Ist in der Ausschreibung gefordert, dass Bewerber ihre Gehaltsvorstellung angeben sollen, musst du es auch tun. Schreibe das Gehalt in diesem Fall unbedingt, ansonsten sind deine Bewerbungsunterlagen unvollständig. Deine Gehaltsvorstellung in der Bewerbung ist nur eine Orientierung für den Arbeitgeber und nicht fest. Das tatsächliche Gehalt wird erst beim Vorstellungsgespräch verhandelt.
Deine Gehaltsvorstellung formulierst du im Schlusssatz des Bewerbungsschreibens. Gib den Gehaltswunsch als Brutto-Jahresgehalt an. Du kannst einen Festbetrag nennen oder eine Spanne. Für einen besonders guten Eindruck, erwähne, dass du zum Verhandeln bereit bist. Nenne ein realistisches Wunschgehalt. Unterschätze nicht deinen eigenen Wert, sondern nenne ein Gehalt, das deinen Qualifikationen und Erfahrungen entspricht.
Inhaltsverzeichnis:
- Gehaltsvorstellung Bewerbung: Wo schreibe ich das Gehalt in der Bewerbung?
- Formulierung der Gehaltsvorstellung: Wie formuliere ich den Gehaltswunsch richtig?
- Realistisches Gehalt einschätzen: Wie erfahre ich, wie viel Gehalt ich verlangen darf?
- Anschreiben-Vorlagen im Word-Format zum Herunterladen und Ausfüllen
- Weiteres zum Gehalt: Muss ich das Gehalt angeben? Warum wird nach dem Gehalt gefragt?
Wo steht die Gehaltsvorstellung in der Bewerbung?
Deine Gehaltsvorstellung steht im Schlusssatz – also dem letzten Absatz – des Anschreibens. Alternativ kannst du deinen Gehaltswunsch im P.S. nach der Überschrift nennen. Ein kurzer Satz reicht vollkommen aus. Die Details werden beim Kennenlerngespräch oder beim Aufsetzen des Arbeitsvertrags besprochen.
Schreibe deinen Gehaltswunsch nie in die Einleitung oder den Hauptteil. Gehe im Bewerbungsanschreiben zuerst auf deine Eignung ein und erläutere deine Qualifikationen und Erfahrungen für die Stelle. So überzeugst du den Arbeitgeber von deinem Wert und dein Gehaltswunsch wirkt begründeter. Außerdem rückst du ihn nicht in den Fokus.
Nenne den Gehaltswunsch auch nie im Lebenslauf oder in anderen Bewerbungsunterlagen. Bei Online-Bewerbungen (Formularbewerbungen) gibt es oft ein Extrafeld, in das du den Betrag schreiben kannst.
Wird in der Stellenausschreibung nicht nach dem Gehalt gefragt, dann gib es nicht an. Ansonsten wirkst du zu geldmotiviert. Das Gehalt wird dann ein Thema beim persönlichen Kennenlernen.
Wie formuliere ich meine Gehaltsvorstellung?
Nenne in der Bewerbung dein gewünschtes Jahresgehalt brutto – also die Summe vor dem Abzug von Steuern, Versicherungen und sonstigen Zahlungen. Das Brutto-Jahresgehalt ist unabhängig davon, ob du für 12 oder 13 Monate bezahlt wirst. Es handelt sich nur um die Gesamtsumme pro Jahr, die der Arbeitgeber für dich ausgeben wird.
Du kannst eine feste Zahl oder eine Spanne angeben. Schreibe einen kurzen, klaren, selbstbewussten Satz.
Hast du eine feste Gehaltsvorstellung, dann nenne einen festen Betrag. Zum Beispiel so:
“Meine Gehaltsvorstellung liegt bei 26.300 Euro (brutto) jährlich.”
“Angemessen empfinde ich ein Brutto-Jahresgehalt von 54.200 Euro.”
Verhandlungsbereitschaft signalisierst du, in dem du eine Spanne oder einen Bereich nennst. Z. B.
“Meine Gehaltsvorstellung liegt zwischen 35.500 und 42.300 Euro brutto jährlich.”
“Meine Gehaltsvorstellungen liegen im Bereich von 67.440 Euro brutto jährlich.”
Du kannst auch erwähnen, dass du Details persönlich besprechen willst:
“Ein Brutto-Jahresgehalt von 56.260 Euro empfinde ich als angemessen. Gerne besprechen wir weitere Details beim persönlichen Kennenlernen.”
Hast du eine hohe Gehaltsforderung, dann unterstreiche deine Qualifikationen:
“Aufgrund meiner 8-jährigen Arbeitserfahrung liegt meine Gehaltsvorstellung bei 87.800 Euro brutto pro Jahr, ist aber verhandelbar.”
“Entsprechend meinen einschlägigen Qualifikationen und meiner Spezialisierung auf XY liegt meine Gehaltsvorstellung aktuell bei 95.630 Euro brutto.”
Willst du eine Untergrenze festlegen und strebst eine Gehaltserhöhung an, dann nenne dein aktuelles Gehalt. Zum Beispiel:
“Aktuell liegt mein jährliches Bruttogehalt bei 32.400 Euro. Beim Wechsel strebe ich eine Steigerung von 10 % an.”
Aber Achtung: Verdienst du aktuell nur wenig, dann nenne dein aktuelles Einkommen nicht!
Bewirbst du dich für eine Teilzeitstelle, dann erwähne deine wöchentliche Arbeitszeit. Ansonsten nimmt der Arbeitgeber automatisch an, du meinst eine Vollzeitbeschäftigung.
“Für die 25-Stunden-Stelle liegt meine Vorstellung vom Brutto-Jahresgehalt bei 16.890 Euro.”
Gibst du eine Spanne an, sieht der Arbeitgeber die Möglichkeit, dein Gehalt zur unteren Grenze zu drücken. Nennst du hingegen eine feste Zahl, beugst du vor, dass das Gehalt stark nach unten verhandelt wird. Außerdem zeugt die genauere Angabe von Selbstbewusstsein.
Folgendes solltest du beim Gehaltswunsch außerdem beachten:
- Zusatzzahlungen auslassen:
Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Bonuszahlungen, Prämien, Sachbezüge und Sonstiges sind im Jahresgehalt inbegriffen. Du musst sie nicht gesondert erwähnen. Auch Zusatzzahlungen wie Fahrtkostenzuschüsse oder Benefits wie Mitarbeiterrabatte, Firmenwagen oder Verpflegung musst du nicht in der Bewerbung ansprechen. Diese Details werden im Vorstellungsgespräch besprochen. - Krumme Zahl nennen:
Nenne statt einer glatten Zahl wie 40.000 Euro lieber eine krumme Zahl (auf den Zehner oder Hunderter gerundet) wie 42.550 Euro. Eine präzise Zahl macht den Eindruck, dass du dich ausführlich über die aktuellen Gehälter informiert hast. Auch zeigt es, dass du deinen Wert genau kennst. - Wunschgehalt höher ansetzen:
Der Arbeitgeber wird das Gehalt immer nach unten verhandeln wollen. Verlange also von Anfang an etwas mehr. So kannst du bei den Verhandlungen nachgeben und dennoch dein ursprünglich angestrebtes Gehalt erhalten. - Qualitäten betonen:
Unterstreiche dein gewünschtes Gehalt mit deinen Qualifikationen, Kompetenzen und Erfahrungen. So überzeugst du den Arbeitgeber davon, dass du das Geld wirklich wert bist. Das ist besonders wichtig, wenn du nach einem höheren Gehalt fragst. - An Ausschreibung orientieren:
Manchmal verlangen Arbeitgeber kein Jahresgehalt, sondern z. B. Bezahlung pro Auftrag, Stunde oder Monat. Das kann z. B. bei Selbstständigen, Freiberuflern oder zeitlich begrenzter Mitarbeit der Fall sein. Gib das Gehalt immer so an, wie der Arbeit- oder Auftraggeber es fordert.
Realistisches Gehalt bestimmen: So geht’s
Dein Gehaltswunsch muss natürlich realistisch und für den Beruf angemessen sein. Setzt du es zu hoch an, könnte sich der Arbeitgeber für eine günstigere Arbeitskraft entscheiden. Gibst du zu wenig an, fragt sich der Arbeitgeber, ob du weniger gute Arbeit leistest. Er könnte auch annehmen, dass es dir an Selbstbewusstsein mangelt oder du verzweifelt bist.
Wir erklären dir, wie du dein Gehalt bestimmen und was du in deine Einschätzung einbeziehen solltest.
Orientiere dich an deinem aktuellen Gehalt
Bist du bereits arbeitstätig und wechselst den Job, ist dein aktuelles Gehalt eine gute Richtlinie. Eine neue Arbeitsstelle ist eine Möglichkeit, dein Gehalt zu erhöhen.
Je mehr Erfahrung du gesammelt hast, desto mehr kannst du aufschlagen. Verlange aber bei einem ähnlichen Job nicht mehr als 10-20 % deines aktuellen Gehalts. Bewirbst du dich für eine höhere Position mit mehr Verantwortung, kannst du bis zu ca. 30 % mehr verlangen. Allerdings musst du auch gut argumentieren, weshalb du dieses Geld wert bist.
Recherchiere aktuelle Gehälter im Beruf
Informiere dich unbedingt zu den aktuellen Gehältern in deinem Beruf, der Branche, entsprechend dem Erfahrungslevel, der Qualifikation und Position. Bei der Recherche helfen dir z. B.:
- Gehaltstabellen (z. B. gehalt.de)
- Gehaltsvergleiche und Gehaltsrechner (z. B. destatis.de)
- Anzeigen in Jobbörsen (z. B. stepstone.de)
- Statistiken (z. B. der Bundesagentur für Arbeit)
- Berufsverbände und Gewerkschaften (z. B. Verband der Ingenieure)
Achte unbedingt darauf, dass die Quellen möglichst aktuell sind. Idealerweise findest du Gehaltsangaben, die deinem angestrebten Job und deinem persönlichen Profil ähnlich sind. Zögere auch nicht, die Quellen zu kontaktieren und nachzufragen.
Bedenke deine persönlichen Faktoren
Dein Gehalt hängt stark von deiner Erfahrung und deinen Qualifikationen ab. Bist du etwa Berufseinsteiger mit kaum oder keiner Berufserfahrung, wird auch dein Gehalt niedriger ausfallen. Orientiere dich da am besten am durchschnittlichen Einstiegsgehalt.
Bringst du hingegen mehr Erfahrung und Kenntnisse mit, als die Stellenausschreibung verlangt, darfst du auch dein Gehalt höher ansetzen. Wer z. B. große Erfolge verzeichnet hat, besser ausgebildet ist oder relevante Fortbildungen absolviert hat, darf auch mehr Geld verlangen.
Deine einschlägige Qualifikation muss dann auch unbedingt im Hauptteil des Anschreibens deutlich werden. Gehe zudem nicht über den Rahmen von 30 % des berufstypischen Jahresgehalts.
Achte auf die Besonderheiten des Unternehmens
Das Gehalt variiert auch nach Standort und Größe des Unternehmens. Großkonzerne zahlen ihren Mitarbeitern in der Regel mehr als Kleinunternehmen oder Start-ups. Auch die Region entscheidet darüber, wie viel du verdienst. Ist es z. B. eine teure Stadt, ist auch das Gehalt meist höher als in ländlichen Gebieten. Zudem unterscheidet sich das Gehalt nach Bundesland.
Recherchiere als Anhaltspunkt, wie viel die Mitarbeiter des Unternehmens in gleichen oder ähnlichen Positionen verdienen. Auch die Gehälter in ähnlichen Unternehmen am gleichen Standort helfen dir, dich zu orientieren.
Frage bei Bekannten oder Mitarbeitern nach
Du kennst bereits jemanden, der im selben oder ähnlichen Beruf arbeitet? Dann frage nach, was sie verdienen. Auch kannst du dich in Business-Netzwerken oder Foren erkundigen, was aktuell ein realistisches Gehalt ist. Bedenke dabei, dass Arbeitgeber Bewerber oft online recherchieren. Nutze also sicherheitshalber ein anonymes Profil.
Anschreiben-Vorlagen zum Download
Unsere Anschreiben-Vorlagen ermöglichen dir einen Schnellstart in deine Bewerbung. Alle Anschreiben-Muster im Word-Format enthalten einen Beispieltext und lassen sich ganz einfach bearbeiten. Ergänze einfach deine Inhalte und schon bist du fertig!
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Weitere Fragen zur Gehaltsvorstellung
Muss ich meinen Gehaltswunsch angeben?
Wenn der Arbeitgeber in der Ausschreibung nach dem Gehalt fragt, musst du es auch unbedingt angeben. Tust du es nicht, ist deine Bewerbung genau genommen unvollständig. Der Arbeitgeber könnte denken, dass du die Stellenausschreibung nicht aufmerksam gelesen hast.
Die Bewerbung ist deine erste Arbeitsprobe – der Arbeitgeber könnte daher schließen, dass du Anweisungen nicht genau befolgen kannst. Im schlimmsten Fall wird deine Bewerbung sofort aussortiert. Lies die Ausschreibung daher aufmerksam und prüfe, dass deine Bewerbung alle geforderten Angaben enthält.
Wird in der Ausschreibung nicht nach deiner Gehaltsvorstellung gefragt, dann mache auf keinen Fall Angaben dazu.
Warum wird nach dem Gehalt gefragt?
Fragen Arbeitgeber nach dem Wunschgehalt, wollen sie in der Regel Folgendes herausfinden:
- Wie viel sie aktuell für Fachkräfte zahlen müssen
- Ob es eventuell günstigere Fachkräfte gibt
- Ob Bewerber über die Branche und die Position informiert sind
- Ob Bewerber eine realistische Einschätzung treffen können
- Ob Bewerber wissen, was sie wert sind
Wo gebe ich den Eintrittstermin an?
Sowohl die Gehaltsvorstellung als auch den Eintrittstermin nennst du im Anschreiben. Die Gehaltsvorstellung kommt in den Schlusssatz. Das frühestmögliche Eintrittsdatum hingegen kommt in die Betreffzeile – also in den oberen Teil des Anschreibens, noch vor die Anrede.
So sieht der Betreff mit Eintrittstermin beispielsweise aus:
Wenn nicht vom Arbeitgeber anders festgelegt, dann nenne als Eintrittstermin am besten den 1. Tag des Monats. Fällt dieser aufs Wochenende oder einen Feiertag, dann nenne den nächstmöglichen Werktag.
Bewerbungsvorlagen zum Download
Klicke auf die gewünschte Vorlage. Per E-Mail schicken wir dir das Muster bequem auf deinen Computer. In fünf Minuten kannst du mit dem Schreiben deiner Bewerbung beginnen.
Installiere mit einem Klick die Designer-Schriftarten und öffne die Vorlage in Word. Jetzt fügst du deinen individuellen Inhalt in das fertige Layout ein.
Hast du deinen Inhalt eingefügt, ist die Bewerbung fertig. Nun kannst du die Unterlagen als PDF speichern oder ausdrucken und an den Arbeitgeber senden.