollständiger Firmenname (mit Endung GmbH/AG/e.V. etc.)
- Anschrift des Unternehmens
Adressiere deine Bewerbung nicht allgemein an das Unternehmen, sondern an die Person, die für die Bewerbung zuständig ist. Den Ansprechpartner findest du in der Regel in der Stellenbeschreibung.
Gibt es dazu keine Angabe, dann recherchiere auf der Unternehmenswebseite oder auf Karrierenetzwerken nach Mitarbeitern der Personalabteilung. Wirst du dort nicht fündig, kontaktiere das Unternehmen direkt und frage persönlich nach.
Ort und aktuelles Datum
Ort und Datum kommen unter die Empfängerdaten an den rechten Rand. Schreibe das Datum des Tages, an dem du deine Bewerbung versendest, damit es aktuell ist. So sehen Ort und Datum im Bewerbungsanschreiben aus:
„Hamburg, den 23.02.2021”
„Hamburg, 23. Februar 2021”
Betreffzeile
Erstelle die Betreffzeile linksbündig unter der Ort- und Datumsangabe. Hebe den Betreff fett hervor, damit er gleich auffällt. Verfasse ihn kurz und knapp. Gib zum Beispiel an, worauf du dich bewirbst oder ab wann du einsatzbereit bist.
Beispiele:
„Bewerbung als Sekretärin ab dem 01.04.2021“
„Bewerbung um ein Stipendium ab dem Wintersemester 2021/2022“
Hat die Stellenanzeige eine Referenznummer, dann gib sie in der Referenzzeile an. Erstelle die Referenzzeile unter der Betreffzeile. Zum Beispiel so:
„Bewerbung als Programmierer ab dem 01.09.2021
Referenznummer 1234“
Versendest du deine Bewerbung per E-Mail, dann erwähne die Referenznummer im Betreff der Mail. Schreibe sie nicht nochmal ins Anschreiben.
Persönliche Anrede
Die persönliche Anrede kommt unter die Betreffzeile und schließt den Briefkopf ab. Verwende eine förmliche Anrede. Sprich die Person, die für deine Bewerbung verantwortlich sein wird, direkt an. Ans Ende der Anrede kommt ein Komma.
Zum Beispiel so:
„Sehr geehrte Frau Müller,”
„Sehr geehrter Herr Schmidt,”
Einleitung
Der erste Satz im Anschreiben ist der Wichtigste. Im Idealfall weckt der Einleitungssatz des Anschreibens Aufmerksamkeit, zeigt deine Persönlichkeit und macht Lust, weiterzulesen.
Die Einleitung ist ca. drei Sätze oder maximal fünf Zeilen lang. Verfasse sie also kurz und prägnant. Verwende starke Verben und positive Formulierungen, um einen guten ersten Eindruck zu machen.
So sieht die Einleitung aus:
Inhaltlich machst du in der Einleitung deine Motivation deutlich. Gleichzeitig überzeugst du mit deinen stärksten Argumenten, dass du der perfekte Kandidat bist. Beziehe dich dabei stets auf das Unternehmen und die angestrebte Position. Gehe daher zum Beispiel auf folgende Dinge ein:
- dein Interesse am Unternehmen
- deine Leidenschaft für den Beruf oder die Branche
- deine Faszination für die Aufgabe
- deine fachliche Kompetenz oder Berufserfahrung
Stehst du am Beginn deiner Karriere, hast du wahrscheinlich noch wenig Arbeitserfahrung gesammelt. Bewirbst du dich um ein Praktikum oder bei der Bewerbung nach dem Studium, ist es besonders wichtig, deine Motivation und Leidenschaft für den Beruf zu verdeutlichen. So kannst du den Arbeitgeber von dir überzeugen. Bewerber mit viel Arbeitserfahrung und Bewerber auf Führungspositionen hingegen starten mit ihren aussagekräftigsten Kompetenzen.
Arbeitgeber sehen Floskeln nicht gern. Auch offensichtliche Aussagen (z. B. „hiermit bewerbe ich mich”) gehört nicht in die Einleitung. Binde in einen einzigartigen Einleitungssatz zum Beispiel Folgendes ein:
- persönlichen Bezug zum Unternehmen
- persönliche Begegnungen oder gemeinsame Vorgeschichte
- aktuelle Ereignisse, die sich auf das Unternehmen oder die Branche beziehen
- deine aktuelle Situation (z. B. Berufseinstieg)
- Anekdote oder humorvoller Einstieg (wenn es zum Unternehmen und der Position passt)
Hauptteil
So kann der Hauptteil aussehen:
Im Hauptteil der Bewerbung überzeugst du mit weiteren aussagekräftigen Argumenten von dir als Bewerber. Hier führst du deine Berufserfahrung und Kompetenzen weiter aus. Dabei beweist du, dass du die Anforderungen für die ausgeschriebene Stelle erfüllst. Ziel ist, beim Arbeitgeber den Wunsch zu erwecken, dich persönlich kennenzulernen.
In diesem Abschnitt kannst du auf folgende Punkte eingehen:
- Qualifikationen
- Erfolge
- Kenntnisse
- persönlichen Stärken
- Soft Skills
Zähle nicht einfach alle deine Erfahrungen aus dem tabellarischen Lebenslauf auf. Wähle nur die Höhepunkte deines Werdegangs aus und argumentiere, weshalb sie für die angestrebte Stelle relevant sind. Gehe besonders auf das Anforderungsprofil aus der Stellenbeschreibung ein und zeige, dass du geeignet bist.
Der Hauptteil gibt dir auch die Möglichkeit, deine Wechsel oder Lücken im Lebenslauf zu erklären. So kannst du die Gründe deiner Unternehmens- oder Berufswechsel erläutern und die Stationen deines Lebenslaufs durch einen roten Faden miteinander verbinden. Besonders bei Bewerbungen als Quereinsteiger ist das besonders wichtig, um den Eindruck eines chaotischen Werdegangs zu vermeiden.
Wichtig dabei ist, möglichst „hin-zu”-Gründe zu nennen, anstatt “weg-von”-Gründe. Also anstatt zu sagen, dass der alte Chef schrecklich war und es keine Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen gab, sprich von den Aufstiegsmöglichkeiten und dem tollen Team des neuen Unternehmens.
Nenne deine Skills nicht nur, sondern belege sie unbedingt mit präzisen Beispielen. Das können konkrete Zahlen oder Ergebnisse, aber auch praktische Tätigkeiten sein.
Verwende konkrete Formulierungen und achte auch auf einen sinnvollen Zusammenhang zwischen den Argumenten. Der gesamte Bewerbungsaufbau sollte eine logische und nachvollziehbare Abfolge der Schritte in deinem Werdegang verdeutlichen.
Ein langer, zusammenhängender Text ohne Paragrafen ist schwer zu lesen. Auch können Informationen übersehen werden. Unterteile den Text daher in sinnvolle Abschnitte, um die Lesbarkeit zu verbessern. Ein Abschnitt sollte nicht länger als sieben Zeilen sein.
Schluss
Im Schlussteil fasst du hier deine Kernargumente zusammen. Hier ziehst du ein Fazit, unterstreicht nochmals, warum du der passende Bewerber bist und verweist auf das Kennenlerngespräch. Das Bewerbungsanschreiben schließt du mit einer Grußformel, Unterschrift und ggf. Anlagen ab. Der Schlusssatz ist im Anschreiben bis zu drei Sätze lang.
So sieht der Schlussteil beispielsweise aus:
Formuliere den Schlussteil stark und überzeugend, um dem Arbeitgeber in Erinnerung zu bleiben. Stelle einen Zusammenhang zwischen deiner persönlichen Motivation und deinem Mehrwert für das Unternehmen her. Gehe auch auf die Ziele des Unternehmens ein und betone deinen Nutzen.
Manchmal ist in der Stellenausschreibung gefordert, dass du deine Gehaltsvorstellungen oder den Eintrittstermin mitteilst. Ist das der Fall, nenne sie hier.
Schließe dein Anschreiben selbstbewusst ab. Sei nicht zögerlich und formuliere mit Entschlossenheit, dass du ein Kennenlernen erwartest. Zum Beispiel so:
- „Ich freue mich auf eine positive Rückmeldung und ein persönliches Kennenlernen.“
- „In einem persönlichen Gespräch stelle ich mich Ihnen gerne näher vor.“
- „Ich bin überzeugt, dass wir zusammen viel erreichen können und freue mich auf ein persönliches Vorstellungsgespräch.“
Grußformel
Die Grußformel schreibst du unter den Abschlusssatz. Wähle die klassische Grußformel „Mit freundlichen Grüßen”. Nach dem Gruß kommt kein Komma!
Unterschrift
Lasse unter dem Gruß ein paar Leerzeilen und schreibe dann deinen vollständigen Namen. Deine Unterschrift kommt dann im Leerraum zwischen der Grußformel und dem Namen. Unterschreibe von Hand auf dem ausgedruckten Dokument. Für Online-Bewerbungen, scanne deine handschriftliche Unterschrift und füge sie an entsprechender Stelle ein.
Anlagen
Unter der Unterschrift kannst du Anlagen ankündigen. Das Anlagenverzeichnis bietet sich für Bewerbungen bei konservativen Unternehmen an. Bei modernen Unternehmen ist ein Hinweis im Anschrieben auf die Anlagen nicht notwendig.
Liste als Stichpunkte alle Bewerbungsunterlagen, die in der Bewerbung enthalten sind. Zum Beispiel so:
„Anlagen:
– Lebenslauf
– Deckblatt
– Zeugnisse
– Referenzen
– Weiterbildungszertifikat
– Führerschein“
Bewerbungsanschreiben richtig formatieren
Das Bewerbungsdesign und Layout des Bewerbungsschreibens fallen dem Arbeitgeber sofort auf. Sie sind daher wichtig für einen guten ersten Eindruck der Bewerbung. Das Bewerbungsanschreiben ist professionell, übersichtlich und lesefreundlich formatiert. Der Inhalt steht immer an erster Stelle, daher sollte die Gestaltung nicht von ihm ablenken.
Das Format des Bewerbungsschreibens entspricht dem eines Geschäftsbriefs. Orientiere dich an der DIN 5008-Norm, um Zeilenabstände, Schriftgröße und weitere Einstellungen richtig zu wählen. Besonders bei konservativen Branchen solltest du diese Norm genau befolgen.
So sieht ein nach DIN 5008-Norm formatiertes Bewerbungsschreiben aus:
Bewerbungsschreiben im DIN 5008-Format herunterladen
Die DIN 5008-Norm ist allerdings keine Pflicht. Du kannst von ihr abweichen, solange dein Anschreiben übersichtlich bleibt. Wir empfehlen folgende Formatierung:
- Schriftgröße: 10 bis 12
- Schriftart: Times New Roman, Arial, Georgia, Lato, Roboto
- Schriftfarbe: schwarz, dunkelblau oder dunkelgrau
- Textausrichtung: linksbündig
- Zeilenabstand: 1 bis 1,5
- Seitenabstand: oben 4,5 cm, links und rechts 2,5 cm
Möchtest du dein Anschreiben individueller gestalten, reichen kleine Anpassungen wie z. B. dezente Farbakzente oder eine zweite Schriftart. Weiche nicht zu stark von den gängigen Normen ab, da das unprofessionell wirken kann.
Formatiere alle deine Bewerbungsunterlagen gleich. So erhält deine gesamte Bewerbung ein einheitliches Bild.
Muster und Beispiele für das Bewerbungsschreiben
Das Bewerbungsschreiben zu erstellen ist gar nicht so einfach. Nicht nur müssen die Inhalte stimmen, auch sollte das Anschreiben richtig und professionell formatiert sein. Möchtest du wertvolle Zeit sparen, dann verwende einfach unsere Vorlagen für Anschreiben. Lade die Vorlage deiner Wahl einfach herunter und bearbeite sie mit Word. Dann musst du sie nur noch als PDF speichern oder ausdrucken – fertig!
Und das beste: Unsere Vorlagen enthalten Formulierungsbeispiele für den Fall, dass du beim Schreiben nicht weiterkommst. Übernimm die Formulierungen aber nicht eins zu eins, sondern finde deine eigenen Worte.