Der ausführliche Lebenslauf ist ein ausformulierter Text in Aufsatzform. Er enthält alle Informationen des tabellarischen Lebenslaufs. Zusätzlich beschreibt der Bewerber seine Entscheidungen, Ziele und Motivationen. Somit erhält der Arbeitgeber nicht nur einen Einblick in die fachlichen Kompetenzen, sondern auch in die Sprachkenntnisse und Persönlichkeit.
Der ausführliche Lebenslauf ist eine Form des Lebenslaufs. Diese Form wird nur in Ausnahmefällen gebraucht. Vor allem kommt er bei Bewerbungen bei der Bundespolizei, Behörden, im juristischen Bereich und Bewerbungen um Stipendien vor. Eine Sonderform des ausformulierten Lebenslaufs ist der handschriftliche Lebenslauf. Dieser muss komplett von Hand geschrieben werden.
Inhaltsverzeichnis:
- Einsatz des ausführlichen Lebenslaufs: Wann wird er gebraucht und was sind die Vorteile?
- Lebenslauf in Aufsatzform verfassen: Wie schreibe ich einen ausführlichen Lebenslauf?
- Wichtiges zum Stil: Was sollte ich bei Grammatik und Formulierungen beachten?
- Layout und Format: Wie gestalte ich den ausführlichen Lebenslauf richtig?
- Handschriftlicher Lebenslauf: Was muss ich beim Schreiben beachten?
- Beispiel eines ausführlichen Lebenslaufs: Muster für die Bundespolizei
Ausführlicher Lebenslauf: Wann gebraucht?
Der ausführliche Lebenslauf wird selten gebraucht. Der tabellarische Lebenslauf gilt heutzutage als der Standard, weil er wesentlich übersichtlicher ist. Nur wenn der Arbeitgeber ausdrücklich nach einem ausführlichen Lebenslauf, einem ausformulierten Lebenslauf oder einem Lebenslauf in Aufsatzform fragt, solltest du diese Form wählen.
Der ausformulierte Lebenslauf wird meist nur bei Bewerbungen für bestimmte Berufe verlangt, z. B. bei:
- Polizei oder Bundespolizei
- Justiz
- Behörden
- Pflegeberufen
- Journalismus
- Höheren Handelsschulen
- Berufskolleg
- Öffentlichkeitsarbeit
- Stipendium
Der Arbeitgeber erfährt durch den ausführlichen Lebenslauf nicht nur deine grundlegenden Informationen. Auch erkennt er, wie gut du die Sprache beherrschst und dich ausdrücken kannst. Daher ist der ausformulierte Lebenslauf vor allem in Berufen gefragt, in denen korrekter Ausdruck beim Kontakt mit Menschen wichtig ist.
Vor- und Nachteile des ausführlichen Lebenslaufs
Das sind die Vorteile für Bewerber:
- Gedanken können in vollständigen Sätzen besser ausgedrückt werden.
- Du gehst auf deine Motivationen und Ziele ein und kannst dich als passenden Kandidaten präsentieren.
- Du kannst Persönlichkeit zeigen und mögliche Unklarheiten erläutern.
- Unkomplizierte Formatierung. Tabellen oder Stationen zu erstellen ist nicht notwendig.
Die Vorteile für Arbeitgeber:
- Einblick in die Persönlichkeit und die Beweggründe des Bewerbers.
- Sprachkenntnisse und Ausdrucksfähigkeit können eingeschätzt werden.
Das sind die Nachteile für Bewerber:
- Höhere Anforderung an Sprache und Ausdruck.
- Recherche und Vorbereitung sowie das Finden passender Formulierungen bedeuten zusätzlichen Zeitaufwand.
Das sind die Nachteile für Arbeitgeber:
- Größerer Zeitaufwand, da Informationen nicht auf einen Blick zu finden sind.
- Wichtige Informationen können übersehen werden, wenn nicht aufmerksam gelesen wird.
Ausformulierter Lebenslauf: Aufbau & Inhalt
Der ausformulierte Lebenslauf unterscheidet sich zum klassischen, tabellarischen Lebenslauf in der Darstellung und Gliederung der Inhalte. Im tabellarischen Lebenslauf verwendest du Stichpunkte. Beim ausformulierten Lebenslauf hingegen verfasst du einen Aufsatz, der deinen Werdegang beschreibt.
Der ausführliche Lebenslauf ist nicht länger als 2 Seiten. Er enthält grundsätzlich alle Inhalte, die auch im tabellarischen Lebenslauf sind. Diese Informationen gehören in den Lebenslauf:
Orientiere dich an deinem tabellarischen Lebenslauf. So behältst du den Überblick über alle Stationen, Informationen und Daten. Hast du keinen Lebenslauf in tabellarischer Form vorliegen, dann erstelle zunächst einen, bevor du mit dem Schreiben beginnst.
Ein ausformulierter Lebenslauf in chronologischer Reihenfolge aufgebaut. Beginne mit deiner frühesten Station (meist die schulische Ausbildung) und beschreibe dann deinen Werdegang bis zur Gegenwart.
Der Aufbau des tabellarischen Lebenslaufs hingegen ist antichronologisch, also in umgekehrt chronologischer Reihenfolge. Das bedeutet, die aktuellsten Informationen stehen an erster Stelle und die ältesten stehen am Schluss.
Der Arbeitgeber will im ausführlichen Lebenslauf deine Persönlichkeit erkennen. Der Lebenslauf sollte zwar sachlich formuliert sein und sich um die Qualifikationen und Kompetenzen drehen, nur trocken die Informationen aufzulisten reicht aber nicht aus. Erwähne an passenden Stellen daher:
- Was deine Motivationen und Ziele sind,
- Warum du bestimmte Entscheidungen getroffen hast,
- Welche Erfahrungen dich besonders bereichert haben und wie,
- Welche persönlichen Stärken du entwickelt hast,
- Was deine Ziele für die Zukunft sind und
- Warum du der passende Bewerber bist.
Kommentiere zudem Stellen, die Fragen aufwerfen könnten. Hast du dich zum Beispiel beruflich neu orientiert, dann erkläre deine Entscheidung kurz. So kannst du von Anfang an Unklarheiten vorbeugen.
Folge beim Schreiben des Lebenslaufs einem roten Faden. Erwecke den Eindruck, dass dein gesamter Werdegang zu einem bestimmten Ziel – nämlich der angestrebten Stelle – führt. Beziehe dich stets auf den Beruf und stelle einen klaren Zusammenhang zwischen den Stationen her.
Der ausführliche Lebenslauf ersetzt nicht das Anschreiben. Achte daher darauf, dass die Inhalte sich nicht mit dem Bewerbungsanschreiben wiederholen. Das Bewerbungsschreiben stellt einen Bezug zur Stelle und dem Unternehmen her und beschreibt deine Motivation. Im Lebenslauf geht es hauptsächlich um deinen Werdegang und deine fachliche Eignung.
Plane im Voraus, welche Informationen du im Lebenslauf und welche du im Anschreiben unterbringst.
So gehst du beim Schreiben der einzelnen Abschnitte vor:
Überschrift
Die Überschrift im ausformulierten Lebenslauf lautet “Lebenslauf”. Schreibe sie ganz oben in die erste Zeile. Hebe sie mit Fettdruck, einer größeren Schrift oder anderen Schriftart hervor.
Beachte, dass es hier einen wichtigen Unterschied zum tabellarischen Lebenslauf gibt. Bei diesem ist nämlich dein Name die Überschrift.
Einleitung
Die Einleitung des ausführlichen Lebenslaufs sind deine persönlichen Daten. Stelle in wenigen Sätzen die wichtigsten Informationen zu deiner Person und deine Kontaktdaten dar. Dazu gehören:
- Vollständiger Name
- Adresse
- Telefon
Dein Geburtstag und Geburtsort sind kein Muss, aber trotzdem empfehlenswert. Staatsbürgerschaft und Familienstand sind heutzutage veraltet. Du kannst sie trotzdem einbinden, wenn du es für sinnvoll hältst oder sie gefordert sind.
Formulieren kannst du das zum Beispiel so:
„Mein Name ist Lara Muster und meine aktuelle Adresse lautet Musterstraße 7 in 12345 Musterstadt. Geboren bin ich am 30.04.1995 in Musterstadt und somit 25 Jahre alt. Ich bin telefonisch zuverlässig unter +49 0123 4567890 oder per E-Mail unter lara.muster@email.de zu erreichen. Meine Staatsbürgerschaft ist deutsch. Ich bin unverheiratet (ledig).”
Du bist in Deutschland nicht verpflichtet, deinem Lebenslauf ein Bewerbungsfoto beizufügen. Dennoch sehen Arbeitgeber Bewerbungen mit einem professionellen Foto gern. Ein Foto gibt dir daher bessere Chancen auf eine Zusage.
Möchtest du im ausführlichen Lebenslauf ein Foto vorzeigen, dann füge es oben rechts neben die Einleitung mit deinen persönlichen Daten ein.
Ausbildung
Der nächste Abschnitt stellt deinen Bildungsweg dar. Hier erwähnst du, welche Ausbildungsstätten du besucht hast. Dazu zählt die Schulbildung, Universität und Berufsausbildung. Je länger die Station zurückliegt, desto weniger ausführlich musst du sie beschreiben. Liegt deine gesamte Ausbildungszeit länger zurück, dann gehe nur auf deinen höchsten Abschluss ein.
Erwähne zu jeder Station stets:
- Zeitraum
- Vollständiger Name der Einrichtung
- Ort
- Abschluss und Note
Nenne nicht nur die Informationen, sondern lasse an passenden Stellen deine Persönlichkeit durchscheinen. Einbinden kannst du zum Beispiel:
- Warum du dich für das Studium oder die Ausbildung entschieden hast
- Deine Lieblingsfächer und Themen, die dich besonders interessierten
- Schulfächer, dich bei der Berufswahl beeinflusst haben
- Projekte (z. B. Wettbewerbe, Studien, Untersuchungen), die besonders erfolgreich waren
- Arbeitsgemeinschaften, an denen du teilgenommen hast (z. B. Fußball-AG, Schülerzeitung etc.)
- Welche besonderen Erfahrungen (z. B. Auslandssemester, Austausch, bestimmte Projekte) du gemacht hast
- Soziales Engagement im schulischen Rahmen (z. B. Klassensprecher, Nachhilfe)
- Was du über dich gelernt und wie du dich persönlich weiterentwickelt hast
Formuliere deine Ausbildungszeit z. B. so:
„Im Jahr 2012 schloss ich das Anton-Müller-Gymnasium Bremen mit dem Abitur (Note 1,3) ab. Meine Leistungsfächer waren Mathematik und Biologie. Da mich Naturwissenschaften interessieren, beschloss ich, im Jahr 2014 ein Biotechnologie-Studium an der Universität Bremen zu beginnen. Mein Schwerpunkt lag auf der Immunologie und besonders auf Impfstoffen.
Während des Studiums begeisterte mich vor allem die praktische Arbeit im Labor, wo ich während des Masters die Leitung und Planung für viele Projekte übernahm. So entstand mein Wunsch, einen Beruf in der Impfstoffentwicklung zu verfolgen und im Labor zu arbeiten. Das Studium schloss ich am 02.03.2020 mit dem Master of Science in Biotechnologie (Note 1,5) ab.”
Beruflicher Werdegang
Der nächste Abschnitt ist im Lebenslauf besonders wichtig. Hier stellst du deine Berufserfahrung möglichst lückenlos dar. Zu dieser zählen Teil- und Vollzeitstellen, freiberufliche und selbstständige Tätigkeiten sowie Schüler-, Mini- oder Nebenjobs. Auch Praktika und die praktischen Phasen im dualen Studium oder der Ausbildung gehören in diesen Abschnitt.
Beschreibe Stationen, die für den angestrebten Beruf wichtig sind, im Detail. Weniger relevante praktischen Erfahrungen erwähnst du nur kurz, falls es zu Lücken kommt. Erwähne zu jeder Station:
- Namen des Unternehmens
- Ort und Zeitraum
- Art der Beschäftigung
- Bezeichnung der Position
- Aufgaben und Tätigkeitsbeschreibung
- Spezialisierungen
- Erfolge (mit praktischen Belegen)
- Zukünftige Ziele (bezogen auf die neue Stelle)
Zum Beispiel so:
„Nach meinem erfolgreichen Studium nahm ich im August 2014 eine Vollzeitstelle als Marketing-Experte bei AUTA GmbH in München an. Zu meinen Aufgaben gehörten das Ausarbeiten und Umsetzen von Marketing-Strategien sowie Projektmanagement im Bereich KFZ. Das Unternehmen konnte für zahlreiche Projekte unter meiner Leitung bis zu 40 % mehr Neukunden gewinnen als zuvor. Da ich mich jedoch mehr für IT interessiere, beschloss ich, im September 2016 die Zusammenarbeit zu beenden und die Arbeitsstelle zu wechseln.”
Weiterbildungen
Hast du eine Fort- oder Weiterbildung, einen berufsrelevanten Kurs gemacht oder ein Seminar besucht, dann erwähne auch dieses im Lebenslauf. Nenne die folgenden Informationen:
- Datum
- Bezeichnung
- Inhalte und Themen
- Was genau du gelernt hast
- Welche Vorteile sie dir in der beruflichen Praxis verschaffen
Du kannst Weiterbildungen mit dem Abschnitt zum Berufsweg verschmelzen lassen. Möchtest du sie besonders betonen, dann erstelle einen separaten Abschnitt.
Formuliere Weiterbildungen zum Beispiel so:
„Parallel zu meiner beruflichen Tätigkeit besuchte ich im Jahr 2019 ein mehrtägiges Seminar zur Adobe Suite in der Volksschule Köln. Dort lernte ich den Umgang mit Adobe Photoshop, Lightroom und Illustrator. Mit diesen neuen Kenntnissen kann ich noch hochwertigere Grafiken erstellen. Außerdem helfen die Programme mir dabei, meinen Arbeitsprozess deutlich zu beschleunigen.”
Kenntnisse, Engagement, Interessen und Motivation
Im letzten Abschnitt geht es um deine Kenntnisse, Kompetenzen und Soft Skills, die für den Arbeitgeber interessant sind. Erwähne unbedingt deine Sprachkenntnisse und EDV-Kenntnisse.
Weitere Kompetenzen kannst du einbinden, wenn sie für den Beruf wichtig sind und dich als von anderen Bewerbern hervorstehen lassen. Nenne zu allen Kenntnisse dein Kompetenzniveau und belege sie mit passenden Beispielen aus der Praxis.
Formuliere deine Kenntnisse zum Beispiel so:
„Meine Muttersprache ist Deutsch. Darüber hinaus spreche und schreibe ich fließend Englisch. Dieses wende ich täglich bei der Kommunikation mit Kunden per E-Mail und Telefon an. Außerdem habe ich fortgeschrittene Kenntnisse in MS Excel. Dieses Programm verwende ich mehrmals die Woche zur Kalkulation von Ausgaben und Einnahmen und zur Projektplanung an. Ich besitze zudem einen Führerschein der Klasse B.”
Soziales Engagement
Hast du dich sozial engagiert, dann solltest du auch das im Lebenslauf erwähnen. Besonders bei Stipendien ist soziales Engagement oft eine Voraussetzung, um angenommen zu werden.
Nenne zu deinen ehrenamtlichen Tätigkeiten die grundlegenden Informationen wie:
- Art deiner Tätigkeit
- Name und Ort der Einrichtung
- Zeitraum
Erkläre, warum du dich für diese Tätigkeiten entschieden hast. Erwähne auch, was du im Rahmen des Engagements erreicht hast und was es dir persönlich gebracht hat.
Beispiel:
„Das Schicksal von geflüchteten Menschen liegt mir sehr am Herzen. Daher engagiere ich mich seit dem Jahr 2017 ehrenamtlich im Flüchtlingsheim Bad Sieding in Bonn. Da ich fließend Arabisch spreche, übernehme bin ich als Dolmetscher im Alltag und bei Behördengängen im Einsatz. Direkt mit Menschen zu arbeiten und vor Ort etwas zu bewirken, finde ich sehr erfüllend. Auch lerne ich viel über andere Kulturen.”
Interessen
Deine Hobbys und Interessen vermitteln dem Arbeitgeber bestimmte Charaktereigenschaften. Wähle Hobbys aus, die einen guten Eindruck hinterlassen und im Idealfall zur angestrebten Stelle passen. Schreibe einen kurzen Abschnitt zu deinen Interessen und belege sie mit praktischen Beispielen.
Zum Beispiel so:
„Seit der Schulzeit begeistere ich mich für Basketball und bin auch aktuell Point Guard in einem freien Verein. Durch diesen Sport habe ich meine Teamfähigkeit und Ausdauer entwickelt. Auch habe ich gelernt, mit verschiedenen Menschentypen umzugehen und gemeinsam zu einem Ziel hinzuarbeiten.”
Ziele und Motivation
Im letzten Abschnitt kannst du auch ausführen, welche beruflichen Interessen du verfolgst. Betone, warum der angestrebte Beruf dein Traumjob ist und was deine Ziele für die Zukunft sind. Erwähne dann auch unbedingt, welche Ziele du umsetzen möchtest, wenn du die Stelle bekommst.
Bei vielen Bewerbungen ist ein Motivationsschreiben gefordert. Dieses sollte sich inhaltlich nicht mit dem ausformulierten Lebenslauf wiederholen. Verfasst du ein Motivationsschreiben, dann gehe dort ausführlicher auf deine Motivationen und Ziele ein. Lasse diese Inhalte im Lebenslauf weg
Schluss
Der ausformulierte Lebenslauf benötigt keinen Schlusssatz oder Grußformel. Diese gehören ins Anschreiben. Der Schluss des ausführlichen Lebenslaufs besteht aus:
- Ort
- Datum
- Unterschrift
Datum, Ort und Unterschrift stehen im Lebenslauf ganz unten am Ende des Dokuments. Setze Ort und Datum links und unterschreibe rechts daneben.
Ausführlicher Lebenslauf unterschreiben
Die Unterschrift im Lebenslauf bestätigt, dass die Angaben richtig sind. Ort und Datum zeigen, dass sie aktuell sind.
Einen ausgedruckten Lebenslauf unterzeichnest du einfach handschriftlich. Für einen digitalen Lebenslauf, unterschreibe auf einem weißen Blatt Papier, scanne deine Unterschrift und füge sie im Textbearbeitungsprogramm wie z. B. Word an entsprechender Stelle ein.
Tipps zu Stil und Formulierungen des Lebenslaufs in Aufsatzform
Beim ersten Eindruck der Bewerbung spielen die richtige Grammatik, korrekte Zeichensetzung und der Ausdruck eine große Rolle. Achte daher auf die Sprache und wähle passende Formulierungen.
Verfasse den ausformulierten Lebenslauf in einem sachlichen und professionellen Stil. Er ähnelt einem formellen Brief oder auch einem Aufsatz in höheren Schulklassen. Beachte bei der Sprache folgende Punkte:
- Schreibe in der Ich-Perspektive
- Verwende „Sie”, wenn du den Arbeitgeber ansprichst.
- Schreibe im Präteritum (einfache Vergangenheitsform) Verwende das Präsens (Jetzt-Form) nur für Informationen, die immer oder in der jetzigen Zeit aktuell sind (z. B. „Meine Telefonnummer ist” oder „Momentan bin ich im Verein XY Mitglied”).
- Formuliere die Informationen möglichst knapp.
- Vermeide Schachtelsätze und teile lange Sätze (länger als zwei Zeilen) in einzelne Hauptsätze.
- Wähle aktive, positive Formulierungen und starke Verben.
- Stilmittel wie rhetorische Fragen oder Metaphern können deine Persönlichkeit und Ausdrucksfähigkeit betonen. Verwende sie allerdings sparsam.
- Verwende keine Abkürzungen („Ich hab’s”) oder umgangssprachliche Formulierungen (z. B. „Das war voll cool”).
Sprachfehler fallen Arbeitgebern sofort ins Auge. Aktiviere daher im Textbearbeitungsprogramm unbedingt die Korrekturfunktion, um Fehler zu erkennen.
Lese den Lebenslauf zudem mehrmals selbstständig Korrektur. Bitte am besten auch eine zweite Person, deinen Lebenslauf zu prüfen.
Wie formatiere ich den ausführlichen Lebenslauf richtig?
Orientiere dich beim Formatieren des Lebenslaufs an der DIN 5008-Norm. Diese gibt vor, wie Seitenränder, Zeilenabstände und die Schrift formatiert werden sollten. Im Gegensatz zum Anschreiben braucht der ausformulierte Lebenslauf keinen Briefkopf mit Absender und Empfänger. Er startet stattdessen gleich mit der Überschrift.
Wichtig ist, dass du alle deine Bewerbungsunterlagen professionell und einheitlich gestaltest. Wir empfehlen folgende Vorgaben:
- Schriftgröße: 11 bis 12
- Schriftart: Times New Roman, Cambria, Verdana, Georgia, Arial
- Schriftfarbe: Schwarz, dunkelgrau oder dunkelblau
- Seitenränder: links und rechts min. 2 cm; oben 4,5 cm; unten min. 1,5 cm
- Zeilenabstand: 1 bis 1,5
Formatiere deinen Lebenslauf übersichtlich und leserfreundlich. Strukturiere deinen Text dafür in mehrere Abschnitte und gib ihnen passende Zwischenüberschriften (z. B. Ausbildung, Beruflicher Werdegang, Kenntnisse, Interessen).
Fasse kürzere Abschnitte zusammen (wie z. B. Fortbildungen und Kenntnisse), wenn die Inhalte zusammenhängen. Vermeide Textblöcke von mehr als 7 Zeilen und unterteile die Abschnitte in sinnvolle Absätze.
Hebe wichtige Informationen durch Fett- oder Kursivdruck oder dezente Farben hervor. Das können z. B. Zwischenüberschriften oder Unternehmensnamen sein. Achte dann darauf, dass Hervorhebungen im gesamten Dokument einheitlich sind.
Der Arbeitgeber gibt dir vor, ob du deine Bewerbungsunterlagen oder als Bewerbungsmappe, E-Mail Bewerbung oder Online-Bewerbung einreichen musst. Halte dich an die Angaben aus der Beschreibung. Drucke die Unterlagen für die Papierbewerbung auf hochwertigem, weißem Papier aus.
Bei Online-Bewerbungen wie der E-Mail-Bewerbung achte auf Folgendes: Speichere den Lebenslauf mitsamt der anderen Bewerbungsunterlagen in einer PDF-Datei ab.
Was ist ein handschriftlicher Lebenslauf?
Der handschriftliche Lebenslauf in Aufsatzform wird nur in sehr seltenen Fällen gefordert – wie z. B. in Justizberufen, Behörden, bei sehr altmodischen, mittelständischen Unternehmen, oder bei der Einbürgerung. Manchmal verlangt auch die Bundeswehr einen handschriftlichen Lebenslauf.
Du musst deinen Lebenslauf nur komplett per Hand schreiben, wenn das ausdrücklich gefordert ist. In den meisten Fällen reicht ein digital erstellter, getippter Lebenslauf.
Wenn der Arbeitgeber den handgeschriebenen Lebenslauf einfordert, will er folgende Dinge erkennen:
- Deine Persönlichkeit, die sich in deiner Handschrift zeigt (manchmal werden Grafologen eingesetzt, um die Schrift zu analysieren)
- Deine Geduld und Motivation (ein handschriftlicher Lebenslauf ist schwieriger zu erstellen, benötigt mehr Zeit und schreckt einige Bewerber ab)
- Deine Konzentrationsfähigkeit (bei den meisten Menschen lässt die Lesbarkeit der Handschrift zum Ende nach und es schleichen sich mehr Fehler ein)
Inhaltlich unterscheidet sich der handschriftliche Lebenslauf nicht von einem ausführlichen Lebenslauf. Das solltest du allerdings beachten:
- Verwende hochwertiges, unliniertes, weißes A4-Papier
- Beschreibe das Papier einseitig
- Schreibe mit Füllfederhalter und blauer oder schwarzer Tinte
Wie schreibe ich einen handschriftlichen Lebenslauf?
So gehst du beim Schreiben vor:
- Schreibe deinen Lebenslauf zunächst im Textbearbeitungsprogramm wie z. B. Word. Lasse dir von der Korrekturfunktion Rechtschreib- und Grammatikfehler anzeigen.
- Suche dir einen ruhigen Ort und sorge für eine gute Arbeitsatmosphäre.
- Schreibe dich auf einem Schmierblatt warm, bevor du beginnst.
- Lege ein liniertes Blatt unter das Papier, sodass die Linien durchscheinen und dir eine Orientierung sind. Ist das Papier zu dick, dann zeichne vorsichtig mit Bleistift dünne Linien als Zeilen und Ränder vor.
- Schreibe den Lebenslauf langsam und ordentlich von Hand ab.
- Verwende keinen Tintenlöscher, Korrekturflüssigkeit oder ähnliches, um Fehler auszubessern. Auch Durchstreichen ist ein No-Go. Verschreibst du dich, beginne neu.
- Mache während des Schreibens regelmäßig kurze Pausen und entspanne deine Hand.
- Warte, bis die Tinte vollständig getrocknet ist. Hast du Linien als Hilfestellung aufgezeichnet, radiere diese vorsichtig weg. Nun kannst du deinen fertigen handschriftlichen Lebenslauf den Bewerbungsunterlagen beilegen.
Handgeschriebener Text nimmt mehr Platz ein, als getippter. Dein handschriftlicher Lebenslauf wird daher länger sein, als der digitale. Auch der handgeschriebene Lebenslauf darf zwei Seiten nicht überschreiten. Kürze den getippten Text, wenn notwendig.
Beispiel eines ausführlichen Lebenslaufs für die Bundespolizei
Der folgende Text ist ein beispielhafter Lebenslauf in Aufsatzform für eine Bewerbung bei der Bundespolizei.
„Lebenslauf
Persönliche Angaben
Mein Name ist Markus Muster. Ich bin am 23.05.1995 in Leipzig geboren. Ich bin deutscher Staatsbürger und unter der Adresse Musterstraße 8, 43212 in Leipzig wohnhaft. Erreichbar bin ich unter der Telefonnummer 0123/45678 oder der E-Mail-Adresse markus@muster.de.
Ausbildung
Von 2002 bis 2006 besuchte ich die Christian-Andersen Grundschule in Leipzig. Im Jahr 2006 begann ich die Martin Luther-Realschule und erreichte im Juni 2016 den Hauptschulabschluss mit einer Note von 2,1. Während meiner Schulzeit interessierten mich vor allem soziale Fächer wie Gemeinschaftskunde und Geschichte. Die besten Noten hatte ich in Sport. Im Jahr 2015 gewann ich außerdem den ersten Platz in der Leichtathletik-Meisterschaft meiner Schule.
Da ich mich für Soziales interessiere, beschloss ich, nach dem Schulabschluss eine Ausbildung zum Krankenpfleger zu beginnen. Diese habe ich am Dahlienkrankenhaus Leipzig von Oktober 2016 bis Juli 2018 erfolgreich absolviert. Die Ausbildung hat mir einen tieferen Einblick in diesen Beruf ermöglicht und viele wertvolle Kenntnisse gegeben. Auch habe ich gelernt, mit Menschen zu arbeiten und besser zu kommunizieren. Diese Arbeit hat mich sehr motiviert, meinen Beitrag zur Gesellschaft aktiver zu leisten.
Berufserfahrungen
Meine erste praktische Berufserfahrung fand im Rahmen der Ausbildung statt. In den praktischen Phasen war ich als Helfer der Krankenpfleger im Einsatz und habe Menschen gepflegt und betreut. Durch diese Aufgaben lernte ich, Verantwortung zu übernehmen, Anweisungen exakt zu befolgen und richtig zu kommunizieren. Auch haben Stresssituationen und die Notwendigkeit, schnell Entscheidungen treffen zu müssen, mein Durchhaltevermögen und Selbstbewusstsein gestärkt.
Während der Schul- und Ausbildungszeit belegte ich mehrere verschiedene Mini-, Ferien- und Nebenjobs. So habe ich als Kassierer, Kellner und Reinigungskraft gearbeitet. Diese Berufe haben mir nicht nur einen Einblick in verschiedene Berufsbereiche, sondern vor allem auch Geduld Ausdauer und gegeben.
Kenntnisse und Fähigkeiten
Ich besitze das deutsche Schwimmabzeichen (Bronze) sowie die Fahrerlaubnis Klasse B. Deutsch ist meine Muttersprache und ich verständige mich fließend auf Englisch. Auch habe ich grundlegende Kenntnisse in Spanisch. Ich habe außerdem fortgeschrittene Kenntnisse in MS Office-Programmen, insbesondere Excel und Powerpoint. Diese Programme wendete ich während der Ausbildung mehrmals wöchentlich an.
Außerdem arbeitete ich während meiner Ausbildungszeit als Jugendtrainer einer Fußballmannschaft. Diese Tätigkeit empfand ich als sehr erfüllend, da es mir Freude bereitet hat, eine Gruppe zu leiten und die Entwicklung des Teams zu sehen. Durch diese Tätigkeit habe ich gelernt, mit verschiedenen Arten von Menschen umzugehen und Verantwortung zu übernehmen.
Motivation
Mein Interesse für eine berufliche Laufbahn bei der Bundespolizei wurde geweckt, als ich im Jahr 2019 eine Berufsmesse besuchte. Dort erhielt ich einen tieferen Einblick in die Aufgaben, Bereiche, Tätigkeiten und Bereiche der Bundespolizei. Da mir das die Sicherheit und das Wohlergehen der Gesellschaft am Herzen liegt, fühlte ich mich von diesem Beruf sofort angezogen. Auch Familie und Freunde bestätigten, dass es eine gute Idee sei, sich bei der Bundespolizei zu bewerben.
Als Auszubildender und zukünftiger Angestellter der Bundespolizei möchte ich den Frieden erhalten, die demokratische Grundordnung schützen und somit meinen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Durch meine fachlichen und körperlichen Kompetenzen sowie persönlichen Stärken und Interessen werde ich den anspruchsvollen und vielseitigen Aufgaben ohne Probleme gewachsen sein.
Musterdorf, den 12.04.2020”
Lebenslauf Muster und Vorlagen
Der ausführliche Lebenslauf nimmt viel Zeit in Anspruch. Diese Zeit wieder aufholen kannst du, indem du für deine anderen Bewerbungsunterlagen wie Anschreiben, Deckblatt und Motivationsschreiben einfach unsere fertigen Bewerbungsvorlagen zum Download verwendest. Auch für den tabellarischen Lebenslauf, der dir als Orientierung zum Schreiben dient, ist eine Vorlage dabei.
Alle Lebenslaufmuster sind bereits korrekt formatiert und mit MS Word zu bearbeiten. Du musst also nur deine eigenen Angaben ergänzen und kannst die Bewerbung anschließend einfach abspeichern und ausdrucken!